Bußgeld vor Ort bezahlen: Geht das in Deutschland überhaupt?

Können Sie ein Bußgeld direkt vor Ort bezahlen oder nicht?

Oft reicht schon ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit aus, um sich beispielsweise in Form vom Rotlichtverstoß oder der Geschwindigkeitsüberschreitung einer Ordnungswidrigkeit schuldig zu machen. Gemäß Bußgeldkatalog droht dann je nach Schwere des Vergehens ein Verwarn- oder Bußgeld in bestimmter Höhe. Im Ausland ist es mitunter möglich, dass dies direkt vor Ort bei den zuständigen Verkehrsbeamten bezahlt werden kann.

Aber was gilt in diesem Zusammenhang in Deutschland? Können Sie hierzulande ein Bußgeld vor Ort bezahlen? Da die Informationslage hierbei nicht selten für Verwirrung sorgt, wollen wir Ihnen in folgendem Ratgeber genauer erläutern, ob und in welchen Fällen Sie ein Bußgeld direkt vor Ort bezahlen können.

Bis zu welcher Höhe können Verkehrssünder ein Bußgeld vor Ort bezahlen?

Was in der Schweiz oder auch in Österreich bereits zum Alltag im Straßenverkehr gehört, ist in Deutschland nicht in allen Fällen möglich. Um ein Bußgeld in Deutschland vor Ort zu bezahlen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Außerdem gibt es hierfür kein bundeseinheitliches Gesetz, weshalb die Entscheidung Sache der Bundesländer ist.

Aber warum können Sie hierzulande ein Bußgeld nicht immer vor Ort bezahlen? Dies liegt daran, dass Bußgelder von größerem Umfang in der Regel mit einem Bußgeldverfahren einhergehen. Handelt es sich hingegen um geringfügige Delikte wie beispielsweise Parkverstöße, dann können Sie in einigen Bundesländern (u. a. Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) das Verwarngeld im Gegensatz zum Bußgeld auch vor Ort bezahlen

Wann es sich um eine geringfügige Ordnungswidrigkeit handelt und wann nicht, ist im Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) genau definiert.

Wie kann das Bußgeld vor Ort bezahlt werden?

In den Bundesländern, deren Verkehrspolizisten Verwarngelder unmittelbar im Zuge der Kontrolle entgegennehmen dürfen, gibt es bestimmte Vorschriften bei der Zahlungsmethode. In der Regel sind Beamte der Polizei nicht befugt Bargeld anzunehmen. Daher gehören mittlerweile mobile Kreditkartenlesegeräte zur Ausstattung von Polizeifahrzeugen, um den Zahlungsvorgang bargeldlos abwickeln zu können.

Während Sie im Ausland vielerorts von Rabatten profitieren, wenn Sie ein Bußgeld vor Ort bezahlen, ist dies in Deutschland bislang nicht der Fall. Es kann sich jedoch aus zwei Gründen trotzdem lohnen direkt zu zahlen:

1. Ein Bußgeldverfahren, das mit zusätzlichen Verfahrensgebühren verbunden ist, lässt sich somit vermeiden.
2. Das Knöllchen gerät unter diesen Umständen nicht in Vergessenheit.

Beachten Sie allerdings, dass ein Anfechten der Tat nicht mehr in Frage kommt, wenn Sie das Bußgeld vor Ort direkt bezahlen.

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Über den Autor

Kathleen S.

Kathleen hat Finanzwesen an der Universität Erfurt studiert. Seit 2019 unterstützt sie uns in der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Ihre Ratgeber decken eine breite Sparte an Themen ab, wie z. B. Verkehrszeichen, Fragen zum Bußgeldverfahren und zur Autopflege. Aufgrund ihrer Vorbildung befasst sie sich auch sehr gerne mit finanziellen Fragestellungen rund ums Auto.