Bußgeldkatalog für illegales E-Scooter-Tuning
Verstoß | Bußgeld |
---|---|
Schalleinrichtung entspricht nicht den Vorschriften | 15 € |
Beleuchtung nicht vorschriftsgemäß | 20 € |
Gegen sonstige Sicherungsanforderungen verstoßen | 25 € |
Ungültige / fehlende Versicherungsplakette | 40 € |
Keine allgemeine Betriebserlaubnis / Einzelbetriebserlaubnis | 70 € |
Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz (Straftat) | Geldstrafe / Freiheitsstrafe von bis zu 1 Jahr |
Kurz & knapp: E-Scooter-Tuning
Ja, das ist zum Beispiel mithilfe spezieller Apps oder sogenannter Tuning Chips möglich. Wer sich sehr gut mit der Materie auskennt, kann sogar den Motor austauschen, um die Geschwindigkeit des Rollers zu erhöhen.
Einfache Änderungen wie das Lackieren oder das Anbringen von Stickern und Handy-Halterungen sind erlaubt. Nicht legal ist es aber, wenn durch das E-Scooter-Tuning allerdings die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit auf mehr als 20 km/h erhöht wird oder wenn Veränderungen an den Beleuchtungseinrichtungen vorgenommen werden.
Mit dem (illegalen) Tuning erlischt sowohl die Betriebserlaubnis des E-Scooter als auch der Versicherungsschutz. Sie dürfen damit nicht mehr am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Tun Sie dies dennoch, droht Ihnen ein Bußgeld in Höhe von 70 Euro. Weitere Sanktionen können Sie der obigen Tabelle entnehmen.
Wie kann ich meinen E-Scooter schneller machen?
Seit 2019 dürfen Roller-Enthusiasten mit ihrem E-Scooter im öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Leihgeräte lassen sich kaum voneinander unterscheiden und sehen fast alle gleich aus. Wer aber einen Elektroroller sein Eigen nennen kann, wünscht sich häufig etwas Besonderes – eine originelle Optik oder eine höhere Geschwindigkeit ihres Flitzers. Ein solches E-Scooter-Tuning ist tatsächlich möglich.
Weil viele Elektroroller nicht für den europäischen Markt hergestellt wurden, haben die Hersteller ihre Fahrzeuge so präpariert, dass sie den europäischen bzw. deutschen Vorschriften entsprechen. Sie installieren auf den Geräten eine Software, die die Geschwindigkeit auf 20 km/h drosselt.
- Beim E-Scooter-Tuning per App lässt sich die Betriebs-Software des Rollers so anpassen, dass er (wieder) in der Lage ist, schneller als die zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h zu erreichen. Der Roller wird also entdrosselt.
- Etwas flexibler ist das E-Scooter-Chiptuning. Ein Tuning Chip wird auf dem Roller installiert, um ihn schneller zu machen. Er lässt sich umgekehrt mit diesem Modul auch wieder in den legalen Zustand versetzen.
- Technisch versierte Bastler können beim E-Scooter-Tuning auch den Motor austauschen und die anderen Komponenten wie die Motorsteuerung entsprechend darauf abstimmen. Das ist allerdings kompliziert und nicht immer erfolgreich.
Wenn Sie Ihren E-Scooter derart frisieren möchten, sollten Sie bedenken, dass Sie danach nicht mehr im öffentlichen Verkehr damit fahren dürfen. In diesem Abschnitt erläutern wir genauer, was legal ist und was nicht und hier lesen Sie, mit welchen Konsequenzen Sie rechnen müssen, wenn Sie mit einem getunten Roller unterwegs sind.
Gesetzliche Grenzen beim E-Scooter-Tuning
Wenn Sie ein Tuning für Ihren E-Scooter planen, sollten Sie sich zuvor mit den gesetzlichen Regelungen vertraut machen. Denn diese Elektrokleinstfahrzeuge sind nur unter den folgenden Voraussetzungen im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen:
- Das Fahrzeug kann bauartbedingt mindestens 6 km/h und höchstens 20 km/h schnell fahren.
- Es liegt eine gültige Betriebserlaubnis vor.
- Der E-Scooter hat ein gültiges Versicherungskennzeichen.
Wer sich für ein E-Scooter-Tuning entscheidet, das gegen diese Bedingungen verstößt, darf mit seinem Roller nur noch auf dem Privatgelände fahren, wenn er die Erlaubnis des Besitzers dafür hat. Gegebenenfalls dürfen Sie Ihren getunten E-Scooter noch im Ausland benutzen, wenn dort andere Regeln gelten.
Die folgende Infografik veranschaulicht, unter welchen Voraussetzungen ein E-Scooter zugelassen wird. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, dürfen Sie mit dem Roller nicht im öffentlichen Straßenverkehr fahren.
E-Scooter-Optik-Tuning: Was geht?
Wer seinen Elektroroller nicht schneller machen, sondern lediglich etwas aufhübschen möchte, hat folgende legale Möglichkeiten:
- Anbringen von Aufklebern
- individuelle Lackierung
- komfortablere Griffe
- Lenkertasche
- Halterung für Trinkflasche und Smartphone
Nicht erlaubt sind hingegen Veränderungen an der Beleuchtung, insbesondere an den Blinklichtern und der Unterbodenbeleuchtung.
Folgen beim illegalen E-Scooter-Tuning
Ein illegal getunter E-Scooter verliert sowohl die Betriebserlaubnis als auch den Versicherungsschutz. Mit einem solchen Roller dürfen Sie nicht im öffentlichen Straßenverkehr fahren. Tun Sie das trotzdem, müssen Sie ein Bußgeld in Höhe von 70 Euro bezahlen, wenn Sie dabei erwischt werden.
Doch dabei bleibt es nicht:
- Das Tuning ist nicht ganz ungefährlich. Wer zum Beispiel eine Custom Firmware aufspielt, um seinen Roller schneller zu machen, riskiert dabei, dass der E-Scooter zerstört oder inaktiv wird. Auch andere E-Scooter-Tuning-Methoden wie der Motoraustausch können das Gerät beschädigen oder vollständig zerstören.
- Darüber hinaus erlöschen sowohl Gewährleistungsrechte und Haftungsansprüche als auch die Garantie des Herstellers. Das ist ein teurer „Spaß“, wenn das Tuning scheitert und der Roller dabei zu Schaden kommt.
- Ohne die Betriebserlaubnis besteht auch kein Versicherungsschutz mehr. Der ist aber nach dem Pflichtversicherungsgesetz zwingend erforderlich, wenn Sie als Rollerfahrer auf öffentlichen Straßen und Wegen unterwegs sind. Fahren Sie ohne diesen Schutz, droht Ihnen für das E-Scooter-Tuning sogar eine Strafe. Verstöße gegen das besagte Gesetz sind keine Ordnungswidrigkeiten mehr, sondern Straftaten.
Wer ohne Versicherungsschutz mit dem E-Scooter fährt, erhält im Falle einer Verurteilung eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Außerdem werden zwei bis drei Punkte in Flensburg eingetragen. Das Gericht kann darüber hinaus die Fahrerlaubnis entziehen.
Für Veränderungen an der Beleuchtung, den Bremsen oder der Klingel drohen ebenfalls Bußgelder, wenn diese Modifizierungen nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die hierfür vorgesehenen Geldbußen können Sie der obigen Tabelle entnehmen.
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