Kfz-Steuer beim Elektroauto: Steuerhöhe und Steuerbefreiung

Unterschiede bei der Kfz-Steuer für Elektroautos

Fahrzeuge verursachen nicht nur in der Anschaffung Kosten, sondern auch in der Haltung. Nicht nur Tankkosten können den Geldbeutel der Fahrzeughalter belasten, sondern auch die Kfz-Steuer.

Alle Fahrzeuge, die in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen sind, unterliegen der Kraftfahrzeugsteuer, kurz Kfz-Steuer genannt. Die Steuerpflicht beginnt mit der Zulassung und endet mit der Abmeldung eines Fahrzeugs. Die Zulassungsbehörde erstellt bei Anmeldung einen entsprechenden Steuerbescheid.

Die Steuerpflicht besteht unabhängig von der Fahrzeug– oder Antriebsart. Allerdings gibt es auch Steuerbefreiungen und Steuervergünstigungen für bestimmte Fahrzeuge. Grundsätzlich richtet sich die Höhe der Steuer im Allgemeinen nach folgenden Faktoren:

• Fahrzeugart (Pkw, Motorrad, Anhänger, Leichtfahrzeug, Nutzfahrzeug, Oldtimer Wohnmobil, Elektrofahrzeug)
• Erstzulassungsdatum (bei Pkw)
• Antriebsart (bei Pkw und Leichtfahrzeugen)
• Hubraum (bei Pkw, Motorrädern und Leichtfahrzeugen)
• Emissionsklasse (bei Pkw, Leichtfahrzeugen, Nutzfahrzeugen und Wohnmobilen)
• CO2-Wert (bei Pkw)
• Zulässige Gesamtmasse (bei Anhängern, Elektrofahrzeugen, Nutzfahrzeugen und Wohnmobilen)
• Zulassungszeitraum (Ganzjährig oder Saisonkennzeichen)

Bei Elektrofahrzeugen ist lediglich entscheidend, welches zulässiges Gesamtgewicht sie aufweisen. Im Vergleich zu Benzinern und Dieselfahrzeugen sind Elektrofahrzeuge deutlich günstiger.

Je weniger Schadstoffe ein Fahrzeug ausstößt, desto umweltfreundlicher ist es und desto geringer ist auch die Kfz-Steuer. Elektrofahrzeuge verbrauchen gar keinen Brennstoff und sind zudem geräuschlos. Aus diesem Grund können Halter eines Elektrofahrzeugs von Vergünstigungen bei der Kfz-Steuer profitieren.

Wie hoch ist die Kfz-Steuer beim Elektroauto in Deutschland?

Gibt es eine Steuervergünstigung oder sogar eine Steuerbefreiung für Elektroautos? Wollen Sie ein Elektrofahrzeug kaufen, hat das für Sie einen steuerlichen Vorteil. Denn bei der Kfz-Steuer können Sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich sparen.

Von der Steuer gänzlich befreit sind derzeit Elektroautos, die zwischen dem 18.05.2011 und dem 31.12.2020 zugelassen worden sind bzw. noch zugelassen werden. Der Zeitraum der Steuerfreiheit beträgt zehn Jahre. Das gilt im übrigen auch für Fahrzeuge, die umgebaut und mit einem Elektroantrieb nachgerüstet wurden.

Von dieser Steuerbefreiung sind keine Hybridfahrzeuge betroffen, sondern nur reine Elektrofahrzeuge. Bei der Berechnung der Kfz-Steuer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor werden wesentlich mehr Faktoren berücksichtigt, welche den Steuerbetrag in die Höhe schnellen lassen können.

Elektroautos, die bis zum 17.05.2011 zugelassen worden sind, waren für einen Zeitraum von fünf Jahren von der Kfz-Steuer befreit. Diese Halter müssen spätestens seit 2016 eine Kfz-Steuer für ihr E-Auto zahlen, profitieren aber dennoch von der allgemeinen Steuervergünstigung für Elektrofahrzeuge.

Interessant: Die Kfz-Steuer für ein Elektroauto mit einer zulässigen Gesamtmasse von bis zu 3.500 Kilogramm beträgt nur die Hälfte der Kfz-Steuer eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor.

Kfz Steuer berechnen beim Elektroauto

Um die Kfz-Steuer beim Elektroauto zu berechnen, benötigen Sie lediglich die Angabe zum zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs in Kilogramm. Sie finden diese im Feld F.2 in der Zulassungsbescheinigung Teil I. Pro angefangene 200 Kilogramm wird ein fester jährlicher Betrag gezahlt.

• Zulässiges Gesamtgewicht bis 2.000 kg: 5,625 Euro pro 200 kg
• Zulässiges Gesamtgewicht zwischen 2.000 und 3.000 kg: 6,01 Euro pro 200 kg
• Zulässiges Gesamtgewicht über 3.000 kg: 6,39 Euro pro 2000 kg

Das zulässige Gesamtgewicht wird durch 200 geteilt und anschließend mit dem oben genannten Betrag der jeweiligen Gewichtsklasse multipliziert. Die errechneten Beträge werden immer aufgerundet, sodass eine glatte Geldsumme als Kfz-Steuer herauskommt.

Wiegt Ihr Elektroauto also 2.000 Kilogramm, beträgt die Kfz-Steuer 57 Euro im Jahr. Ist es hingegen 3.000 Kilogramm schwer, müssen Sie jährlich 96 Euro an Kfz-Steuern zahlen.

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Über den Autor

Kathleen S.

Kathleen hat Finanzwesen an der Universität Erfurt studiert. Seit 2019 unterstützt sie uns in der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Ihre Ratgeber decken eine breite Sparte an Themen ab, wie z. B. Verkehrszeichen, Fragen zum Bußgeldverfahren und zur Autopflege. Aufgrund ihrer Vorbildung befasst sie sich auch sehr gerne mit finanziellen Fragestellungen rund ums Auto.