Führerschein-Wiedererteilung: Wann bekomme ich die Fahrerlaubnis zurück?

Wiedererteilung der Fahrerlaubnis nach Führerscheinentzug

Wird der Führerschein entzogen, heißt das, dass der betroffene Verkehrssünder sich für eine gewisse Zeit nicht mehr hinter das Steuer eines Fahrzeugs setzen darf. Erst mit der Führerschein-Wiedererteilung ist es ihm wieder erlaubt, ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu führen.

Acht Punkte in Flensburg, Fahren unter Alkohol– oder Drogeneinfluss oder drei A-Verstöße in der Probezeit – es spielt hier keine Rolle, aus welchem Grund der Führerschein entzogen wurde: Ist die Fahrerlaubnis weg, stellen sich viele dieselbe Frage:: Wie lange dauert es bis zur Fahrerlaubnis-Wiederholung?

Oft kommt zum Entzug der Fahrerlaubnis auch die Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung hinzu. Da diese mit Kosten und erheblichem Aufwand verbunden ist, fragen sich viele, ob die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis auch ohne MPU erfolgen kann.

Führerschein-Neuerteilung oder -Wiedererteilung: Was ist richtig?

Die Begriffe Führerschein-Wiedererteilung und Führerschein-Neuerteilung werden häufig synonym verwendet. Es gibt jedoch einen kleinen, aber feinen Unterschied und auch nur eine Variante ist theoretisch gesehen richtig. Nach dem Entzug der Fahrerlaubnis kommt es nämlich nicht zur Führerschein-Wiedererteilung im wörtlichen Sinne.

Der Betroffene erhält nämlich nicht seinen Führerschein, also das amtliche Dokument, zurück, sondern der Führerschein wird neu ausgestellt. Es kommt demnach zur Führerschein-Neuerteilung.

Wird allerdings von der Fahrerlaubnis-Wiedererteilung gesprochen, ist dies richtig. Die Fahrerlaubnis wurde nämlich in diesem Fall schon einmal im Laufe des Lebens erworben und hat nach dem Fahrerlaubnisentzug sozusagen geruht. Die Fahrerlaubnis wird also tatsächlich nach Ablauf der Sperrfrist wiedererteilt.

Neuerteilung der Fahrerlaubnis: Muss ich den Führerschein neu machen? In einigen Fällen kann tatsächlich verlangt werden, dass Sie die Fahrprüfung erneut ablegen. Dies ist in der Regel nur der Fall, wenn der Führerscheinentzug bereits viele Jahre zurückliegt.

Wann und wie erhalte ich meinen Führerschein zurück?

Wurde die Fahrerlaubnis entzogen, dauert es eine gewisse Zeit, bis Sie einen Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis stellen können. Diese Zeit wird Sperrfrist genannt. Wie lange diese dauert, wird durch ein Gericht entschieden. Entscheidend ist dabei in der Regel die Art und Schwere des Verstoßes, welcher dem Führerscheinentzug zu Grunde liegt.

In aller Regel dauert die Sperrfrist mindestens sechs Monate und höchstens fünf Jahre. Ist diese abgelaufen, dürfen Sie einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde stellen. Übrigens können Sie dies schon sechs Monate vor Ablauf der Sperrfrist tun. Eine frühzeitige Beantragung ist ratsam, da die Bearbeitung des Antrags einige Wochen in Anspruch nehmen kann und Sie so eine unnötige Wartezeit vermeiden können.

Bedenken Sie aber, dass zu diesem Zeitpunkt dann auch entsprechende Nachweise für Anordnungen vorliegen müssen, die zur Führerschein-Wiedererteilung zwingend notwendig sind, wie beispielsweise:

• Nachweis über das erfolgreiche Bestehen einer MPU
• Abstinenznachweis (Bei Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss)

Ist eigentlich eine Verkürzung der Sperrfrist möglich, sodass die Führerschein-Wiedererteilung auch schon früher erfolgen kann? Die Sperrfrist kann tatsächlich um bis zu drei Monate verkürzt werden. Dies wird allerdings nur dann genehmigt, wenn der Betroffene nachweisen kann, dass er sein Verhalten im Straßenverkehr bessern will.

Achtung: Eine Verkürzung der Sperrfrist ist nur dann möglich, wenn es in den drei Jahren vor dem Entzug der Fahrerlaubnis nicht schon einmal zur Verhängung einer Sperrfrist gekommen ist. In diesem Fall muss nämlich erst einmal eine Sperrfrist von einem Jahr vergehen, bis diese verkürzt werden kann.

Führerschein zurück ohne MPU: Geht das?

Viele scheuen sich vor einer medizinisch-psychologischen Untersuchung – zum einen aufgrund der damit verbundenen Kosten und zum anderen ist die Vorbereitung mit einigem Aufwand verbunden. Auch die Aussichten, in der MPU durchzufallen, schreckt viele ab. Doch ist eine Wiedererteilung der Fahrerlaubnis auch ohne MPU möglich?

Viele suchen nach einem Weg, die Führerschein-Wiedererteilung ohne MPU zu erreichen. In der Regel gibt es aber nur eine Möglichkeit: Warten. Denn nach einer gewissen Dauer verfällt die Anordnung zur MPU. Aber auch bezüglich der Dauer sind sich viele nicht sicher: Erhalte ich den Führerschein nach 10 oder 15 Jahren zurück ohne MPU?

Es gilt: Nach einer Frist von 10 Jahren verfällt zwar die Anordnung zur MPU, allerdings beginnt diese erst im 6. Jahr nach dem Entzug der Fahrerlaubnis und das auch nur, wenn es in den 5 Jahren davor nicht zu einem Verstoß im Straßenverkehr kam. Das bedeutet also: Der Führerschein kann nach 15 Jahren ohne MPU wieder erteilt werden.

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Über den Autor

Kathleen S.

Kathleen hat Finanzwesen an der Universität Erfurt studiert. Seit 2019 unterstützt sie uns in der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Ihre Ratgeber decken eine breite Sparte an Themen ab, wie z. B. Verkehrszeichen, Fragen zum Bußgeldverfahren und zur Autopflege. Aufgrund ihrer Vorbildung befasst sie sich auch sehr gerne mit finanziellen Fragestellungen rund ums Auto.