Kurz & knapp: Welche Drogentestarten gibt es?
Drogen, Alkohol und Medikamente können in verschiedenen Körperbestandteilen nachgewiesen werden, etwa im Blut, Urin, Speichel, Haar oder Atem.
Normalerweise wird ein Drogentest auf Basis von Blut-, Urin- oder Haarproben vorgenommen.
Atem- oder Speicheltests kommen hingegen eher bei Verkehrskontrollen im Einsatz, denn sie liefern schnelle Ergebnisse.
Alkohol- und Drogentest bei der Verkehrskontrolle – im Video erklärt
Bedeutung vom Alkohol- und Drogentest im Verkehrsrecht
Inhaltsverzeichnis
Nicht selten fährt in einem Fahrzeug die Unvernunft mit. Alkohol und Drogen sind leider keine Seltenheit am Steuer. Trotz zum Teil schwerer Strafen und drohendem Entzug der Fahrerlaubnis erachten noch immer zu viele Autofahrer Alkohol- und Drogenverstöße als Kavaliersdelikt.
Alkohol und Drogen beeinflussen die Wahrnehmung und beeinträchtigen dadurch die Verkehrssicherheit. Selbst wer nicht auffällig fährt, kann in seiner Reaktionszeit verzögert sein, wodurch es immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Gemäß § 24 a Straßenverkehrsgesetz (StVG) gibt es eine Promillegrenze von 0,5 – in der Probezeit gibt es keine Toleranz für Alkohol am Steuer. Gleiches gilt für Drogen.
Wer auffällig geworden ist, kann bei einer Verkehrskontrolle zum Alkohol- bzw. Drogentest von der Polizei aufgefordert werden. Die Beamten setzen in der Regel einen Schnelltest ein, um unverzüglich ein Ergebnis zu haben. Fällt der Test positiv aus, wird ein Bluttest gemacht, um ein verlässlicheres Ergebnis zu haben.
Aber nicht nur bei Verkehrskontrollen wird ein Alkohol- oder Drogentest eingesetzt. Im Rahmen der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis oder bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) können ein Drogenscreening oder ein Abstinenznachweis erforderlich sein. Bei der Bewertung der Fahrtauglichkeit ist es oft entscheidend, wie der Betroffene seine Einstellung zu Alkohol und Drogen gewandelt hat. Werden die Tests nicht bestanden, kann die Fahrerlaubnis nach deutschem Recht nicht wiedererteilt werden.
Drogentest: Welche Arten gibt es?
Beim Drogenkonsum bleiben Restspuren selbst nach dem eigentlichen Rausch erhalten. Das ermöglicht es in manchen Fällen noch Monate später, einen Konsum verbotener Substanzen nachzuweisen.
Wie lange es aber möglich ist, hängt letztlich vom Konsumverhalten, der gesundheitlichen Konstitution und den verschiedenen Drogenarten ab. Beispielsweise ist Cannabis (THC) im Urin zwei bis drei Tage nachweisbar. Bei regelmäßigem Gebrauch der Droge kann der Nachweis aber auch nach Wochen gelingen.
Beim Drogenscreening geben besonders Körperflüssigkeiten wichtige Informationen zum Konsumverhalten preis. In der Regel sind diese auch ohne größere Eingriffe als Probe zu erhalten. Die Nachweisbarkeit von Drogen ist häufig lange gegeben, denn nicht nur die Wirkstoffe selbst, sondern auch Abbauprodukte haben eine entsprechende Beweiskraft.
Während der Verkehrskontrolle nutzt die Polizei häufig einen Drogenschnelltest, der Speichel oder Schweiß auf Rückstände von Drogen analysiert. Bei Abstinenznachweisen kommen ein Bluttest, ein Urintest oder eine Haaranalyse in Frage. Drogen können auf diese Weise häufig noch lange nach dem Konsum nachgewiesen werden.
Was sind gängige Drogentests?
Üblich sind verschiedene Testverfahren. Beim Drogenschnelltest werden häufig Körperflüssigkeiten wie Schweiß oder Speichel mittels Teststreifen überprüft. Beweiskräftig ist aber nur ein Bluttest, bei dem eine Probe im Labor untersucht wird. Bei einer Straftat ist dieser unbedingt zu erbringen. Aber auch die Untersuchung von Urin im Labor liefert gute Ergebnisse. Im Urin lassen sich viele Substanzen und Abbauprodukte nachweisen, weshalb diese Form von Drogentests häufig Anwendung findet.
Auf welche Drogen wird getestet?
- THC
- Kokain
- Amphetamine (Speed, Crystal Meth, Ecstasy)
- Opiate (Heroin)
- Medikamente
Drogentest mit Speichel
Bei einem Drogentest während einer Verkehrskontrolle bietet ein Speicheltest häufig ein schnelles Ergebnis. Dazu wird eine Speichelprobe entnommen und durch ein Testgerät analysiert. Entsprechend der Verfärbungen auf dem Teststreifen, können die Beamten bestimmen, ob und welche Droge konsumiert worden ist. Diese Form der Drogentests kann allerdings nur Indizien geben, vor Gericht ist ihre Beweiskraft beschränkt.
Drogentest mit Schweiß
Ein THC-Schnelltest funktioniert auch mit Schweiß. Dazu wird mit einer Art Papierstreifen über Hände und andere schweißabsondernde Körperteile gewischt. Nach kurzer Wartezeit erhalten die Beamten das Ergebnis, ob und was konsumiert worden ist. Neben Cannabis lassen sich durch diese Methode auch Amphetamine (z. B. Speed und Ecstasy), Kokain oder Heroin nachweisen.
Drogentest mit Urin
Die Nieren sind gemeinsam mit der Leber hauptverantwortlich für die Entgiftung des Körpers. Wenn also jemand Drogen konsumiert hat, werden die Abbaustoffe in der Regel mit dem Urin ausgeschieden. Ein Drogentest mit Urin stellt daher eine sichere und zuverlässige Methode zum Nachweis von Konsum dar.
Mit einem Urintest können THC, Opiate, Ketamin, Kokain, Ecstasy, Speed, Alkohol und Barbiturate (z. B. Beruhigungsmittel) nachgewiesen werden. Für den Drogentest müssen Betroffene eine Urinprobe abgeben, welche im Labor auf spezielle Substanzen untersucht wird. Es gibt aber auch Schnelltests, mit denen ein Konsum nachgewiesen werden kann.
Drogentest mit Blut
Ein Drogentest, der auf einer Blutprobe basiert, kann nur in einem Labor ausgewertet werden. Dazu entnimmt ein Arzt eine Probe und lässt diese fachmännisch untersuchen. Vor einem Gericht kann nur ein Blut-Drogentest als Beweis zugelassen werden. Es ist gängige Praxis, zunächst einen Schnelltest (Schweiß, Speichel oder Urin) durchzuführen. Fällt dieser positiv aus, wird ein Bluttest durchgeführt. Betroffene haben nicht das Recht, diesen Test zu verweigern. Vorteil dieser Methode ist, dass die genaue Konzentration der Substanz ermittelt werden kann. Diese wird in Nanogramm pro Liter (ng/l) angegeben.
Drogentest mit Haar
Nicht nur Körperflüssigkeiten dienen als Nachweis von Drogenkonsum. Es gibt auch einen Drogentest, der auf einer Haarprobe basiert. Bei der Haaranalyse geht es in der Regel um den Nachweis eines Langzeitkonsums. Es kann also nachvollzogen werden, ob vor einem längeren Zeitraum Drogen konsumiert worden sind. Das ist insbesondere für einen Drogentest bei der MPU interessant. Bei Verkehrskontrollen ist die Methode höchst unwahrscheinlich. Auch Finger- und Fußnägel eigenen sich für einen Drogentest. Bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung wird dieser auch angewendet.
Kann ich einen Drogentest in der Apotheke kaufen?
Ja das ist durchaus möglich. Einen Drogenschnelltest aus der Apotheke können auch Privatpersonen verwenden. Aber auch im Internet können Sie einen Drogentest kaufen.
In der Regel besteht ein solcher Drogentest aus der Apotheke aus einem Teststreifen. Mit diesem kann an verdächtigen Gegenständen oder über die Haut gewischt werden. Durch eine chemische Substanz kann es zu Verfärbungen auf dem Teststreifen kommen, wenn ein positives Ergebnis zugrunde liegt. Verwendet werden solche Tests vor allem von besorgten Eltern, die ihre Kinder heimlich untersuchen wollen.
Alkoholtest und Promilletester
Alkohol gilt als „weiche“ Droge. Ähnlich wie bei THC und Co. werden die Sinneswahrnehmung, das Urteils- und Reaktionsvermögen beeinträchtigt, was zur Gefahr für den Straßenverkehr werden kann. Selbst wer sich nicht betrunken fühlt, kann einen zu hohen Promillewert haben und somit die Sicherheit des Verkehrs gefährden.
Wird die Polizei bei einer Verkehrskontrolle oder aufgrund Ihrer Fahrweise auf Sie aufmerksam und vermutet Alkohol, ist ein Test oft die Folge. Dazu verwenden die Beamten ein spezielles Alkoholmessgerät, das die Atemalkoholkonzentration misst. Bleibt der Wert im Bereich der Ordnungswidrigkeit (unter 1,1 Promille) ist dieser Test ausreichend. Liegt das Ergebnis über diesem Wert, liegt eine Straftat vor und es muss ein Blut-Test gemacht werden, da nur dieser als Beweismittel vor Gericht gültig ist. Die Strafen für eine solche Verkehrsordnungswidrigkeit können Sie im Bußgeldkatalog zum Thema Alkohol nachlesen.
Alkoholtester im privaten Gebrauch
Ein Alkoholtester kann genau wie ein Drogentest auch privat angewendet werden. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, den Atemalkohol vor Fahrtantritt zu testen, um ggf. bei einem zu hohen Wert doch auf das Taxi umzusteigen. Bedenken Sie aber, dass bereits ein Wert von 0,3 Promille bei Gefährdung oder einem Unfall als Straftat gewertet werden kann.
Christian meint
3. September 2016 at 21:57
Was soll so eine Promille Grenze? Die einzig richtige heißt : 0,0 Promille. Die habe ich mir selbst auferlegt. Nach der Fahrt können wir gerne ein Bier miteinander trinken. Dann aber: twelve hours from bottle to throttle !