Kurz & knapp: Verkehrserziehung
Durch die Verkehrserziehung lernen Kinder, sich im Straßenverkehr richtig zu verhalten. Das dadurch erlangte Wissen soll das Unfallrisiko verringern und trägt somit zur Verkehrssicherheit bei.
Je nach Klassenstufe stehen andere Themen im Lehrplan für den Sachunterricht. Die Verkehrserziehung der 1. Klasse beschäftigt sich vor allem mit dem sicheren Schulweg und den dafür relevanten Verkehrsregeln. In der 4. Klasse kommt das Fahrrad zum Einsatz, denn es steht üblicherweise die Radfahrprüfung an.
Bei der Verkehrserziehung in der Kita geht es vor allem um eine spielerische Bewegungsförderung. Darüber hinaus wird aber auch das richtige Verhalten an Ampeln und beim Überqueren eines Fußgängerüberweges vermittelt.
Übersicht zu speziellen Themen der Verkehrserziehung
Wie lernen Kinder den Straßenverkehr zu meistern?
Inhaltsverzeichnis
Schon aufgrund ihrer geringeren Körpergröße nehmen Kinder die Welt meist aus einem anderen Blickwinkel wahr. Dadurch besteht aber auch die Gefahr, dass andere Verkehrsteilnehmer sie versehentlich übersehen. Um die Verkehrssicherheit für Kinder zu verbessern, ist die Verkehrserziehung in Kindergarten und Grundschule von elementarer Bedeutung.
Doch wie lassen sich kleinen Kindern die Verkehrsregeln vermitteln? Welche Inhalte sind bei der Verkehrserziehung in der Schule und dem Kindergarten besonders relevant? Was können Eltern unternehmen, um die Teilnahme am Straßenverkehr besonders sicher zu gestalten? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Ziele der Verkehrs- und Mobilitätserziehung
Um sich frei und sicher im öffentlichen Straßenverkehr bewegen zu können, ist es unter anderem notwendig, die geltenden Verkehrsregeln zu kennen. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorauszusehen und die Geschwindigkeit von herannahenden Fahrzeugen richtig einzuschätzen. All dies fällt Erwachsenen aufgrund ihrer Erfahrung relativ leicht, Kinder müssen dieses Wissen allerdings erst erlernen.
So zielt der Verkehrserziehung darauf ab, Kinder auf die Herausforderungen des Straßenverkehrs vorzubereiten. Dabei gilt es, abhängig davon, ob sie als Fußgänger, Radfahrer oder Mitfahrer in Auto, Bus oder Bahn am Verkehr teilnehmen, unterschiedliche Kompetenzen zu erwerben.
Mittlerweile geht es aber nicht mehr nur darum, durch die Verkehrserziehung eine Ampel oder Verkehrszeichen richtig zu deuten und Verkehrsregeln zu erlernen. Denn der Themenkomplex wurde um die sogenannte Mobilitätserziehung erweitert. Dabei geht es unter anderem darum, auch Aspekte wie Klimaschutz, Ressourcenverbrauch und eine umweltfreundliche Fortbewegung im Alltag zu berücksichtigen.
Kindergarten und Vorschule: Grundlagen für die Teilnahme am Straßenverkehr
Bei der Verkehrserziehung ist es wichtig, die Inhalte altersentsprechend zu vermitteln. Daher geht es im Kindergarten vor allem um eine spielerische Bewegungsförderung, die unter anderem die Koordination trainieren soll. Durch das Fahren mit Rollern und Laufrädern können die Kinder zudem am eigenen Körper erfahren, welche Auswirkungen die Beschleunigung und das Abbremsen haben.
Darüber hinaus gilt es auch die Wahrnehmung für optische und akustische Signale zu fördern. Die Kinder sollen dabei etwa lernen, die Herkunft von Geräuschen zu unterscheiden. Dies ist zum Beispiel wichtig, wenn ein Fahrzeug in einer Gefahrensituation hupt. Zu den Lerninhalten gehört zudem die Unterscheidung von Formen und Farben, denn nur so lässt sich die Bedeutung der einzelnen Ampelphasen vermitteln. Des Weiteren sind Form und Farbe auch bei Verkehrszeichen wichtig.
Bei der Verkehrserziehung in der Vorschule geht es vorrangig darum, die Kinder auf ihren Schulweg vorzubereiten. So gehen die Erzieher mit ihnen Teile der Strecke ab und üben intensiver etwa das Überqueren der Fahrbahn.
Wichtig! Verkehrserziehung muss nicht zwangsläufig als konkrete Lerneinheit stattfinden. So können auch Ausflüge mit der Kindergartengruppe dazu dienen, Erlerntes in die Praxis umzusetzen. Darüber hinaus schauen sich Kinder viel vom Verhalten ihrer Bezugspersonen ab, weshalb diese die Verkehrsregeln genau beachten und mit gutem Beispiel vorangehen sollten.
Verkehrserziehung in der Schule
In der Grundschule wird die Verkehrserziehung meist in den Sachkundeunterricht integriert und findet jahrgangsübergreifend statt. Die thematischen Schwerpunkte des Lernkomplexes sind dabei an die Entwicklung der Kinder angepasst und lassen sich üblicherweise in folgende Abschnitte gliedern:
- 1. Klasse: Sicherer Schulweg
- 2. Klasse: Gefahren des Straßenverkehrs
- 3./4. Klasse: Radfahrausbildung
Für viele Kinder ist der Schulweg die erste Strecke, die sie regelmäßig und selbstständig zurücklegen. Daher ist es für Schulanfänger wichtig, potenzielle Gefahren in der Umgebung von Schule und Wohnort zu kennen und auf diese richtig reagieren zu können. Zudem lernen die Kinder, welche Vorteile es etwa für die Umwelt hat, zu Fuß zu gehen.
In der 2. Klasse gilt es das Wissen zu den Verkehrsregeln auszubauen. Darüber hinaus soll aber auch das soziale Verhalten im Verkehr und die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs eine Rolle spielen. Die Kinder lernen dabei im Zuge der Verkehrserziehung die Bedeutung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln und worauf es zu achten gilt, wenn sie in Bus und Bahn mitfahren. Außerdem erlernen die Schüler erste Grundlagen der Ersten Hilfe.
In der 3. und 4. Klassen wird bei der Verkehrserziehung das Fahrrad thematisiert, da das Rad meist das erste Verkehrsmittel ist, mit denen Kinder selbst aktiv am Verkehr teilnehmen. Zentrales Element ist dabei die Radfahrausbildung und der Erwerb des Fahrradführerscheins. In Klasse 3 sollen dabei die Grundlagen für dieses Highlight des Schulalltags gelegt werden und in Klasse 4 folgen dann die theoretische sowie die praktische Prüfung.
Für die Gestaltung des Unterrichts sind üblicherweise die Lehrkräfte verantwortlich. Unterstützung erhalten diese bei der Verkehrserziehung durch die Polizei. Beamte besuchen dazu die Klassen und erklären, wie wichtig die Einhaltung der Verkehrsregeln ist. Darüber hinaus können die Schüler im Zuge des Unterrichts auch Jugendverkehrsschulen besuchen und dort in einer geschützten Umgebung etwa für die Radfahrprüfung üben.
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