Kurz & Knapp: Pkw-Maut
Seit 2016 gibt es ein Gesetz, dass Autobahngebühren für Pkw verhängt. Praktisch ist dieses Projekt jedoch noch nicht umgesetzt worden. Der offizielle Titel lautet „Infrastrukturabgabe“, da mit den Abgaben der Investitionstau bei der deutschen Infrastruktur abgebaut werden soll.
Die Kontrolle soll über eine E-Vignette erfolgen, die digital mit dem Nummernschild verknüpft ist. Mithilfe einer Videokamera werden dann die Kennzeichen registriert und damit die Zahlung der Maut geprüft.
Die Mautgebühr berechnet sich nach der Motorgröße, der Modernität und Umweltfreundlichkeit eines Fahrzeugs. Allerdings dürfen dabei maximal 130 Euro im Jahr in Rechnung gestellt werden.
Wann werden Mautgebühren in Deutschland fällig?
Inhaltsverzeichnis
Haben Sie es gemerkt? Bereits seit 2016 gibt es Autobahngebühren für PKW in Deutschland. Zumindest existiert ein entsprechendes Gesetz. Bisher ist das gesamte Projekt aber noch nicht Realität geworden.
Die deutsche PKW-Maut und der damalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatten von Beginn an mit starkem Gegenwind zu kämpfen.
Konkrete Pläne zur Einführung der Maut gibt es zwar bereits seit 2014, allerdings konnten diese bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht umgesetzt werden.
Im folgenden Ratgeber informieren wir Sie über die geplante deutsche PKW-Maut, wie diese erhoben werden soll und mit welchen Kosten deutsche Autofahrer rechnen müssen. Wir klären zudem, welche Einnahmen durch die PKW-Maut erwartet werden und wofür dieses Plus eingesetzt werden soll.
PKW-Maut in Deutschland: Das sind die Pläne!
Die meisten Staaten Europas haben bereits eine Maut eingeführt. Wer mit einem Kfz in die Nachbarländer reisen will, muss diese Kosten einplanen. Das erscheint in gewisser Weise ungerecht, denn befahren ausländische Kraftfahrer die deutschen Straßen, tun sie das weitgehend kostenlos. Dieser Umstand und die Nähe zum Vignettenland Österreich muss die CSU zum Forcieren der Pläne einer deutschen PKW-Maut bewogen haben. Grundlegendes Ziel der PKW-Maut war es, eine Autobahngebühr zu erheben, welche deutsche Staatsbürger nicht belastet, aber zugleich Ausländer zur Kasse bittet.
Mit den Einnahmen soll im Ergebnis der Investitionstau bei der deutschen Infrastruktur abgebaut werden, weshalb der offizielle Titel der PKW-Maut auch „Infrastrukturabgabe“ lautet.
Den Maut-Plänen zufolge müssen deutsche Kraftfahrer eine Jahresvignette erwerben, mit der die Gebühr zur Nutzung der Autobahn abgegolten wird. Bei der Autobahnvignette handelt es sich aber nicht um einen Aufkleber wie in Österreich, sondern um eine sogenannte E-Vignette. Diese ist digital mit dem Nummernschild verknüpft. Mittels Videokameras werden die Kennzeichen automatisch auf Zahlung der PKW-Maut überprüft.
Allerdings sollen die deutschen Bürger keine Mehrbelastung durch die Maut erleiden. Im Gegenzug erhalten sie daher den Betrag in Höhe der Straßennutzungsgebühr als Freibetrag bei der Kfz-Steuer zurück.
Pkw-Maut: E-Vignette soll alles vereinfachen
Da es bei der Erhebung der PKW-Maut nicht darum geht, die eigenen Steuerzahler stärker zur Kasse zu bitten, sondern das Ziel ist, ausländische Kraftfahrer an der Finanzierung deutscher Straßen zu beteiligen, soll auch der Aufwand für Inländer so gering wie möglich sein. Gemäß den Plänen würden deutsche Kraftfahrer die PKW-Maut kaum bemerken – weder finanziell noch organisatorisch.
Bei Zahlung der Gebühr beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wird das Kennzeichen registriert. Die Kontrolle der Maut auf der Autobahn erfolgt per Videokameras und Abgleich mit einer Datenbank. Die Vignetten zum Aufkleben sind lediglich für Ausländer gedacht.
Ausländer sollen Mautkosten in Deutschland zahlen
Ziel der PKW-Maut sind laut Aussagen vom ehemaligen Verkehrsminister, Alexander Dobrindt, lediglich die ausländischen Kraftfahrer. Diese sollen bei Einreise nach Deutschland eine Vignette kaufen. Dabei können sie sich zwischen einer Gültigkeit von zehn Tagen, zwei Monaten oder einem Jahr wählen.
Streitthema PKW-Maut in der EU
Im Grunde dürften die europäischen Nachbarn keine Einwände gegen die deutschen Maut-Pläne haben, immerhin haben die meisten von ihnen selbst eine Straßennutzungsgebühr eingeführt. Sauer aufgestoßen ist aber, dass die Zielrichtung vor allem auf ausländischen Kraftfahrern liegt.
Dies aber verstoße nach Meinung einiger Experten gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz der Europäischen Union. Vor allem die europäische Kommission witterte bei der Maut eine Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit, was gegen geltendes Recht verstößt. Mittlerweile musste der ehemalige Verkehrsminister aber einige Zugeständnisse machen, weshalb die Kommission ihren Widerstand aufgegeben hat.
Wie teuer wird die Autobahnmaut in Deutschland werden?
Viele Kraftfahrer fragen sich, wie sie die Mautgebühren berechnen können. Wie hoch die Kosten für die PKW-Maut sein werden, lässt sich anhand der Motorgröße, Modernität des Fahrzeugs sowie der Umweltfreundlichkeit ermitteln. Je schadstoffreicher und größer ein Fahrzeug ist, umso höher wird also die Gebühr. Gedeckelt ist die PKW-Maut aber bei maximal 130 Euro im Jahr.
Kraftfahrzeuge mit Benzinmotor sind klar im Vorteil. In der Klasse Euro 6 muss lediglich ein Betrag von 1,80 Euro je 100 ccm bezahlt werden. Die Mautkosten für Dieselfahrzeuge berechnen sich in derselben Euro-Klasse mit 4,80 Euro je angefangenen 100 ccm Hubraum.
Fahrzeug | Kosten |
---|---|
Oldtimer | 130 Euro |
Wohnmobile | 16 Euro je angefangene 200 kg zulässiges Gesamtgewicht |
PKW mit Benzinmotor | |
Euro 0, 1, 2, 3 | 6,50 Euro je angefangene 100ccm Hubraum |
Euro 4, 5 | 2 Euro je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 6 | 1,80 Euro je angefangene 100 ccm Hubraum |
PKW mit Dieselmotor | |
Euro 0, 1, 2, 3 | 9,50 Euro je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 4, 5 | 5 Euro je angefangene 100 ccm Hubraum |
Euro 6 | 4,80 Euro je angefangene 100 ccm Hubraum |
Ausnahmen von der Mautpflicht
Gemäß den Plänen sind folgende Fahrzeuge von der PKW-Maut befreit:
- Motorräder
- Fahrzeuge von Rettungsdiensten, Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr
- Steuerbefreite Kfz (z. B. Elektroautos)
- Busse und Kleintransporter mit zulässigem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen
Autobahngebühren: Berechnen sich die Beträge für Ausländer anders?
Das ursprüngliche Modell vom damaligen Verkehrsminister, Alexander Dobrindt, sah folgende Staffelung bei den Vignetten für die PKW-Maut in Deutschland vor:
- 10 Tages-Vignette: 5 bis 15 Euro (abhängig von Schadstoffklasse, Motorart und Hubraum)
- Zwei-Monats-Vignette: 16 bis 30 Euro (abhängig von Schadstoffklasse, Motorart und Hubraum)
- Jahresvignette: bis maximal 130 Euro und für zwölf Monate gültig (Berechnung der Maut analog zu deutschen Kraftfahrern)
Aufgrund der Einwände aus Brüssel kam es zu einer Anpassung bei der Berechnung der Kurzzeit-Vignetten. Für 10 Tage liegt die Pkw-Maut daher nun im Bereich von 2,50 bis 25 Euro. Bei 2 Monaten bewegen sich die Kosten zwischen 7 und 50 Euro.
Wegen dieser Änderung vermuten einige Experten, dass der angepeilte Gewinn, welcher durch die PKW-Maut in die deutsche Staatskasse gespült werden sollte, viel geringer ausfallen wird.
Angesichts des hohem Verwaltungs- und Kontrollaufwands bleibt es daher fraglich, ob tatsächlich 600 bis 700 Millionen Euro mit der der Autobahngebühr in Deutschland eingenommen werden können.
Wann ist mit der Einführung der PKW-Maut zu rechnen?
Die PKW-Mautpflicht in Deutschland soll im Oktober 2020 Realität werden. Und selbst dies steht in den Sternen, denn aktuell wird eine Klage aus Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof verhandelt. Mit einem Urteil ist Mitte 2019 zu rechnen. Die Einschätzung des Gerichts könnte sogar dazu führen, dass das gesamte Projekt „PKW-Maut“ auf Eis gelegt wird. Im Gegensatz dazu erfolgte die Ausweitung der bereits erhobenen LKW-Maut auf Bundesstraßen bereits 2018.
Ratko meint
26. März 2021 at 1:32
Wieso stört die Östzereicher Mauteinfuhr in Deutschland ?. Sie Zocken seit Jahren alle mit: Vignette,Tunnelfebühren und Maut ab.Dürfen sie das überhaupt einfach so aber wollen überall umsonnst fahren das ist größte Frecheit die es gibt und bei denen nichts neues.Wie zum Beispiel für nur eine Durchfahrt von paar Stunden wird die 10-Tage Vignette kasiert statt eine Tagesvignette oder Gebühr zu zahlen Zocken Sie gleich das zehnfache.Auch das neueste und Frechste Abzocke mit offenen Mautrampen ohne irgendeinen Info darüber so das Autofahrer in die Falle laufen und dannach mit 120.-€ bestrafft werden.Größeren Frecheit gibt es gar nicht fuj.Es kann leicht passieren das für die Österreicher bald in vielen Länder Europas extra Kosten eingeführt weden um Sie auch Abzuzocken.Daran wird schon gearbeitet um es schnell Einzuführen.Dann heist es gute fahrt Äsis.
Ilgona R. meint
9. Mai 2020 at 6:57
Jeztz eine meine Bekannte ist von UK nach Deutschland gekommen und bleibt hier zu arbeiten. Er hat Auto mit UK Kennzeichen. Was soll er machen?
Soll er an Zollamt wenden?
Josef meint
25. April 2020 at 12:33
ja das finde ich auch,wer auf die Autobahn muss/will soll Zahlen wer nach Österreich und Italien will da machen wir s doch auch
aber nicht Pauschal für jeden sondern nur wer drauf will,die Firmen können es ja eh wieder absetzen und die Politiker zahlen sowieso nichts
wenn ich in Urlaub Fahre muss ich die Kosten mit einplanen
Österreich und Italien machen das doch schon lange
Österreich mach sogar einige Landstraßen in der Urlaubszeit dicht nur um mehr Geld einzunehmen
das nen ich Abzocke
Rolf meint
9. August 2018 at 12:09
Warum soll ich für etwas Zahlen wenn ich es kaum benutze (Vielleicht 2 mal im Jahr im Urlaub). Wohne auf dem Land und habe keine Autobahn in der Nähe. Falls ich sie doch mal befahren werde, bin ich gern bereit mir eine entsprechende Vignette zu kaufen.
Wie die Österreicher auch.
Evi meint
16. Februar 2018 at 15:19
es wird immer von e-autos gesprochen es gibt 500000 autos mit LPG gas da hört man gar nichts die sind sauberer als alle andern in moment die sollten eigendlich mehr steuerbegünstig werden.? weder politik,autoherhersteller und und und.
Marco meint
1. Juli 2019 at 8:00
Ich denke auch, dass die Schadstoffklasse gar nicht hinzugerechnet werden soll. Einfach die Führerscheinklassen 3,5 Tonnen, 7,5 Tonnen usw. zur Berechnung nutzen, sonst blickt ja keiner mehr durch.
Daldrup T meint
14. September 2017 at 16:49
Wenn schon eine Maut, dann doch nicht so kompliziert.
Einfach wie die Schweiz oder die Österreicher mittels klebe Vignette.
Und Verrechnung bei der Steuer im Inland.
Michael meint
30. August 2017 at 17:41
Das wird nur wieder eine reine Abzocke für uns Autofahrer. Nutzt ein Fahrzeug mit Euro 1 die Sraßen mehr ab wie ein Euro 6 Fahrzeug???????? Ich denke nicht.