Kurz & knapp: Die Schrecksekunde
Die menschliche Schocklähmung wird umgangssprachlich auch Schrecksekunde genannt.
Diese kurze Zeit ist gefährlich, da hier der Fahrer nicht aufmerksam reagieren kann.
Es gibt Maßnahmen, mit denen Fahrer die Schrecksekunde reduzieren können. Welche das sind, erfahren Sie hier.
Sekundenlanger Schreck im Angesicht der Gefahr
Inhaltsverzeichnis
Von einer Schrecksekunde ist oft die Rede, wenn sich ein Verkehrsunfall ereignet. Damit wird umgangssprachlich die Zeitspanne beschrieben, in der ein Verkehrsteilnehmer den Unfall kommen sieht, aber nicht in der Lage ist, zu reagieren.
Die Schrecksekunde wird also als eine Art Lähmung oder Blockade verstanden. Aber wird diese Interpretation dem Begriff der Schrecksekunde gerecht oder ist damit tatsächlich etwas anderes gemeint?
Wie verhält sich die Schrecksekunde zur Reaktionszeit und zum Bremsweg? Beträgt die Länge einer Schrecksekunde wirklich eine Sekunde? All diese Fragen beantwortet der folgende Ratgeber.
Was ist eine Schrecksekunde?
Eine Schrecksekunde setzt üblicherweise ein, sobald die Gefahr erkannt worden ist. Während der Schrecksekunde ist der Betroffene nicht dazu fähig, auf die Gefahr zu reagieren: Sie blockiert den Verkehrsteilnehmer. Erst nach der Schrecksekunde beginnt die Reaktionszeit; die Schrecksekunde selbst ist kein Teil davon. Sie kann allerdings als eine Verlängerung derselben gewertet werden und beeinflusst auf diese Weise den Unfallhergang.
Wie lang eine Schrecksekunde dauert, lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt von dem Zustand der Person und der jeweiligen Situation ab. So kann beispielsweise Übermüdung dazu führen, dass sich die Schrecksekunde verlängert.
Bei einem Fahrzeugführer folgt in der Regel im Anschluss an die Schrecksekunde und die Reaktionszeit die sogenannte Ansprechzeit. Damit ist die Zeitspanne gemeint, welche sich vom Betätigen des Bremspedales bis zum Ansprechen dieser Bremsen erstreckt. Erst dann setzt die tatsächliche Bremszeit ein. Die Wegstrecke, die das Fahrzeug innerhalb dieser Zeitspanne zurücklegt, wird als Bremsweg bezeichnet.
Können Verkehrsteilnehmer die Schrecksekunde vermeiden?
Da die Schrecksekunde durch die Verlängerung der Reaktionszeit eine Erhöhung des Unfallrisikos bedeutet, ist der Wunsche naheliegend, die Schrecksekunde zu vermeiden. Aber ist das auch möglich?
Vollständig verhindern lässt sich das Einsetzen der Schrecksekunde normalerweise nicht. Aber es gibt die Möglichkeit, ihre Länge zu beeinflussen bzw. diese zu verringern.
Einige vorbereitende Maßnahmen zur Verkürzung der Schrecksekunde sind folgende:
- Machen Sie regelmäßig Pausen während der Fahrt, am besten alle zwei Stunden.
- Schlafen sie ausreichend vor Beginn der Fahrt, sodass Sie nicht übermüdet hinter dem Steuer sitzen.
- Konsumieren Sie keinen Alkohol vor oder während der Fahrt.
Daneben ist es außerdem ratsam, sich immer auf die aktuelle Verkehrssituation einzustellen. Wenn ein Kfz-Führer beispielsweise durch ein Waldstück fährt, sollte er sich bewusst machen, dass jederzeit ein Wildtier auf die Fahrbahn laufen kann. Ist er bereits auf diese mögliche Entwicklung vorbereitet, kann sich die Schrecksekunde beim Eintreten des Ereignisses unter Umständen verkürzen.
Abgesehen von solchen Maßnahmen ist es selbstverständlich empfehlenswert, stets vorsichtig und den Verkehrsregeln entsprechend zu fahren. Dazu gehören z. B. die Einhaltung des Sicherheitsabstands und der vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzung. Falls es zu einer gefährlichen Situation kommen sollte, die eine sofortige Bremsung erforderlich macht, bleibt z. B. durch den Sicherheitsabstand mehr Platz für den benötigten Bremsweg.
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