Kurz & knapp: Servoflüssigkeit nachfüllen
Ja, Sie können das Öl für die Servolenkung selbst nachfüllen – es ist in den meisten Fällen kein Besuch in der Werkstatt nötig. Mehr dazu, wie Sie die Servolenkung leicht nachfüllen können, erfahren Sie hier.
Sie müssen immer dann eine Werkstatt aufsuchen, um das Öl der Servolenkung vollständig zu wechseln. Der Austausch der Servolenkungsflüssigkeit erfordert nämlich spezialisiertes Equipment. Zusätzlich ist das gebrauchte Öl ein Gefahrstoff und muss daher in Übereinstimmung mit den entsprechenden Vorschriften sachgemäß entsorgt werden.
Wenn sich zu wenig Flüssigkeit in dem hydraulischen System befindet, funktioniert die Servolenkung nicht richtig. Das bedeutet, dass die Kraft nicht korrekt umgeleitet und die Lenkung dadurch weniger sensibel wird. Kurz, ohne Servoöl lenkt es sich viel schwerer. Mehr dazu, warum Sie die Flüssigkeit in der Servolenkung nachfüllen müssen, lesen Sie an dieser Stelle.
So können Sie die Servoflüssigkeit nachfüllen
Inhaltsverzeichnis
Die Servolenkung gehört heutzutage zum absoluten Standard – dabei handelt es sich konkret um eine Lenkhilfe, die nicht nur einen besseren Komfort bietet, sondern auch die Sicherheit im Straßenverkehr und beim Einparken erhöht. Darum ist die Servolenkung nach § 28 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) auch Pflicht in neu zugelassenen Fahrzeugen.
Ganz grob sorgt die Servolenkung dafür, dass ein Fahrer zum Lenken nicht so viel Kraft aufwenden muss. Kurz, das Fahrzeug lenkt sich leichter. Das funktioniert mithilfe eines Systems, das die Kraft überträgt und die Lenkung sensibler macht. Das klappt aber nur mit ausreichend Servoöl.
Servolenkung: Sie können Öl selbst nachfüllen
Prüfen Sie zunächst den Stand des Servoöls: In dem entsprechenden Vorratsbehälter im Motorraum können Sie den Stand der Flüssigkeit überprüfen. Je nach Fahrzeugtyp gibt es unterschiedliche Arten, den Stand abzulesen. Bei einigen Fahrzeugen ist Servoöl nachfüllen nur bei laufendem Motor möglich. Bei anderen Modellen befindet sich hingegen eine Füllstandsanzeige, die Mindest- und Höchststand angibt und das Befüllen erleichtert.
Ist der Stand der Servoflüssigkeit zu gering, müssen Sie in der Servopumpe das Öl nachfüllen – achten Sie unbedingt darauf, dass Sie Servoöl verwenden, das für Ihr Fahrzeugmodell vorgesehen ist. Alle Angaben zum benötigten Öl können Sie Ihrem Fahrzeughandbuch entnehmen.
Falls Sie kein Servoöl zur Hand haben – und die Auffüllung schnell gehen muss -, können Sie in der Regel auch Automatikgetriebeöl benutzen. In seiner Zusammensetzung ist dieses nämlich nahezu identisch mit Servoölen, hat meist aber eine andere Farbe: Getriebeöl ist hellrot bis rosa.
Konnten Sie die Servoflüssigkeit nachfüllen, sollten Sie die Servolenkung entlüften. Hierfür müssen Sie das Lenkrad einige Male bis zum Anschlag nach links und rechts drehen.
Wie oft muss ich das Servoöl wechseln?
Die gute Nachricht: Normalerweise müssen Sie die Servoflüssigkeit nur alle 1 – 2 Jahre vollständig wechseln. In der Regel wird bei der Hauptuntersuchung der gesamte Fahrzeugstand – es wird dabei also auch der Stand der Flüssigkeit geprüft.
Im Rahmen der großen Kfz-Inspektion können Sie den Stand zusätzlich prüfen und die Servoflüssigkeit nachfüllen lassen.
Wann muss ich das Servoöl vollständig wechseln?
Wenn Sie mit Ihrer Servolenkung Probleme haben, kann das nicht nur am Stand der Flüssigkeit liegen – manchmal müssen Sie bei einer Servolenkung das Öl auch vollständig wechseln. Mit der Zeit können sich Schadstoffreste im Öl ansammeln. Wenn das Öl bei Ihrer Überprüfung dunkelbraun bis schwarz ist, müssen Sie das Servoöl wechseln lassen. Die Kosten in der Werkstatt liegen hierfür bei rund 50 Euro.
Aber Achtung: Sie sollten Servoflüssigkeit nie selbst wechseln. Es geht hier nämlich nicht nur um das Nachfüllen der Servoflüssigkeit, sondern darum, verschmutztes Öl zu entfernen. Altöl kann als Gefahrenstoff eingestuft werden und darf daher nicht in die Umwelt gelangen. Verstoßen Sie gegen die Vorschriften, können Bußgelder bis zu 50.000 Euro drohen.
Daher gilt: Wollen Sie die Servoflüssigkeit nicht nur nachfüllen, sondern das Altöl vollständig entfernen und austauschen, sollten Sie immer eine Werkstatt aufsuchen.
Was genau passiert, wenn ich die Servoflüssigkeit nicht nachfülle?
Die Lenkhilfe ist ein hydraulisches System. Sie nutzt also Flüssigkeiten zur Übertragung von Energie. Konkret wird die vom Fahrer ausgeübte Kraft in Form von Druckerzeugung durch die Hydraulikflüssigkeit übertragen. Wichtig ist, dass die Servolenkung nicht die Lenkung selbst übernimmt, sondern lediglich die Energieübertragung unterstützt. Sie fungiert als Zwischenglied zwischen dem Lenkrad und dem Lenkgestänge.
Wenn Sie Servoflüssigkeit nicht nachfüllen, kann das hydraulische System nicht funktionieren und Sie brauchen mehr Kraft zum Lenken. Das ist nicht nur anstrengender, es kann auch die Unfallgefahr erhöhen, da das Fahrzeug nicht mehr sofort auf Lenkbewegungen reagiert.
Es kann vorkommen, dass die Lenkhilfe aussetzt, zum Beispiel wenn zu viel Luft in die Leitungen gelangt ist. In den meisten Fällen genügt es, die Servolenkung zu entlüften, um das Problem zu beheben. Ein zu niedriger Füllstand des Servoöls kann jedoch ebenfalls Probleme verursachen. In solchen Fällen müssen Sie die Servoflüssigkeit nachfüllen. Normalerweise stellt dies die Funktionsfähigkeit der Servolenkung wieder her.
Die Lenkung sollte natürlich auch dann noch operativ sein, wenn Sie im Lenkgetriebe das Öl nicht nachfüllen. Die Funktionsfähigkeit der Lenkung ist nämlich nicht ausschließlich von der Servolenkung abhängig, sondern diese dient lediglich als unterstützendes System.
Kommentar hinterlassen