FAQ: Motoreninstandsetzung
Bei einer Motoreninstandsetzung wird zwischen einer Generalüberholung und einer Grundinstandsetzung unterschieden. Bei ersterem wird der Motor mit einem Austauschmotor ausgetauscht, der aus den Bauteilen mehrerer anderer Motoren besteht. Bei Letzterem handelt es sich um den gezielten Austausch einzelner Teile. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die Kosten für eine Motoreninstandsetzung können schnell den Marktwert des gesamten Fahrzeugs übersteigen. Daher lohnt sich eine Instandsetzung eher nur, wenn das Fahrzeug einen ideellen Wert für Sie hat oder wenn es sich um einen Oldtimer handelt. Bei einem Lkw ist eine Instandsetzung unter Umständen ebenfalls sinnvoll, weil die Kosten für die Neuanschaffung eines Lkws deutlich höher liegen. Die Motorinstandsetzung am Motorrad ist günstiger.
Ein Austauschmotor kostet zwischen 2.000 und 6.000 Euro, zzgl. Kosten für die Arbeitszeit in der Werkstatt. Die Preise für den Austausch gängiger Verschleißteile können Sie dieser Tabelle entnehmen.
Was ist eine Motoreninstandsetzung?
Inhaltsverzeichnis
Ein teurer Motorschaden ist das Worst-Case-Szenario vieler Autofahrer. In der Regel sollten Sie davon etwa 15 bis 20 Jahre oder 250.000 Kilometer lang verschont bleiben, denn so lange hält ein Verbrennungsmotor in etwa. Doch unverhofft kommt oft. Statt das Fahrzeug verschrotten zu lassen, weil sich die Anschaffung eines neuen Motors selten lohnt, können Sie unter Umständen auch über eine Motoreninstandsetzung nachdenken.
Ein Motorinstandsetzer muss sein Handwerk beherrschen. Das Unterfangen ist aufwändig und erfordert neben viel Fachwissen auch allerlei Spezialequipment. Für den Ausbau des Motors sind ein Kran und eine Hubeinrichtung notwendig. Daher sollten Sie davon absehen, die Motoreninstandsetzung in Eigenregie durchzuführen.
Bei der Instandsetzung vom Motor wird zwischen der Grundinstandsetzung und der Generalüberholung unterschieden.
Bei der Prozedur wird der Motor generalüberholt und seine Funktionstüchtigkeit wiederhergestellt. Dafür wird er komplett auseinandergebaut. Manchmal ist auch nur der Austausch von einzelnen Teilen notwendig, um den Motor wieder zum Laufen zu bringen. Das ist von den Ursachen des Motorschadens abhängig. Ob Materialermüdung, ein gerissener Zahnriemen oder eine defekte Zylinderkopfdichtung – die Liste der möglichen Ursachen ist lang.
Generalüberholung mit Austauschmotor
Tritt der Motorschaden nach Ablauf der Herstellergarantie ein, ist der Kauf eines neuen Motors in der Regel nicht lohnend. Oftmals übersteigen bei der Motorinstandsetzung die Kosten für die Anschaffung und den Einsatz des Motors den Wert des Fahrzeugs deutlich. Spezialisierte Firmen arbeiten mit instandgesetzten Austauschmotoren, die aus gebrauchten und alten Motoren neu zusammengesetzt wurden.
Besonders bei einem Oldtimer wird die Motoreninstandsetzung auf diese Weise durchgeführt, weil neue Ersatzteile oder Motoren oftmals nicht mehr hergestellt werden. Nach der Motorinstandsetzung für einen Oldtimer sollte der Motor den Originalvorgaben entsprechen, um den Status als historisches Fahrzeug und das H-Kennzeichen halten zu können.
Aber auch an anderen Fahrzeugtypen wie Lkw oder Pkw kann eine Motoreninstandsetung auf diese Weise durchgeführt werden. Das birgt einige Vorteile. Eine Motorblock-Instandsetzung am vorhandenen Motor verschlingt bis zu eine Woche reiner Arbeitszeit.
Der Ausbau des alten Motors und der Einbau des Austauschmotors ist hingegen in zwei Arbeitstagen zu erledigen, was natürlich auch die Kosten für die Motorinstandsetzung reduziert.
Grundinstandsetzung: Austausch einzelner Teile
Hier ist der Vorgang zielgerichteter. Statt einer kompletten Generalüberholung handelt es sich bei dieser Form der Motoreninstandsetzung um einen gezielten Austausch einzelner Teile. Dabei wird der Motor häufig auch gereinigt. Zu den typischen Verschleißteilen, die bei einer Grundinstandsetzung häufig ausgetauscht werden, zählen:
- Kurbelwellenlager: Trotz des Ölfilms sind diese Teile einer metallischen Reibung ausgesetzt, sodass sie sich mit der Zeit abnutzen.
- Zylinderkopf: Bei Verbrennern mit Benzin- oder Dieselmotoren beinhaltet eine Instandsetzung häufig den Austausch einzelner Bestandteile am Zylinderkopf, wie der Nockenwelle oder der Zündkerzen.
- Zylinderlaufbuchse: Auch diese Teile werden im Automotor bei einer Instandsetzung oft ausgetauscht. Sie bilden die Lauffläche für die Kolben und sind daher einem hohen Verschleiß ausgesetzt.
- Pleuelstange: Dieses Teil muss hohen Belastung standhalten, weil es für die Kraftübersetzung zwischen Kolben und Kurbelwelle verantwortlich ist.
Bei der Durchsicht des Motors prüfen die Fachleute den Zustand der einzelnen Bauteile und tauschen ggf. vorsorglich stark beanspruchte Komponenten aus.
Was kostet eine Motorinstandsetzung?
Ein Austauschmotor kostet etwa 2.000 bis 6.000 Euro. Nicht eingerechnet sind die zahlreichen Arbeitsstunden der Werkstatt.
Die Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V. vergibt das RAL-Gütezeichen Motoreninstandsetzung (RAL-GZ-797). Mitgliedsunternehmen des Vereins dürfen dieses Gütezeichen bei ihren Motoren verwenden. Daran sind strenge technische und personelle Anforderungen geknüpft. Mitunter wird eine Garantie von 24 Monaten auf Motoren mit dem Gütesiegel vergeben.
Der Austausch einzelner Teile im Rahmen einer Grundinstandsetzung ist deutlich günstiger. In der Regel fallen bei dieser Art der Motoreninstandsetzung folgende Preise für die Einzelteile an:
Maßnahme | geschätzte Kosten |
---|---|
Schleifen der Kurbelwelle | ca. 200 Euro |
Erneuerung des kompletten Zylinderkopfes | 200 bis 900 Euro |
Instandsetzung der Nockenwelle | ca. 80 Euro |
Planen oder Schleifen des Zylinderblocks | ca. 30 Euro |
Ventilerneuerung | ca. 50 Euro |
Gewindeinstandsetzung | ca. 20 Euro |
Am Motorrad ist eine Motoreninstandsetzung kostengünstiger. Doch auch hier sollten Sie genau erwägen, ob Kosten und Aufwand im Verhältnis zum Wert des Motorrads stehen. Beim Lkw ist die Motoreninstandsetzung hingegen teurer als beim Pkw. Gerade für Lkw kann sich die Instandsetzung vom Motor dennoch lohnen, da der Kaufpreis eines neuen Lkws sehr viel höher ist.
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