Kurz & knapp: Verjährung von Schmerzensgeld
Bei der Geltendmachung von Schmerzensgeld kommt die regelmäßige Verjährungsfrist zur Anwendung (vgl. § 195 BGB). Hiernach verjährt der Anspruch nach drei Jahren. Der Fristbeginn fällt auf das Ende des Jahres, in dem der Schmerzensgeldanspruch angefallen ist. Geschädigte haben damit nicht ewig Zeit, um Schmerzensgeld zu beantragen oder einzuklagen.
Ja. Eine Verjährungsfrist von 30 Jahren gilt etwa für Ansprüche, die bereits tituliert sind (z. B. durch rechtskräftiges Urteil) oder sich aus einer vorsätzlichen Tat ergaben (vgl. § 197 BGB).
Versäumen Sie, den Antrag auf Schmerzensgeld oder eine Schmerzensgeldklage einzureichen, verfallen mögliche Ansprüche Ihrerseits.
Wann steht Ihnen Schmerzensgeld zu?
Inhaltsverzeichnis
Grundlage für einen Schmerzensgeldanspruch ist z. B. eine Verletzung des Körpers. Dies legt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) in § 253 fest. Diese Entschädigung in Geld, wie es dort heißt, bemisst sich immer am Einzelfall.
Sogenannte Schmerzensgeldtabellen geben allerdings einen Anhaltspunkt dafür, wie viel Schmerzensgeld andere Gerichte in ähnlich gelagerten Fällen zugesprochen haben.
Nicht immer ist es aber möglich, den Anspruch zeitnah durchzusetzen, etwa weil Krankenhausaufenthalte notwendig sind. Dann stellt sich die Frage, ob und wann die Verjährung von einem Schmerzensgeldanspruch eintritt.
Wann tritt beim Schmerzensgeld die Verjährung ein?
Die Verjährung beim Schmerzensgeld regelt das BGB. Hier heißt es in § 195 BGB, dass die Verjährungsfrist drei Jahre beträgt. Nach § 199 Abs. 1 BGB gilt zum Beginn der Frist folgendes:
Die regelmäßige Verjährungsfrist beginnt, soweit nicht ein anderer Verjährungsbeginn bestimmt ist, mit dem Schluss des Jahres, in dem
- der Anspruch entstanden ist und
- der Gläubiger von den den Anspruch begründenden Umständen und der Person des Schuldners Kenntnis erlangt oder ohne grobe Fahrlässigkeit erlangen müsste.
Hierzu ein Beispiel: Ulli gerät Anfang Dezember 2015 in einen schweren Unfall. Er liegt bis Februar 2016 im Koma. Nachdem er aufgewacht ist, wurde er in Kenntnis gesetzt. Damit beginnt die Frist der Verjährung der Schmerzensgeldansprüche Ende 2016. Nun hat Ulli drei Jahre Zeit, seine Ansprüche geltend zu machen.
Nach § 197 BGB tritt die Verjährung beim Schmerzensgeld bei rechtskräftigen Urteilen, Vergleichen und notariellen Verträgen erst nach 30 Jahren ein. Kann der Schädiger nicht gefunden werden oder sind die anspruchsbegründeten Umstände unbekannt, kann die Verjährung beim Schmerzensgeld ebenfalls 30 Jahre betragen (§ 199 Abs. 2 BGB).
Ist davon auszugehen, dass die Verletzung zu Zukunftsschäden führt, die aber bei Entstehung des Anspruchs nicht absehbar sind, kann ein Feststellungsantrag bei Gericht gestellt werden. So kann die Verjährung von Schmerzensgeldansprüchen ausgeschaltet werden. Spätfolgen, die bereits absehbar waren, sind hingegen mit der gezahlten Entschädigung abgegolten und können nicht erneut angeführt werden.
Die Verjährungsfrist beim Schmerzensgeld läuft? Ein Anwalt hilft
Haben Sie nach einem Unfall einen Schmerzensgeldanspruch, ist die Verjährung unbedingt zu beachten. Wenden Sie sich deshalb zeitnah an einen Rechtsanwalt. Dieser kann Sie hinsichtlich der Höhe möglicher Entschädigungen sowie zu den einzuhaltenden Fristen beraten.
Am besten nehmen Sie selbst mit der gegnerischen Versicherung keinen Kontakt auf und versuchen Ihren Anspruch nicht auf eigene Faust durchsetzen zu wollen. Versicherer versuchen nicht selten, Unfallopfer einzuschüchtern und die Ansprüche abzuschmettern. Häufig bieten sie zu wenig Schmerzensgeld.
Ein Anwalt kann Sie hinsichtlich der Verjährung beim Schmerzensgeld beraten, mit der Versicherung sprechen und dieser für die Zahlung von Schmerzensgeld eine Frist setzen. Geht die Haftpflichtversicherung darauf nicht ein, bleibt nur noch eine Klage bei Gericht. Dann entscheidet ein Richter über die Schmerzensgeldhöhe.
Marion G meint
17. November 2022 at 18:20
ich hatte im August 2022 einen Unfall den ich nicht verschuldet habe mein Fahrzeug war Totalschaden, ich hatte ein Schleudertrauma , ein Hämatom an der Stirn eine Stauchung der linken Hüfte sowie eine starke Zerrung in der rechten Schulter, Schulterblatt , in welcher Höhe kann ich ein Schmerzensgeld einfordern
Marinovic meint
27. September 2021 at 0:53
Mein Zwilling Bruder leider am Epilepsie durch eine op am Kopf würde er zu Krankenpflege Pflege grad 4 nach op ist sein Zustand das er im Rollstuhl sitzt und hat Koordination Störung.Hat er Anspruch auf Schmerzensgeld von Krankenversicherungen.Wo und welche Formulare sind nötig.Mit freundlichen Grüßen Ljiljana Marinovic