Kurz & knapp: Den Führerschein per Crashkurs erwerben
Wollen Sie sich die Zeit einer langwierigen Ausbildung in einer Fahrschule sparen, stellt ein Crashkurs eine Alternative dar.
Durch diesen kann die Fahrerlaubnis binnen zwei Wochen erworben werden, sofern Sie die Prüfungen in Praxis und Theorie bestehen.
Der Crashkurs zum Führerscheinerwerb ist umstritten. Kritiker argumentieren, dass in diesem kurzen Zeitraum kein Grundstein für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr gelegt werden kann.
Führerschein in einer Woche – Geht das überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
Für den Besuch einer Fahrschule müssen die angehenden Führerscheinbesitzer in aller Regel eine Menge Zeit einplanen. Theorie- und Praxisstunden müssen besucht werden, auch der Fahrlehrer ist meist schon Wochen im Voraus ausgebucht, sodass es schwer wird, Termine für den Fahrunterricht zu vereinbaren.
Schüler, Studenten oder Berufstätige sind in aller Regel nicht sehr flexibel, was die Freizeit angeht, welche mit der Führerscheinausbildung belegt werden kann. Kommen dann noch Prüfungsstress oder Abgabetermine dazu, kann der Erwerb einer Fahrerlaubnis schnell auf Eis liegen.
Daher beschäftigen sich viele Betroffene mit der Idee, per Crashkurs den Führerschein zu machen. Doch ist es überhaupt sinnvoll, die Fahrschule als Intensivkurs zu absolvieren? Kann ein Fahranfänger bei einem in 2 Wochen gemachten Führerschein überhaupt richtig fahren? Diesen und weiteren Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend darüber, wie ein Intensivkurs für den Führschein abläuft.
Welche Modelle gibt es für einen Intensivkurs zum Führerschein?
Über einen Crashkurs den Führerschein zu erhalten, ist in Deutschland durch unterschiedliche Optionen möglich. Zum einen werden für Schüler sogenannte „Ferienfahrschulen“ angeboten. Dadurch können sich die Betroffenen fernab vom Schulstress in den Ferien voll auf den Erwerb der Fahrerlaubnis konzentrieren. Die Dauer der Ausbildung kann dabei je nach Anbieter variieren, einige werben allerdings mit einem „7-Tage-Führerschein“.
Doch nicht jeder Mensch, der an einem Intensivkurs zum Führerschein interessiert ist, geht noch zur Schule. Auch viele Berufstätige können oft nicht die notwendige Zeit aufbringen, die eine „normale“ Führerscheinausbildung braucht.
Daher bieten auch einige Fahrschulen neben dem normalen Betrieb den Crashkurs zum Führerschein an. Vereinzelt lassen sich sogar eigens eingerichtete Camps finden, in denen Interessierte in kurzer Zeit die notwendige Ausbildung für eine Fahrerlaubnis erhalten können.
Schnellkurs für den Führerschein: Theoretische Ausbildung
Die Grundlage für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr wird im Theorieunterricht gelegt. Hier erfahren die Führerscheinanwärter, worauf es bei der Fahrt von Kraftfahrzeugen ankommt. Die Bedeutung der einzelnen Verkehrsschilder ist dabei genauso Thema wie das richtige Verhalten bei einem Unfall oder in Gefahrsituationen.
Für einen Führerschein der Klasse B sind beispielsweise 14 Theoriestunden, die jeweils 90 Minuten dauern, Pflicht. Dabei müssen allerdings nicht alle Themengebiete abgedeckt werden. Handelt es sich nicht gerade um einen Intensivkurs, um den Führerschein zu erhalten, wird in der Regel nur eine Theoriestunde pro Tag angeboten.
Machen Sie allerdings per Crashkurs den Führerschein, sollten Sie sich darauf einstellen, dass der Theorieunterricht in Blöcken absolviert wird. So können mehrere Theoriestunden an einem einzelnen Tag abgedeckt werden. Es empfiehlt sich, parallel zum Unterricht schon einmal mit dem Lernen für die Theorieprüfung anzufangen.
Führerschein per Intensivkurs: Praktische Ausbildung
Der Teil der Führerscheinausbildung, welcher in aller Regel die meiste Zeit in Anspruch nimmt, ist die Praxis. Auch bei einem Crashkurs zum Führerschein nimmt die praktische Ausbildung einen großen Anteil ein.
Wie viele Fahrstunden ein Führerscheinanwärter benötigt, hängt immer von dessen persönlichen Fähigkeiten ab und lässt sich vorab in aller Regel nicht prognostizieren. Allerdings gibt es Pflichtstunden, welche gesetzlich vorgeschrieben sind und somit auch bei einem Crashkurs für den Führerschein absolviert werden müssen.
Es handelt sich dabei um folgende drei Pflicht- bzw. Sonderfahrten (Eine Fahrstunde entspricht 45 Minuten):
- Nachtfahrt (3 Fahrstunden)
- Autobahnfahrt (4 Fahrstunden)
- Überlandfahrt (5 Fahrstunden)
Schnell den Führerschein erhalten: Ohne Prüfungen keine Fahrerlaubnis
Auch, wenn Sie über einen Crashkurs an den Führerschein gelangen wollen, sind die Prüfungen in Praxis und Theorie unerlässlich. Letztere muss dabei zuerst bestanden werden, sonst kann keine Zulassung für die Praxisprüfung erfolgen.
Die Theorieprüfung wird in aller Regel an einem Computer absolviert. Im Multiple-Choice-Verfahren muss der Prüfling eine bestimmte Anzahl an Fragen beantworten, welche je nach angestrebter Führerscheinklasse variieren können.
Wird eine richtige Antwort vergessen oder die falsche angeklickt, gibt es eine vorab festgelegte Anzahl an Fehlerpunkten. Wird bei der theoretischen Prüfung zur Führerscheinklasse B der Maximalwert von zehn Punkten überschritten, gilt die Prüfung als nicht bestanden.
Ist die Theorieprüfung bestanden, muss das im Crashkurs zum Führerschein erlernte Können im Führen eines Kfz in der Praxis unter Beweis gestellt werden. Wird auch diese letzte Hürde genommen, steht der Erteilung einer Fahrerlaubnis nichts mehr im Wege und die Ausbildung in der Fahrschule gilt offiziell als beendet.
Führerschein per Intensivkurs/Schnellkurs: Welche Kosten fallen an?
Die Kosten für eine Führerscheinausbildung lassen sich vorher schwer abschätzen, hängen sie doch von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So können die Preise für einen Besuch der Fahrschule regional stark variieren.
Den größten Kostenfaktor bilden in aller Regel die Fahrstunden. Je länger ein Fahrerlaubnisanwärter braucht, den Umgang mit dem Kfz zu erleben, desto höher fällt am Ende die Rechnung aus. Besuchen Sie einen Crashkurs, um den Führerschein zu machen, fallen dadurch in der Regel keine höheren Ausgaben an.
Ausnahmen bilden hier allerdings sogenannte Führerscheincamps. Da die Teilnehmer hier meist noch untergebracht und verpflegt werden müssen, ist diesbezüglich mit einem Aufpreis zu rechnen. Wie hoch dieser im Einzelnen ausfällt, hängt vom jeweiligen Anbieter ab.
Durch einen Crashkurs den Führerschein machen: Kann das überhaupt klappen?
Wer sich intensiv damit beschäftigt, per Crashkurs den Führerschein zu machen, wird sich früher oder später die Frage stellen, ob es überhaupt möglich ist, einen Führerschein in 14 Tagen zu erhalten. Schließlich müssen zwei Prüfungen bestanden werden, für welche gelernt werden muss.
Für Menschen mit einer schnellen Auffassungsgabe ist es durchaus möglich, innerhalb von zwei Wochen eine erfolgreiche Fahrschulausbildung zu meistern. Dies hängt allerdings auch immer damit zusammen, inwiefern die Betroffenen bereit sind, quasi jede freie Minute der Führerscheinausbildung zu widmen.
Kritiker bemängeln allerdings immer wieder, dass ein Crashkurs zum Erwerb vom Führerschein auf Kosten der Sicherheit gehen würde, da Betroffene das Gelernte in der kurzen Zeit gar nicht in Gänze verarbeiten könnten.
A.J. meint
24. August 2021 at 12:24
Dauer der Ubungsfase..
Wer im Crashkurs 3 stunden täglich uber 5 oder 6 Tage fährt,
erhält meiner Ansicht nach mehr Gefuhl und Sicherheit als jemand der 1x in der Woche seine Stunde im Auto sitzt ..
Klar der Kurs ist kein Zuckerschlecken.. aber das ist die Abiwoche in der Schule auch nicht ;)
Neeltje meint
15. Februar 2019 at 11:38
Ich finde der Punkt, den viele Kritiker anbringen nicht berechtigt. Der Prüfer ist dafür zuständig die Fahrtauglichkeit festzustellen. Es ist dieselbe Fahrprüfung, auch bei einem Führerschein Intensivkurs. Das ist ein gerechtes Kriterium, die Dauer der Übungsphase allein kann kein Argument gegen die Sicherheit sein, da die Prüflinge alle unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen und manche es einfach schon nach kürzerer Zeit begriffen haben.