Kurz & knapp: Elektroauto laden
Prinzipiell können Sie an jeder Steckdose Ihr Elektrofahrzeug aufladen. Schneller geht es jedoch an speziellen Ladestationen. Für Ihr Zuhause können Sie dafür z. B. eine Wallbox einbauen lassen.
Es gibt keine pauschale Angabe, wie lange es dauert, ein Elektroauto zu laden. Zuhause bzw. an einer Haushaltssteckdose müssen Sie im Durchschnitt mit 10 bis 12 Stunden rechnen. An öffentlichen Ladesäulen verkürzt sich die Ladezeit auf 30 Minuten bis 4 Stunden.
Das Laden an einer Haushaltssteckdose kostet durchschnittlich 29,4 Cent pro kWh, an einer öffentlichen Ladesäule können jedoch bis zu 89 Cent pro kWh anfallen. Wenn Sie Ihr Elektroauto zuhause laden, kostet Sie dies meist weniger als eine Tankfüllung Sprit für einen vergleichbaren Benziner.
Das Elektroauto – Fahrzeug der Zukunft?
Inhaltsverzeichnis
Angesichts von Diesel-Fahrverboten und Klimawandel wird seit einiger Zeit die Energiewende in Deutschland vorangetrieben und damit auch die Elektromobilität. Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei das Elektroauto, das langsam, aber sicher Einzug in unseren Straßenverkehr hält.
Dies liegt auch daran, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, ein Elektroauto zu laden. Denn noch haben Elektrofahrzeuge eine geringere Reichweite als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Fahrer von E-Autos kommen mit einer voll aufgeladenen Batterie also nicht so weit wie mit einer vollen Tankfüllung beim Benziner bzw. Diesel. Umso wichtiger ist es, dass es genügend Ladestationen gibt, damit Sie Ihr E-Auto sowohl zuhause laden können als auch unterwegs. Dieser Ratgeber verrät Ihnen, was Sie beachten müssen, wenn Sie ein Elektroauto aufladen möchten: Welche Kosten dabei entstehen, wie lange die Ladezeit von Elektroautos beträgt und wo das Aufladen möglich ist.
Wie lade ich mein Elektroauto?
Tatsächlich ist es recht einfach, ein Elektroauto zu laden: Praktisch jede Steckdose kann dafür verwendet werden. Ihr E-Auto unterscheidet sich in dieser Hinsicht in keiner Weise von einem Handy, einem Notebook oder einer elektrischen Zahnbürste. Das passende Kabel, dessen Anschluss auch in eine gewöhnliche Haushaltssteckdose passt, wird bei den meisten E-Auto-Modellen vom Hersteller mitgeliefert. Ist dies nicht der Fall, kann es auch separat erworben werden.
Wollen Sie Ihr E-Auto aufladen, gibt es ein paar Begriffe aus der Elektrotechnik, die Ihnen geläufig sein sollten:
- Elektrische Spannung: Die Spannung beschreibt, wie schnell bzw. stark der Strom fließt, und wird in Volt (V) angegeben. Im gesamten Stromnetz Europas gilt eine standardisierte Spannung von 230 V.
- Stromstärke: Diese Größe beschreibt, wie viel Strom tatsächlich von der Quelle zum Ziel (z. B. der Batterie eines Elektroautos) fließt. Die Einheit der Stromstärke ist Ampere (A). Möchten Sie Ihr Elektroauto zuhause aufladen, hängt die Stromstärke der Steckdose von der Sicherung im Hausanschlusskasten ab. Die meisten Haushaltsanschlüsse haben eine Stromstärke von 10 bis 16 A.
- Elektrische Leistung: Dies ist die Nennleistung, die auf den meisten Elektrogeräten angegeben ist. Sie ergibt sich aus der Multiplikation der Spannung mit der Stromstärke und wird in Watt (W) bzw. Kilowatt (kW) angegeben. Bei einer Spannung von 230 V und einer Stromstärke von 16 A ergibt sich z. B. eine Leistung von 3680 W. Zum Vergleich: Ein handelsüblicher Fön benötigt 1800 bis 2000 W.
- Elektrische Energie: Diese wird in Wattstunde (Wh) oder Kilowattstunde (kWh) angegeben und beschreibt, wie viel elektrische Leistung innerhalb einer Stunde von der Steckdose abgegeben werden kann.
Letztere sagt demnach aus, wie viel Strom aus der Steckdose innerhalb einer Stunde maximal fließen kann. Dies ist in Bezug auf Ihr Elektroauto für die Ladezeit entscheidend.
Die Ladezeit vom Elektroauto
Die Ladezeit bei Elektroautos wird von zwei Faktoren bestimmt: Wie viel kWh fasst die Batterie des Fahrzeugs und wie viel elektrische Leistung gibt die Steckdose (bestimmt wiederum durch die Stromstärke und die Spannung) ab?
Sind diese beiden Faktoren bekannt, können Sie ganz leicht ausrechnen, wie lange es dauert, Ihr Elektroauto zu laden.
Dazu ein Beispiel:
Angenommen Ihr E-Auto hat einen Akku mit 40 kWh und Ihre Steckdose zuhause liefert 3,68 kW an Leistung. Dann ergibt sich für die Ladezeit folgende Formel:
Zeit = Energie / Leistung
Ladezeit = 40 kWh / 3,68 kW
≈ 10,87 h
≈ 10 Stunden 52 Minuten
Es dauert in diesem Fall also fast 11 Stunden, bis das Elektroauto voll aufgeladen ist.
Möchten Sie Ihr Elektroauto unterwegs laden, müssen Sie üblicherweise nicht so lange warten. Denn die rund 17.500 öffentlichen Ladestationen, wie sie zumeist an Elektroparkplätzen zu finden sind, verfügen über eine Ladeleistung von 10 bis 22 kW, also erheblich mehr als eine Haushaltssteckdose. Hier dauert das Aufladen im Schnitt nur zwei bis vier Stunden. Geraten Sie sogar an eine Schnell-Ladesäule (Ladeleistung 50 kW) reduziert sich die Ladezeit auf 30 Minuten bis eine Stunde.
Elektroauto zuhause laden: Mit Wallbox geht‘s schneller!
Das Laden von einem Elektroauto an einer gewöhnlichen Steckdose kann also zur Geduldsprobe werden. Obendrein sind viele Steckdosen nicht darauf ausgelegt, so viele Stunden betrieben zu werden, weshalb die Gefahr besteht, dass sie überhitzen.
Doch dem können Sie vorbeugen und trotzdem Ihr Elektroauto zuhause laden. Möglich ist dies mit einer sogenannten Wallbox. Dabei handelt es sich um eine spezielle Steckdose, die an einer Wand angebracht wird. Diese Ladestationen haben eine deutlich höhere Ladeleistung als eine normale Steckdose. Manche erreichen bis zu 22 kW.
Bei einer solchen Leistung würde das Aufladen des Fahrzeugs aus unserem obigen Beispiel keine 11 Stunden dauern, sondern nur etwas mehr als eine Stunde und 48 Minuten. Und selbst wenn die Wallbox nur eine Leistung von 11 statt 22 kW erbringt, geht das Aufladen damit immer noch drei- bis viermal schneller vonstatten als bei einer normalen Steckdose.
Sowohl die Anschaffung als auch die Installation einer Wallbox sind nicht unbedingt billig, da Letztere nur von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden darf. Mehrere Städte und Bundesländer bieten jedoch Zuschüsse für den Einbau einer Wallbox an, sodass Sie die Kosten nicht komplett selbst tragen müssen. Es kann sich lohnen, diesbezüglich Erkundigungen einzuholen, wenn Sie Ihr Elektroauto aufladen und dafür zuhause eine eigene Ladestation installieren möchten.
Elektroauto laden: Welche Kosten entstehen dabei?
Sie wissen jetzt, wie lange es dauert, Ihr Elektroauto zu „tanken“. Aber welche Kosten müssen Sie dafür eigentlich veranschlagen?
Beim Aufladen vom Elektroauto an einer öffentlichen Ladesäule können die Preise sehr stark variieren. Grund dafür ist die hohe Anzahl verschiedener Anbieter und die Tatsache, dass es bisher keine gesetzlichen Regelungen gibt, die hier für eine Vereinheitlichung sorgen. Deshalb unterscheiden sich je nach Anbieter nicht nur die Kosten, um ein Elektroauto öffentlich zu laden, sondern auch die Bezahlungsmethoden: Mal benötigen Sie eine Ladekarte und erhalten am Ende des Monats eine Rechnung, mal wird die Ladestation per App aktiviert und Sie bezahlen direkt über Ihr Smartphone. Mal wird nach der Zeit abgerechnet, die Sie an der Ladesäule stehen, und mal nach der gezapften Energie. Die Preise reichen hier von 29 bis 89 Cent pro kWh.
Verbraucht ein Elektroauto etwa 20 kWh auf 100 km, ergeben sich Ladekosten von 5,80 bis 17,80 Euro. Ein vergleichbarer Pkw mit Benzin-Motor benötigt für die gleiche Strecke etwa 7,5 Liter Benzin. Bei einem Durchschnittspreis von 143,8 Cent pro Liter Super bezahlen Sie somit 10,79 Euro für die Tankfüllung.
Wenn Sie Ihr Elektroauto öffentlich laden, kann der Preis also mitunter deutlich höher ausfallen als für eine Tankfüllung Sprit. Beim Aufladen zuhause sind Sie allerdings in der Regel fein raus, denn im Durchschnitt kostet Strom aus der Haushaltssteckdose nur 29,4 Cent pro kWh.
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