Kurz & Knapp: Analoger Tachograph im LKW
Ein analoger Tachograph zeichnet im LKW Daten zu den Lenkzeiten sowie zur Geschwindigkeit und zur zurückgelegten Streck auf einer Papierscheibe auf.
Auf der Tachoscheibe müssen weitere Daten zudem durch den Fahrer handschriftlich hinzugefügt werden. Zu diesen zählen unter anderem der Name des Fahrers sowie Abfahrt- und Ankunftsort.
Ein analoger Tachograph muss zu einem digitalen umgerüstet werden, wenn das Fahrzeug nach dem 01.05.2006 zugelassen wurde.
Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten für mehr Sicherheit
Beim gewerblichen Gütertransport ist die Lieferzeit ein entscheidender Faktor, sodass sich Unternehmen und auch Lkw-Fahrer dazu verleiten lassen, die gesetzlichen Vorgaben auszureizen oder sogar zu überschreiten. Dadurch gehen die Beteiligten allerdings ein Risiko ein, denn die Regelungen zur Lenk- und Ruhezeit dienen der Verkehrssicherheit.
Um die Einhaltung dieser Vorgaben zu kontrollieren, sind daher alle Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 t, welche der Güterbeförderung dienen, dazu verpflichtet, einen entsprechenden Fahrtenschreiber bzw. Tachographen zu verfügen. Je nach System lassen sich diese in analog und digital unterscheiden.
Doch wie funktioniert ein analoger Tachograph? Welche Informationen werden auf einer Tachoscheibe dokumentiert? Und ist es notwendig, dass ein analoger Fahrtenschreiber umgerüstet wird? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert ein analog genutzter Tachograph?
Als analoger Tachograph werden in Kraftfahrzeuge eingebaute Geräte bezeichnet, welche der Aufzeichnung von Daten über die Fahrt dienen. Der Fahrtenschreiber zeichnet dabei Geschwindigkeit, Zeit, Wegstrecke, Lenk- und Ruhezeiten mittels einer Tachoscheibe auf.
Dabei handelt es sich um eine runde Papierscheibe, auf welcher der Fahrer vor Antritt und nach Beendigung der Fahrt diverse Daten handschriftlich vermerken muss. Dazu zählen unter anderem:
- Name des Fahrers
- Abfahrts- und Ankunftsort
- Einlege- und Entnahmedatum der Scheibe
- Kennzeichen des Fahrzeugs
- Kilometerstand bei Beginn und Ende der Fahrt
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass gewerbliche Fahrzeugführer die Aufzeichnungen zu den Lenk- und Ruhezeiten der letzten 28 Kalendertage mitzuführen haben. Findet ein analoger Tachograph Anwendung, bedeutet dies die Aufbewahrung der entsprechenden Tachoscheiben.
Welche Folgen kann die Manipulation von einem Fahrtenschreiber haben?
Die Manipulation der Daten, welche der analog genutzte Tachograph aufzeichnet, ist grundsätzlich untersagt. Kann die Polizei oder das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) eine solche nachweisen, drohen in der Regel sowohl für den Fahrer als auch für den Unternehmer Konsequenzen.
Zu den möglichen Tatvorwürfen können unter anderem Urkundenfälschung, die Fälschung beweiserheblicher Daten und die Täuschung im Rechtsverkehr bei der Datenverarbeitung zählen. Abhängig vom Tatbestand und der Schwere der Vorwürfe kann es sich bei den Sanktionen um hohe Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen handeln.
Analoger Tachograph: Ist eine Umrüstung auf den digitalen Fahrtenschreiber notwendig?
Seit Mai 2006 müssen gewerbliche Neufahrzeuge gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 561/2006 über einen digitalen Fahrtenschreiber verfügen. Diese sollen vor allem eine Manipulation der Daten unterbinden und die Aufzeichnung erleichtern.
Für Fahrzeuge, welche bereits vor dem 1. Mai 2006 zugelassen waren und über einen analogen Fahrtenschreiber verfügen, ist eine Nachrüstung nicht notwendig. Dies gilt allerdings nur so lange, wie der analog arbeitende Tachograph noch funktioniert und repariert werden kann.
Tucholke meint
4. August 2020 at 10:39
Danke für den informativen Artikel. Hier schaue ich gerne wieder vorbei.
Großhändler mit eigenen Fuhrpark (Transporter bis 3,5) meint
9. Januar 2018 at 16:57
Es war für uns sehr ärgerlich, daß Mercedes seit ca. 2017 einfach die analogen Tachgrafen (seit über 10 Jahren Standard in unseren Sprintern) weggelassen hat (jetzt muß der Fahrer die Tageskontrollblätter per Hand aufzeichen). Nun kommt erschwerend hinzu, daß die analogen Tachografen kaum noch erhältlich sind. Welche Lösungen sind einfach und praktisch für Fahrer im Bereich UNTERHALB 3,5 Tonnen Gesamtgewicht (wir fahren je nach Fahrer 50-80.000 km im Jahr). Wer baut solche Gerät mit neuen Fahrzeugen (Crafter) die über eine Vorrüstung Tachograf) haben günstig ein (BBG Automobilie machts locker für über 2000 Euro, was ab Werk bis 2016 nur 600 Euro netto gekostet hat).