Ersatzführerschein beantragen | Bussgeldkatalog.de

Kurz & Knapp: Ersatzführerschein

Wann brauche ich einen Ersatzführerschein?

Ein Ersatzführerschein muss beantragt werden, wenn der originale Führerschein verloren geht oder gestohlen wird.

Was ist Voraussetzung für den Antrag auf einen Ersatzführerschein?

Um den Ersatzführerschein beantragen zu können, ist eine Verlustmeldung und evtl. eine Diebstahlanzeige vorzulegen.

Wo muss ich den Antrag für den Ersatzführerschein stellen?

Der Antrag ist beim zuständigen Bürgeramt zu stellen.

Wann muss ein Ersatzführerschein vorliegen?

Inhaltsverzeichnis

Einen Ersatzführerschein benötigen Sie, wenn Ihnen das Original gestohlen wurde.

Wenn der Führerschein verloren geht oder geklaut wird, ist dies in jedem Fall ärgerlich, denn es bedeutet für Fahrzeugführer Zeit und Geld für Behördengänge aufbringen zu müssen. Bei Verlust vom Führerschein Ersatz zu beantragen, lässt sich jedoch in Deutschland nicht vermeiden, denn wer hierzulande ein Fahrzeug im Straßenverkehr führt, der verpflichtet sich das Dokument zum Nachweis der Fahrerlaubnis stets mitzuführen. Andernfalls droht ein Bußgeld.

Sie haben Ihren Lappen verloren oder er wurde Ihnen geklaut? Wie und wo Sie einen Ersatzführerschein beantragen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Außerdem erhalten Sie Informationen zu den Kosten, die für einen Ersatzführerschein aufzubringen sind.

Ersatzführerschein nach Verlust oder Diebstahl beantragen

Am wichtigsten ist im Verlustfall die Meldung bei der Polizei. Handelt es sich nämlich um einen Diebstahl oder der Ausweis gerät nach Verlust zufällig in fremde Hände und ein anderer Fahrzeugführer begeht unter Verwendung Ihres Dokumentes eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat, dann kann diese auf Sie zurückfallen.

Verhindern lässt sich dies durch eine umgehende Verlustmeldung, ohne welche der Polizei die Information fehlt, dass Sie nicht mehr im Besitz Ihres Führerscheins sind. Außerdem kann ein Ersatz für den verlorenen bzw. gestohlenen Lappen erst ausgestellt werden, nachdem Sie die Polizei in Form einer Anzeige über den Verlust in Kenntnis gesetzt haben.

Haben Sie die Meldung vorgenommen, ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zum Ersatzführerschein bereits geschafft. Im zweiten Schritt müssen Sie nun beim Bürgeramt vorstellig werden, um für den Führerscheinersatz einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Wenn Sie allerdings beispielsweise aus beruflichen Gründen unverzüglich darauf angewiesen sind , wieder mit dem Auto fahren zu dürfen, dann ist nicht das Bürgeramt, sondern nur die Fahrerlaubnisbehörde richtiger Ansprechpartner. Hier können Sie nämlich einen sogenannten Übergangsführerschein beantragen, um nicht bis zum Erhalt vom Ersatzführerschein auf das Führen von Fahrzeugen verzichten zu müssen, denn die Wartezeit kann mitunter je nach Behörde und Auslastung der Bundesdruckerei bis zu sechs Wochen dauern.

Sind für den Antrag auf Ersatzführerschein bestimmte Dokumente vorzulegen?

Den Ersatzführerschein können Sie beim Bürgeramt beantragen.

Um beim Bürgeramt einen Ersatzführerschein beantragen zu können, sind einige Bedingungen zu erfüllen. Wie Sie es bereits vom Antrag Ihres Originalführerscheins kennen, ist Folgendes vorzulegen:

ein aktuelles biometrisches Lichtbild.
gültiger Personalausweis bzw. Reisepass

Nur durch Vorlage der genannten Unterlagen, ermöglichen Sie den Sachbearbeitern des Bürgeramtes eine eindeutige Identifizierung Ihrer Person und verhindern einen möglichen Datenmissbrauch durch Dritte.

Sofern Ihnen der Führerschein gestohlen wurde, ist dem Antrag auf Ersatzführerschein außerdem eine Kopie der Diebstahlbescheinigung beizulegen, die Sie nach Erstattung der Anzeige von den Polizeibeamten ausgehändigt bekommen. Handelt es sich hingegen um einen einfachen Verlust bzw. haben Sie den Führerschein zu Hause oder unterwegs verloren und das Dokument ist unauffindbar, dann reicht eine eidesstattliche Versicherung.

Sowohl durch eine Kopie der Diebstahlbescheinigung als auch durch die eidesstattliche Versicherung bestätigen Sie, dass Sie auf einen Ersatzführerschein aufgrund eines Verlustes angewiesen sind und nicht etwa, um Dokumentenfälschung zu betreiben.

Können Sie einen Ersatzführerschein auch aus dem Ausland beantragen?

Nicht selten kommt es vor, dass wichtige Dokumente wie der Führerschein oder die EC-Karte im Urlaub verloren gehen oder Sie während einem Stadtbummel im Urlaubsland Opfer eines Taschendiebes werden. Doch welches Vorgehen ist jetzt gefragt und können Sie einen Ersatzführerschein überhaupt auch aus dem Ausland beantragen?

Einen Ersatzführerschein direkt vor Ort im Ausland zu beantragen geht nicht. Möglich ist hingegen eine Diebstahlanzeige.

Grundsätzlich gilt auch fernab der Heimat: sofort zur nächsten Polizeidienststelle und den Verlust bzw. Diebstahl melden! Ist Letzteres der Fall, dann erhalten Sie auch von den ausländischen Polizeibeamten eine Diebstahlbescheinigung als Nachweis zur Vorlage beim Antrag auf Ersatzführerschein. Bewahren Sie dieses Dokument daher gut auf und führen Sie es bei der Heimreise unbedingt mit.

Die Antragstellung selbst kann jedoch nicht im Urlaubsland vollzogen werden, sondern erst, wenn Sie zurück in Deutschland sind. Hintergrund ist, dass der Ersatzführerschein nur in der Stadt beantragt werden darf, in der Sie Ihren Hauptwohnsitz angemeldet haben.

Ist es möglich einen Ersatzführerschein online zu beantragen?

Mittlerweile bieten einige Behörden diverse Serviceleistungen auch online an. Sogenannte Internetwachen einzelner Städte ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern online Anzeige zu erstatten. Auch das Ausfüllen des Anhörungsbogens im Rahmen von Bußgeldverfahren kann online vorgenommen werden.

Im Falle vom Ersatzführerschein ist dies jedoch noch nicht möglich. Daher müssen Sie bei Verlust bzw. Diebstahl persönlich bei der zuständigen Behörde vorstellig werden, um den Antrag vor Ort zu stellen.

Was kostet ein Ersatzführerschein?

Sie möchten wissen, welche Kosten beim Führerschein anfallen, wenn Ersatz im Verlustfall beantragt werden muss? Je nach Bundesland, Stadt und Behörde ist hierbei von Kosten zwischen 35 und 40 Euro auszugehen, die für den Ersatzführerschein aufzubringen sind. Wer bereits während der Wartezeit auf die Fahrt mit dem Auto oder LKW angewiesen ist, der muss zusätzlich Gebühren in Höhe von 10 Euro begleichen, um einen Übergangsführerschein ausgestellt zu bekommen.

Für den Ersatzführerschein ist mit Kosten zwischen 35 und 40 Euro zu rechnen.

Wer es noch eiliger hat, dem steht auch die Möglichkeit zur Verfügung, den Ersatzführerschein im Expressverfahren herstellen zu lassen. Für Selbstabholer, die das Ausweisdokument bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde entgegennehmen, kostet das Expressverfahren zusätzlich 6,75 Euro.

Für die postalische Zustellung per Einschreiben erhöht sich die genannte Zusatzgebühr um weitere 4,85 Euro.

Die genannten Beträge werden unter Einbezug des Verwaltungsaufwandes sowie der Erstellung des Dokumentes festgelegt.

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Über den Autor

Kathleen S.

Kathleen hat Finanzwesen an der Universität Erfurt studiert. Seit 2019 unterstützt sie uns in der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Ihre Ratgeber decken eine breite Sparte an Themen ab, wie z. B. Verkehrszeichen, Fragen zum Bußgeldverfahren und zur Autopflege. Aufgrund ihrer Vorbildung befasst sie sich auch sehr gerne mit finanziellen Fragestellungen rund ums Auto.