Kurz & Knapp: Fahrverbot
Wurde Ihnen ein Fahrverbot aufgebrummt, müssen Sie Ihren Führerschein für eine Dauer zwischen einem und drei Monaten abgeben und dürfen in dieser Zeit keine Kraftfahrzeuge im öffentlichen Verkehr führen.
Wenn Sie sich in den letzten 24 Monaten keine Verstöße gegen geltendes Verkehrsrecht geleistet haben, dürfen Sie normalerweise innerhalb eines Zeitraums von vier Monaten wählen, wann Sie das Fahrverbot antreten.
Fahren Sie trotz Fahrverbot, begehen Sie eine Straftat, auf die eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr folgen kann.
Übersicht zu speziellen Themen rund ums Fahrverbot
Video: Die wichtigsten Infos rund ums Fahrverbot
Viele Autofahrer wollen das Fahrverbot umgehen
Inhaltsverzeichnis
Wenn die zuständige Behörde – in der Regel die Führerscheinzulassungsstelle – einen Führerscheininhaber dazu auffordert, ein Fahrverbot anzutreten und seine Fahrerlaubnis eine bestimmte Zeitspanne abzugeben, dann ist es in der Regel schon zu spät. Für den Betroffenen ist es nicht mehr möglich, das Fahrverbot abzuwenden, und er muss eine Weile auf seinen Führerschein verzichten.
Um das Fahrverbot eventuell umgehen zu können, müssen Betroffene deswegen bereits beim Erhalt vom Bußgeldbescheid entsprechende Maßnahmen ergreifen. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Punkte, Fahrverbot, Bußgelder: Welche Regelungen gelten?
In der Regel wird ein Fahrverbot bei gravierenden Verstößen gegen die StVO verhängt, beispielsweise bei diesen Ordnungswidrigkeiten:
- Eine Überschreitung der 0,5 Promille-Grenze im Straßenverkehr zieht immer ein Fahrverbot nach sich. Dieses kann zwischen einem und drei Monaten betragen. Dies gilt auch für Fahrten und dem Einfluss von Drogen (Fahrverbot ab 1 Monat bis zu drei Monaten, unter bestimmten Umständen auch dauerhaftes Fahrverbot)
- Gravierende Geschwindigkeitsüberschreitungen bedeuten für einen PKW-Fahrer ab einer Überschreitung von 31 km/h innerorts ein Fahrverbot. Für LKW-Fahrer gelten hier andere Regeln. Während es zunächst bei einem Fahrverbot von 1 Monat bleibt, kann dies je nach gefahrener Geschwindigkeit noch steigen. Was viele Autofahrer nicht wissen: Eine wiederholte Geschwindigkeitsüberschreitung zieht das sogenannte „Fahrverbot aufgrund von Geschwindigkeit“ nach sich – wer zweimal in einem Jahr mehr als 26 km/h über dem Geschwindigkeitslimit war, erhält 1 Monat Fahrverbot. Ein Fahrverbot nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung kann bis zu drei Monate lang sein.
- Ein bekanntes Beispiel für Verstöße, die laut Bußgeldkatalog mit einem Fahrverbot sanktioniert werden, sind auch qualifizierte Rotlichtverstöße – 1 Monat Fahrverbot gibt es hier mindestens.
Beachten Sie, dass begleitend zum Fahrverbot immer auch Punkte und Bußgelder ausgesprochen werden.
Ab wie viel Punkten gibt es ein Fahrverbot?
Ein dauerhaftes Fahrverbot erhalten Führerscheininhaber, die auf ihrem Konto in Flensburg acht Punkte gesammelt haben. Sie dürfen keine Fahrzeuge mehr führen. Sie müssen ihren Führerschein abgeben und die Fahrerlaubnis wird dauerhaft entzogen. Bei einem Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis ist ggf. ein MPU-Gutachten notwendig.
Übersicht zu speziellen Themen zum Fahrverbot
Bußgeldbescheid anfechten und so das Fahrverbot umgehen?
Erhalten Sie einen Bußgeldbescheid, sollten Sie diesen stets genau prüfen. Fragen Sie sich, ob Sie die Ihnen vorgeworfene Ordnungswidrigkeit tatsächlich begangen haben können.
Denn nicht immer liefern Blitzer und Radarfallen zuverlässige Messergebnisse. Haben Sie Zweifel an der Richtigkeit der Messung, können Sie binnen zwei Wochen nach dem Erhalt einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.
Dieser Schritt kann dabei helfen, ein Fahrverbot zu umgehen. Sind nämlich Fehler bei der Messung aufgetreten, kann der Bußgeldbescheid nicht vollstreckt werden. Im Zweifelsfall landet der Fall vor dem zuständigen Amtsgericht und wird von einem Richter bewertet.
Fahrverbot bei Alkohol am Steuer
Ein Fahrverbot wegen Alkohol gibt es aufgrund einer Überschreitung der 0,5 Promille-Grenze (oder bei auffälliger Fahrweise nach Alkoholkonsum auch bereits bei 0,3 Promille). Ob es in diesem Fall möglich ist, das Fahrverbot zu umgehen, hängt natürlich vom Einzelfall ab.
Da Alkohol am Steuer jedoch mit einer massiven Gefährdung der Verkehrssicherheit einhergeht, sind die Richter nicht unbedingt gewillt, hier Fahrverbote abzuwenden – besonders wenn sogar bereits ein 3-Monate-Fahrverbot aufgrund eines schweren Verstoßes gegen StVO angeordnet wurde.
Gut zu wissen: Die Richter können von einem Fahrverbot absehen, wenn es sich um einen Härtefall handelt. Dieser ist beispielsweise gegeben, wenn Sie auf den Führerschein angewiesen sind, um pflegebedürftige Angehörige zu versorgen. Ein drohender Jobverlust stellt hingegen in aller Regel keinen Härtefall beim Fahrverbot dar.
Fahren trotz Fahrverbot: Welche Strafe droht?
Wurde ein Fahrverbot gegen Sie ausgesprochen, dürfen Sie in diesem Zeitraum nicht mit Ihrem Kfz am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Halten Sie sich nicht daran, begehen Sie eine Straftat.
Das Fahren ohne Fahrerlaubnis wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe sanktioniert.
Können Sie das Fahrverbot verschieben?
Die Frage „Fahrverbot – wann antreten?“ besprechen Sie am besten mit ihrer örtlichen Führerscheinzulassungsstelle. Meistens dürfen die Betroffenen den „Antrittstermin“ auch selbst mitbestimmen.
Das Fahrverbot „aufteilen“ ist jedoch in Deutschland nicht möglich, es muss an einem Stück abgeleistet werden. Legen Sie das Fahrverbot in einen Zeitraum, welchen Sie im Ausland verbringen, sollte Sie auch dort nicht mit einem Kfz fahren, da Sie ja keinen Führerschein zur Hand haben. Grundsätzlich ist ein Fahrverbot allerdings nur in dem Land gültig, welches es ausgesprochen hat.
Kann man sich aus dem Fahrverbot freikaufen?
Es besteht grundsätzlich die Option, dass ein Fahrverbot in ein höheres Bußgeld umgewandelt werden kann. Allerdings ist dies nur in besonderen Ausnahmefällen möglich.
Damit das Fahrverbot in ein höheres Bußgeld umgewandelt werden kann, muss eine Verhandlung vor Gericht erfolgen. Dieses Unterfangen hat in der Regel nur eine Aussicht auf Erfolg, wenn der Verkehrssünder ein Augenblicksversagen nachweise kann.
Daher empfiehlt es sich, in einem solchen Fall einen Anwalt für Verkehrsrecht zu beauftragen. Dieser kann Sie kompetent beraten und mit Ihnen eine Strategie ausarbeiten, die den Richter überzeugen soll, das Fahrverbot in ein höheres Bußgeld umzuwandeln.
Bei Epilepsie: Droht ein Fahrverbot?
Epileptiker haben manchmal völlig unvorhergesehene Anfälle, die sie komplett außer Gefecht setzen können. Das kann im Straßenverkehr drastische Konsequenzen nach sich ziehen. Deswegen hat ein epileptischer Anfall Auswirkungen auf den Führerschein. Nach einem epileptischen Anfall wird ein ärztliches Fahrverbot verhängt. Epileptiker sollten sich von Ihrem Arzt diesbezüglich beraten lassen. Nach einer Einstellung ihrer Medikamente kann dieses ärztliche Fahrverbot wieder aufgehoben werden. Ähnliches gilt auch für Fahrverbote nach einem Schlaganfall.
Erik meint
7. August 2022 at 14:19
Guten Tag, Es wurde am vergangenen und mit einem Alkoholwert von 1,5 promille Erwischt und dazu habe bei Rückwärts fahren Ein Stromkosten Umgenietet, Und bin noch in der Probezeit. Jetzt die Frage Mit welcher Strafe muss ich rechnen und Kannst ich die Strafe irgendwie Mildern
Jean meint
15. November 2020 at 22:08
Ich bin fahranfänger in der Probezeit,
und habe an einem Tag 2 Autos berührt einmal beim rückwärts rausfahren.
Das Zweite war beim Spurwechsel ein Auto nicht gesehen und berührt. Ich hab beides nicht gemerkt und bin weitergefahren. Paar std später kam die Polizei zu mir nachause und jetzt hab ich eine Anzeige wegen Fahrerflucht. Was erwartet mich. ?
Karo meint
26. Juni 2020 at 22:14
Ich bin heute Außerorts mit 35 km/h geblitzt worden also bei erlaubten 100 km/h.
In den letzten Jahren habe ich mir nichts zu Schulden kommen lassen.. Wie hoch ist das Risiko einer Entziehung der Fahrerlaubnis?
Anonim meint
3. April 2020 at 0:32
Hallo ich habe leider zum zweiten Mal erwischt erste mal war vor 3 jahre ich habe joint geraucht und Auto gefahren dann ich musste meine fuhrerschein fur 1 jahre abgeben + mpu + 1 Jahre Abstinenz
Leide vor 1 Monat vieder geraucht und Auto gefahrt ich habe dieses mal 3 Monate Fahrverbot meine frage ist muss ich wieder mpu machen oder es gibt eine Lösung
Oder wegen covid-19 gibt neue regelungen? Danke im Voraus
Dawid meint
22. März 2020 at 5:33
Hallo, ich habe in 08.2019 über 26kmh zu schnell gefahren 1 Punkt und 100€ Bußgeld bekommen
In 02.2020 22kmh zu schnell bei bussgeldkatalog steht 1 Punkt 70€ strafe
Ist fahrverbot oder nicht
Lg
Josipa meint
29. Februar 2020 at 2:16
Hallo, ich habe Kroatische Führerschein und habe in Kroatien 3 Monaten Fahrverbot für B Klasse bekommen, da ich in Deutschland als LKW Fahrer arbeite, möchte Fragen ob ich trotzdem Strafe in Kroatien hier fahren darf (nicht B Klasse, sonst nur C für LKW)? Vielen Dank
Ronny meint
26. Januar 2020 at 4:56
Hallo ich wurde im Dezember von der Polizei angehalten die haben mit mir ein bluttest gemacht der Brief ist jetzt da 15.9 nng thc und 25.9 nng cocain aber ich bin selbstständig ich bin Autohändler muss ich mpu Aufjedenfall machen oder kann man das mit Geld Regeln Mit freundlichen Grüßen Ronny
Dirk meint
8. April 2020 at 18:35
Mit Geld allein ist das nicht zu regeln, eine MPU, 1 Jahr Abstinenz Nachweis wird zusätzlich anfallen
Anne meint
30. Oktober 2019 at 6:59
Hallo, ich bin in einen Abstandsmessung gefahren. Bei Tempo 115km/h hätte ich einen Mindestabstand von 47,90 m halten müssen. Gemessen wurden 17 m, damit weniger als 3/10 des Tachowertes.
Wenn ich richtig liege, erwarten mich, 160 Euro Bußgeld, 2 Punkte und einen Monat Fahrverbot.
Aber, an dem Tag der Messung bin ich meinem Freund gefolgt. Auf dem Weg in den Urlaub, sind wir mit zwei Autos gefahren.
Vorher haben wir uns noch abgesprochen vorsichtig zu fahren und darauf zu achten den anderen nicht zu verlieren, da es schon eine lange Strecke war und wir gemeinsam am Ziel ankommen wollten.
Ich habe keine Sekunde an eine Abstandsmessung gedacht!
Hinzu kommt, ich bin alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Beruf, Alltag, Kinder, mein Auto ist extrem wichtig für mich. Vor allem um meinen Job zu bewältigen, da ich mit meinem Auto auch Dinge für die Arbeit erledige.
Mein Freund wohnt 100 km entfernt von mir und ich habe keine Familie die mir helfen könnte. Ich muss immer erreichbar und mobil sein, auch für meine Kinder.
Ich weiß, Abstandsmessungen sind dafür, um Auffahrunfälle zu vermeiden aber es war in meinem Fall kein drängeln oder leichtsinniges fahren.
Gibt es eine Möglichkeit mein Fahrverbot zu umgehen?
Von meinem Auto ist meine berufliche Existenz abhängig und meinen Job brauche ich, um zu leben und meine Kinder durchzubringen.
Romy meint
17. Juli 2021 at 2:19
Hallo ich wurde vor einer Woche Ausserorts bei einer Baustelle 50km erlaubt mit 30km geblitzt worden. Eine Woche später wurde ich mit 20km geblitzt 50km erlaubt. Das erste Mal wurde ich 2019 geblitzt kann ich mit Fahrverbot rechnen?
Lg