Kurz & knapp: MPU ohne Vorbereitung
Eine MPU ist mit circa 400 Euro nicht billig. Noch teurer wird es, wenn der Teilnehmer nicht besteht und mehrmals zur Untersuchung antreten muss.
Um gleich beim ersten Mal zu bestehen, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Ohne Vorbereitung wird es schwierig, die MPU auf Anhieb zu bestehen.
Begutachtungsstellen und Verkehrspsychologen bieten häufig Vorbereitungskurse an.
Kosten sparen: Ohne Vorbereitung zur MPU
Der Entzug der Fahrerlaubnis ist für Kraftfahrer ein harter Schlag. Wenn die persönliche Mobilität eingeschränkt wird, fühlt sich das Leben auch irgendwie eingeschränkt an. Darum versuchen viele Betroffene nach ihrer Verkehrsauffälligkeit, den Führerschein so schnell wie möglich zurückzuerhalten. Immerhin bedeutet der „Lappen“ für viele Lebensqualität, Freiheit und Unabhängigkeit.
Steht zwischen Fahrerlaubnisentzug und Wiedererteilung jedoch eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), kommt zum langen Warten auch eine finanzielle Belastung hinzu. Das MPU-Gutachten ist mit um die 400 Euro nicht gerade billig. Nicht selten werden mehrere Versuche zum Bestehen benötigt. Knapp die Hälfte aller Teilnehmer „rasselt“ durch. Daher bieten verschiedene Anbieter MPU-Kurse an, welche Kraftfahrer auf die ungeliebte Prüfungssituation und das das Antworten auf die MPU-Fragen vorbereiten sollen.
Inhaltsverzeichnis
Je nach Dauer und Art der Kurse liegen die Preise im mittleren dreistelligen Bereich. Gut und gerne kann dann eine MPU inklusive Vorbereitungskurs und Abstinenznachweis Kosten im vierstelligen Bereich verursachen. Nicht jeder kann sich das leisten, weshalb sich viele Betroffene fragen, ob man die MPU auch bestehen kann, ohne eine kostenpflichtige Vorbereitung zu absolvieren.
Grundsätzlich steht jedem frei, ob er die MPU ohne Vorbereitungskurs absolviert. MPU-Kurse sind freiwillig und werden von der Führerscheinstelle nicht vorgeschrieben. In die MPU komplett ohne Vorbereitung zu gehen, ist aber dennoch nicht ratsam. Die Wahrscheinlichkeit, diese nicht erfolgreich abzuschließen, ist recht hoch. Die Kosten für einen Vorbereitungskurs müssen aber nicht zwingend anfallen, denn eine MPU kann auch ohne kostenpflichtige Vorbereitung bestanden werden. Ein MPU zu bestehen ohne entsprechende Kurse ist aber kein Zuckerschlecken.
MPU – ganz ohne Vorbereitung geht es nicht!
Beim MPU-Gutachten geht es darum, die Fahreignung von Betroffenen zu überprüfen. Wer wegen Drogen, Alkohol oder zu vielen Punkten beim sogenannten Idiotentest gelandet ist, hat verkehrsrechtlich ein schweres Vergehen begangen oder notorisch gegen die Regeln verstoßen.
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass ohne eine grundlegende Verhaltensänderung Betroffene immer wieder das Verkehrsrecht missachten und Bußgelder, Punkte oder ein Fahrverbot in Kauf nehmen.
Den Behörden obliegt zudem die Pflicht, für Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Können die Zweifel an der Fahreignung nicht ausgeräumt werden, bleibt der Führerschein auch weiterhin verwehrt.
Wer die MPU ohne entsprechende Vorbereitung bestehen will, sollte mit sich selbst schwer ins Gericht gehen. Am Anfang steht die Einsicht, dass es tatsächlich ein Problem gibt. So wird beispielsweise versucht, sich durch Drogen oder Alkohol von gewissen Schwierigkeiten abzulenken. Wer stets zu schnell unterwegs ist, hat vermutlich ein Problem mit der Stressbewältigung oder dem Zeitmanagement.
Konnten das Problem bzw. die Probleme (z. B. Drogen oder Alkohol) identifiziert werden, muss daran gearbeitet werden und ein bestimmter Einstellungs- bzw. Verhaltenswandel vollzogen werden. Darüber hinaus ist es notwendig, diese Entwicklung dem Gutachter auch glaubhaft erklären zu können, sodass er eine positive Prognose ausstellen kann.
Mitunter können bei der MPU auch Fragen gestellt werden, bei denen es nicht nur auf die Antworten ankommt, sondern auch wie Betroffene antworten. Lange Nachdenkpausen können bei bestimmten Fragen negative Auswirkungen haben. Da ist es oftmals besser, wenn bereits im Vorfeld das MPU-Gespräch sowie das Antworten auf die MPU-Fragen geprobt worden ist. Außerdem begrüßen es MPU-Gutachter, wenn bereits mit einem Verkehrspsychologen ein therapeutischer Prozess durchlaufen worden ist.
Kosten sparen, kann teuer werden
Natürlich gibt es auch Personen, welche die MPU bestanden haben, ohne eine kostenpflichte Vorbereitung absolviert zu haben. Dennoch kann es teurer sein, auf eine MPU-Beratung oder einen MPU-Kurs zu verzichten, wenn dadurch das MPU-Gutachten ggf. wiederholt werden muss. Hilfe in Anspruch zu nehmen, spart oftmals Zeit, insbesondere dann, wenn von den Erfahrungen anderer profitiert werden kann.
Empfehlenswert ist in jedem Fall die Teilnahme an den kostenlosen Veranstaltungen, welche häufig von den Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF) angeboten werden. Hier können oftmals schon viele wichtige Informationen zur MPU gesammelt werden.
Frank J meint
11. Januar 2023 at 13:40
Hallo Ihr Lieben,
ich halte es für durchaus in Oordnung, Werbung für die eigene Sache zu machen, es ist aber nicht in Ordnung betroffenen Probanten mit dem Mittel der Angst Vorbereitungskurse unterjubeln zu wollen.
Jeder noch so unerfahrene Phsycholge erkennt in Sekunden, ob die Vorbereitung nur darauf abgezielt hat, auf bekannte Fragen nicht falsch zu antworten oder eine tatsächliche Einsicht in die Dinge und die erforderlichen Konsequenzen aus dem eigenen Handeln refektiert wurden. Das kann so ein Kurs überhaupt nicht.
Entweder ich setze mich mit dem Mist auseinander, den ich verzapft habe, stehe dazu und ändere was
oder ich versuche die Psychogin oder den Psychologen mit gelernten Anrworten zu täuschen.
Zum Täuschen brauch ich eine Vorbereitung, zum Beleuten und Reflektieren nicht. Alles andere ist Augenwischerei und das Spiel mit der Angst.
Meine MPU jedenfalls war entspannt, ich war ehrlich, er Sie hat es gemerkt und alles ist gut und nur so geht es sicher wenn man sein Fehlverhalten begriffen hat.
Sorry, aber ich glaube nicht an den Erfolg solcher Kurse.
Liebe Grüsse damächst auch im Netz unter
-keine Angst vor der Angst, das ist zu teuer-
Frank J
Sven B. meint
19. November 2020 at 17:54
Mein Bruder muss eine MPU machen. Gut zu wissen, dass er ohne eine MPU-Beratung schlechte Chancen hat, die Untersuchung auf Anhieb zu bestehen. Ich werde ihm raten, sich an eine Begutachtungsstelle oder einen Verkehrspsychologen zu wenden.
Forbach meint
5. Juli 2020 at 16:01
Das hört sich ja echt nicht gut an. Meine Partnerin fährt aber auch immer recht unaufmerksam und musste auch mal eine Zeit lang ihren Führerschein abgeben, weil sie zu viele Punkte hatte. Von dem her, kann ich mir vorstellen, was dein Bruder gerade durchmacht. Ich würde ihm tatsächlich auch eine MPU Vorbereitung empfehlen. Das hat meine Partnerin damals gemacht und sie war dann wirklich gut darauf vorbereitet und hat es auch direkt geschafft. Dein Bruder kann sich darüber ja mal hier informieren. Das sollte jetzt erst mal seine erste Anlaufstelle sein. Er kann dort auch einfach ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren.
Michel meint
16. April 2019 at 12:11
Ich hätte nicht gedacht, dass das eine minimale Vorbereitung auf die MPU eine Strategie ist, die Leute fahren. Ich habe von Betroffenen bisher immer nur gehört, dass sie froh waren, sich vorbereitet zu haben. Ich stimme Ihnen daher zu, dass es nicht ratsam ist, jedoch kann es natürlich sein, dass die Kosten für einen Vorbereitungskurs für manche nicht zu tragen sind.