FAQ: Reifenreparatur
Laut der Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen dürfen Sie Autoreifen nur reparieren, wenn die Stichverletzung im Laufflächenbereich höchstens 6 mm groß ist. Bei Schäden an der Innenseite oder der Seitenwand ist hingegen meist ein Austausch notwendig.
Mithilfe von Reifenreparatursets lassen sich Beschädigungen notdürftig beheben. Für eine dauerhafte Lösung ist es allerdings erforderlich, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, damit die Experten den Autoreifen reparieren. Durchs Vulkanisieren wird das Loch dann effektiv versiegelt. Mehr zu diesem Verfahren finden Sie hier.
Beauftragen Sie eine Werkstatt mit der Reifenreparatur, fallen üblicherweise Kosten zwischen 20 und 40 Euro an.
Wann sind Reifenreparaturen möglich?
Inhaltsverzeichnis
Befinden sich auf der Fahrbahn Schrauben, Scherben, Nägel oder sonstige spitze Gegenstände, können diese während der Fahrt in der Lauffläche des Reifens steckenbleiben. Bemerken Autofahrer eine solche Beschädigung, stellt sich häufig die Frage, ob ein Austausch zwingend erforderlich oder ob auch eine Reifenreparatur möglich ist.
Um herauszufinden, ob bei einem Auto der beschädigte Reifen für eine Reparatur geeignet ist, müssen Sie üblicherweise eine Werkstatt aufsuchen. Denn nur so kann ein Experte den Zustand des Reifens und die Beschädigung fachmännisch untersuchen. Grundlage für die Beurteilung sind die Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen (Verkehrsblatt – Dokumentation Nr. B 3620) und die Richtlinie für die Beurteilung von Reifenschäden an Luftreifen (Verkehrsblatt – Dokumentation Nr. B 3619), bei denen es sich um Erweiterungen von § 36 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) handelt.
Aufgrund dieser Richtlinien und der allgemeinen Anforderungen an die Bereifung kann eine Reifenreparatur demnach möglich sein, wenn der beschädigte Reifen folgende Voraussetzungen erfüllt:
- noch relativ neu
- ausreichende Restprofiltiefe
- frühzeitige Entdeckung des Schadens
- geringe Beschädigung
Gleichzeitig gibt es allerdings auch Umstände, die dazu führen, dass eine Reparatur ausgeschlossen ist. So lässt sich ein Reifen nicht mehr reparieren, wenn die Seitenfläche oder die Innenseite beschädigt ist. Haben Autofahrer die Beschädigung nicht bemerkt und war der Luftdruck daher während der Fahrt zu gering, kann dadurch zum Beispiel die Innenseite Schaden nehmen. In einem solchen Fall wird sich die Werkstatt ebenfalls weigern, den platten Reifen zu reparieren. Nicht zuletzt kommt es auch auf die Größe der Beeinträchtigung an. So lassen sich Reifen mit einem Loch nur reparieren, wenn sich dieses in der Lauffläche befindet und nicht größer als sechs Millimeter ist.
Reifenreparatur in der Fachwerkstatt
Die meisten Fachwerkstätten und Reifenhändler führen Reifenreparaturen durch. Damit eine fachmännische Reparatur grundsätzlich möglich ist, sollten Sie den Fremdkörper allerdings im Reifen stecken lassen und auf Reparaturversuche in Eigenregie verzichten. Auf dem Weg zur Werkstatt sollten Sie möglichst langsam fahren und auf den Luftdruck achten. Verliert der Reifen Luft, sollten Sie diesen bei der nächsten Tankstelle unbedingt wieder aufpumpen.
In der Werkstatt wird der Reifen vom Fachmann von der Felge abmontiert, denn nur so ist eine umfassende Begutachtung des Schadens möglich. Erst dann entscheidet sich, ob eine Reifenreparatur auch tatsächlich möglich ist. Entschließt sich der Experte dazu, den Reifen zu vulkanisieren, geht er dabei wie folgt vor:
- Entfernung des Fremdkörpers
- Aufbohrung und Reinigung der Schadstelle
- Verschluss des Lochs durch Vulkanisation mit einem Füllmaterial aus Gummi
- Ggf. Anbringung eines Reparaturpflasters von der Innenseite
- Aufzug des reparierten Reifens auf die Felge
- Auswuchtung des Reifens
Doch was kann, etwa bei einer Schraube im Reifen, die Reparatur beim Fachmann kosten?
Die Kosten für eine Reifenreparatur belaufen sich in der Regel auf 20 bis 40 Euro. Preisunterschiede können dabei aufgrund des Schadens oder der Art der Reifen entstehen.
Reifen selbst flicken: Beim Auto eine gute Idee?
Bei kleineren Beschädigungen ist es durchaus möglichen, den Reifen selbst zu flicken. Dafür können Sie im Fachhandel ein entsprechendes Reifenreparaturset erwerben. Diese enthalten entweder Vulkanisierungsstreifen oder ein flüssiges Dichtmittel, um die Löcher zu verschließen. Erhältlich sind die Sets, die in der Regel mehrfach zum Flicken eingesetzt werden können, bereits ab 25 bis 50 Euro. Die Anschaffung ist damit meist deutlich günstiger als ein neuer Reifen.
Allerdings ist eine solche Reifenreparatur in Eigenregie keine dauerhafte Lösung und Sie sollten danach schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen. Mehr als 100 bis 200 km/h sollten Sie mit den geflickten Autoreifen mit Blick auf die Verkehrssicherheit nicht fahren.
Wie Sie einen Reifen mit eingefahrenem Nagel selbst reparieren, zeigt das nachfolgende Video:
Darüber hinaus können Sie beim Reifen für die Reparatur auch ein Spray verwenden. Hierbei handelt es sich um eine Dose mit einem Dichtmittel und Druckluft. Die Reifenpannensprays ermöglichen eine vorübergehende Abdichtung kleinerer Schäden von bis zu 3 mm Größe. Zudem führen Sie dem Reifen nur minimal Luft zu, sodass sich ein Platten damit kaum beseitigen lässt. Das Spray eignet sich daher eigentlich nur, um den Weg zur nächsten Werkstatt zu überbrücken.
Bedenken Sie zudem, verwenden Sie bei den Autoreifen für die Reparatur ein solches Set bzw. Spray, ist eine professionelle Instandsetzung in der Regel nicht mehr möglich. Stattdessen muss der Reifen anschließend komplett ausgetauscht werden.
Florain meint
5. Dezember 2022 at 12:10
Einer meiner Autoreifen hat irgendwo ein Loch. Wahrscheinlich war auch ein Nagel auf der Fahrbahn verantwortlich. Das Loch sollte man schnellsten reparieren lassen.