Kreisverkehr: Richtig „Kreiseln“ will gelernt sein

Welche Bußgelder drohen im Kreisverkehr?

Video: Was gilt im Kreisverkehr?

Welche Verkehrsregeln finden im Kreisverkehr Anwendung?

Bei einem Kreisverkehr handelt es sich um ein Konstrukt, das aus einer Mittelinsel besteht, um die sich eine kreisförmige Fahrbahn schlängelt. Umgangssprachlich wird dieses Gebilde auch als „Kreisel“ bezeichnet.

Gemäß der Straßenverkehrsordnung wird ein Kreisverkehr stets durch zwei Verkehrszeichen angekündigt: Nummer 215 (drei Pfeile auf blauem Grund, die sich in einem Kreis folgen) und Nummer 205 (Vorfahrt gewähren).

Sobald Sie als Kraftfahrer auf diese Beschilderung an einem Kreisverkehr stoßen, müssen Sie sich an spezielle Verkehrsregeln halten. Dazu gehört beispielsweise, dass Sie diesen nur in eine Richtung befahren dürfen. Außerdem ist sowohl das Halten als auch das Parken nicht gestattet. Welche Regeln weiterhin laut StVO in einem Kreisverkehr Beachtung finden müssen, lesen Sie im folgenden Ratgeber.

Übersicht zu speziellen Themen rund um den Kreisverkehr

Wie sehen die Vorschriften zum Blinken im Kreisverkehr aus?

Häufig herrscht Uneinigkeit unter Kraftfahrern, wenn es darum geht, wann sie in einem Kreisverkehr blinken müssen und wann nicht. Die einen sind der Meinung, sie könnten gänzlich auf den Fahrtrichtungsanzeiger in einem Kreisel verzichten, die anderen sind übermotiviert und setzen den Blinker sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausfahrt.

Das korrekte Verhalten im Kreisverkehr in Bezug auf das Blinken ist in § 8 Absatz 1a der StVO geregelt. Diesem Paragraphen zufolge ist es nicht erlaubt, den Blinker zu setzen, wenn Sie als Autofahrer in einen Kreisel einfahren. Wenn Sie ihn verlassen, ist es wiederum Pflicht, den Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen. Dies ist darin begründet, dass Sie die übrigen Fahrer im Kreisverkehr erkennen lassen müssen, dass Sie ausfahren möchten.

Die Vorfahrtsregeln im Kreisverkehr

Wer hat eigentlich im Kreisverkehr Vorfahrt? Gilt „Rechts vor Links“ oder regeln spezielle Verkehrsschilder, wer wann fahren darf? Wie bereits zu Beginn erläutert, kündigen zwei Verkehrszeichen den Kreisverkehr an: Nummer 215 und 205, wobei letzteres vorschreibt, die Vorfahrt zu gewähren.

Demzufolge müssen Sie Ihre Geschwindigkeit herunterschrauben, wenn Sie sich einem Kreisel nähern, da die sich darin befindlichen Fahrzeuge im Kreisverkehr Vorfahrt haben. Sobald die Fahrbahn frei ist, können Sie nach rechts einbiegen und anschließend so lange links herum fahren, bis Sie an der benötigten Ausfahrt angelangt sind.

Mehrspuriger Kreisverkehr: Wer hier Vorfahrt hat

Teilweise ist das Verkehrsaufkommen an bestimmten Straßenabschnitten so dicht, dass sich dort ein zweispuriger Kreisverkehr befindet. Die Regeln bei einem solchen Gebilde sind jedoch die gleichen, an die sich Kraftfahrer in einem einspurigen Kreisverkehr laut StVO halten müssen. Das bedeutet: Allen Kraftfahrern, die sich im Kreisel befinden, muss die Vorfahrt gewährt werden.

Viele Fahrer werden allerdings unsicher, sobald sie erkennen, dass es sich um eine zweispurige Zufahrt handelt. Doch auch hierbei ist die Vorgehensweise relativ einfach:

• Fahren Sie auf der linken Spur ein, haben die Fahrer, die sich auf der rechten Seite befinden, Vorfahrt im Kreisverkehr. Vor allem bei der Ausfahrt sollten Sie dies bedenken, damit Sie keinen Verkehrsunfall provozieren.
• Geraten Sie nicht in Panik, wenn Sie es nicht mehr schaffen, vor der gewünschten Ausfahrt einen Spurwechsel von links nach rechts vorzunehmen. In diesem Fall können Sie einfach eine weitere Runde im Kreisverkehr drehen und in diesem Zuge auf die rechte Spur wechseln.

Vorschriften im Kreisverkehr missachtet: Welche Konsequenzen sind möglich?

Passen Sie Ihr Verhalten nicht entsprechend an, sobald ein Verkehrsschild auf einen Kreisverkehr hinweist, können Ahndungen aus dem Bußgeldkatalog auf Sie zukommen. Halten Sie z. B. verbotenerweise in einem Kreisel und behindern dadurch andere Verkehrsteil­nehmer, kommt ein Verwarnungsgeld von 15 Euro auf Sie zu.

Haben Sie nicht nur gehalten, sondern sogar im Kreisverkehr geparkt und dadurch eine Behinderung herbeigeführt, steigt der zu zahlende Betrag auf 25 Euro an. Auf das gleiche Verwarnungsgeld müssen Sie sich übrigens einstellen, wenn Sie Ihr Fahrzeug länger als eine Stunde lang in einem Kreisel abstellen. Wurden andere Fahrer durch dieses Fehlverhalten behindert, sieht der Bußgeldkatalog 35 Euro vor.

Grundsätzlich ist es nicht erlaubt, die Mittelinsel in einem Kreisverkehr zu überfahren. Tun Sie es dennoch, droht Ihnen ein Verwarngeld von 10 Euro. Steuern Sie allerdings z. B. einen Lkw mit Überlänge und könnten den Kreisel gar nicht erst befahren, ohne die Mittelinsel mitzubenutzen, kann dies ausnahmsweise erlaubt sein. Gefährden Sie bei diesem Manöver jedoch andere Verkehrsteilnehmer, wird Ihnen ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro auferlegt.

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Über den Autor

Kathleen S.

Kathleen hat Finanzwesen an der Universität Erfurt studiert. Seit 2019 unterstützt sie uns in der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Ihre Ratgeber decken eine breite Sparte an Themen ab, wie z. B. Verkehrszeichen, Fragen zum Bußgeldverfahren und zur Autopflege. Aufgrund ihrer Vorbildung befasst sie sich auch sehr gerne mit finanziellen Fragestellungen rund ums Auto.