Kurz & knapp: Euro 1
Ja, sie können die rote oder grüne Plakette erhalten. Bei Euro-1-Dieseln ist dafür aber eine Umrüstung notwendig. Mit Partikelminderungssystem bekommen sie die rote Plakette. Euro-1-Benziner, die seit 1993 zugelassen wurden, haben automatisch die grüne Plakette. Benziner, die vorher zugelassen wurden und z. B. nicht über einen entsprechenden Katalysator verfügen, oder nicht umgerüstete Diesel gehören zur Schadstoffgruppe 1 und erhalten grundsätzlich keine Feinstaubplakette. Sie dürfen somit nicht in Umweltzonen einfahren. Andernfalls droht ein Bußgeld.
Zur Schadstoffklasse 1 gehören Dieselfahrzeuge der Euro-1-Norm oder schlechter und Benziner ohne geregelten Katalysator. Diese Fahrzeuge erhalten keine Umweltplakette. Durch eine Nachrüstung können Diesel in die Schadstoffgruppe 2 (rote Plakette) und Benziner in Schadstoffgruppe 4 (grüne Plakette) aufsteigen.
Von der Plakettenpflicht sind z. B. Motorräder, Krankenwagen, Feuerwehr, Polizei und Oldtimer befreit. Diese dürfen auch ohne Umweltplakette in die Umweltzonen.
Euro 1: Welche Umweltplakette erhält mein Fahrzeug?
Inhaltsverzeichnis
Wer in eine Umweltzone in Deutschlands Innenstädten fahren will, braucht dafür eine Umweltplakette. Ob Ihr Fahrzeug dazu berechtigt ist, richtet sich nach dem Schadstoffsausstoß. Die Schadstoffklasse entscheidet darüber, ob und welche Plakette Ihr Kfz erhält. Festgelegt werden die Grenzwerte durch die Euro-Norm. Es gibt in Deutschland derzeit drei verschiedene Plaketten:
- Rote Umweltplakette (Schadstoffgruppe 2): Diesel Euro 2 und Euro 1 mit Partikelfilter
- Gelbe Umweltplakette (Schadstoffgruppe 3): Diesel Euro 3 und Euro 2 mit Partikelfilter
- Grüne Umweltplakette (Schadstoffgruppe 4): Diesel Euro 4, Euro 3 mit Partikelfilter und Benziner mit geregeltem Katalysator (auch Euro-1-Benziner)
Für jede Schadstoffgruppe müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Erfüllen Fahrzeuge in Bezug auf den Schadstoffausstoß die Mindestanforderungen nicht, erhalten diese keine Umweltplakette. Laut dem Umweltbundesamt betrifft das in Deutschland weniger als 2 Prozent aller hierzulande zugelassenen Kfz. Dazu gehören:
- Benziner: ohne geregelten Katalysator (häufig Euro 1, die vor 1993 zugelassen wurden)
- Diesel: Euro 1 oder schlechter
Diese Fahrzeuge gehören zu Schadstoffgruppe 1 und erhalten somit keine Plakette, da durch sie schlichtweg zu viele Schadstoffe ausgestoßen werden und in die Luft gelangen. Welcher Schadstoffklasse Ihr Fahrzeug angehört, können Sie ganz leicht über die Emissionsschlüsselnummer in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Punkt 14.1) bzw. im Fahrzeugschein (Feld „zu 1“) herausfinden.
Fehlende Feinstaubplakette: Was droht bei einer Fahrt in die Umweltzonen? Werden Sie mit einem Kfz in der Innenstadt ohne Plakette erwischt, kann ein Bußgeld von 100 Euro die Folge sein.
Welche Fahrzeuge brauchen keine Plakette?
Es gibt Fahrzeuge, die grundsätzlich von der Plakettenpflicht befreit sind. Diese dürfen in Umweltzonen fahren, obwohl sie keine Umweltplakette besitzen. Im Folgenden finden Sie eine Aufzählung der Ausnahmen:
- mobile Maschinen und Geräte
- zwei- und dreirädrige Fahrzeuge (Motorräder, Mofas, Motorroller) sowie vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (Quads)
- Zugmaschinen in Land- und Forstwirtschaft
- Arbeitsmaschinen
- Fahrzeuge, mit denen Inhaber eines Schwerbehindertenausweises fahren oder gefahren werden (blind, hilflos oder außergewöhnlich gehbehindert)
- Krankenwagen, Polizei, Feuerwehr
- Oldtimer und Youngtimer mit H- oder 07-Kennzeichen
Es besteht darüber hinaus vielerorts die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Unter welchen Voraussetzungen dies möglich ist und welche Kosten dafür erhoben werden, können die Städte selbst festlegen.
Fahrzeug nachrüsten und Plakette erhalten
Mit einem Dieselfahrzeug, welches der Euro-1-Abgasnorm entspricht, erhalten Sie zwar keine Plakette. Allerdings kann durch eine Nachrüstung von der Euro-1-Schadstoffklasse in eine höhere Schadstoffgruppe gewechselt werden. Während es nämlich keine Feinstaubplakette für Euro-1-Dieselfahrzeuge gibt, können Euro-1-Diesel mit Partikelminderungssystem hingegen eine rote Umweltplakette erhalten. Euro-1-Benziner, die noch keine Plakette erhalten, können durch die Nachrüstung sogar eine grüne Umweltplakette bekommen. Welche Nachrüst-Technik am besten geeignet ist, hängt vom jeweiligen Fahrzeugmodell sowie der Antriebsart (Benzin- oder Dieselmotor) ab.
Nachrüstmöglichkeiten für Benziner
- Katalysator-Nachrüstung: Dies ist bei Fahrzeugen möglich, die entweder über gar keinen oder über keinen geregelten Katalysator verfügen. Grundsätzlich ist hiermit die Umrüstung von Euro 1 möglich. Die Kosten belaufen sich auf mindestens 700 Euro. Die Einbauzeit liegt in der Regel bei drei Stunden.
- Katalysator-Aufrüstung: Es handelt sich dabei um ein Upgrade des Katalysators mit verbesserter Technologie und ist für Fahrzeuge geeignet, die bereits einen geregelten Katalysator besitzen. Diese Technik eignet sich ebenfalls für die Umrüstung von Euro 1. Die Kosten betragen mindestens 350 Euro. Der Einbau dauert ungefähr eine Stunde.
- Zusatz-Katalysator: Der eingebaute Katalysator bleibt erhalten, jedoch wird ein zusätzlicher eingebaut. So ist eine Umrüstung von Euro 1 möglich. Der Einbau dauert normalerweise nicht länger als eine halbe Stunde und wird ab einem Preis von 70 Euro angeboten.
- Kaltlaufregelsystem: Dieses sorgt dafür, dass der Katalysator schneller anfängt zu arbeiten. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass die Leerlaufdrehzahl erhöht oder mehr Luft angesaugt wird. Der Katalysator bleibt erhalten. So kann eine Aufrüstung von Euro 1 erreicht werden. Es dauert circa eine Stunde, das System einzubauen und zahlen müssen Halter mindestens 150 Euro.
Nachrüstmöglichkeiten für Diesel
- Katalysator-Nachrüstung: Verfügt Ihr Fahrzeug über keinen Oxidationskatalysator, kann dieser nachgerüstet werden. Dadurch ist eine Umrüstung auf Euro 1 möglich. Der Einbau dauert etwa eine Stunde und kostet mindestens 400 Euro.
- Katalysator-Aufrüstung: Besitzt Ihr Fahrzeug bereits einen Oxidationskatalysator, kann dieser verbessert werden. Das Ziel ist ebenfalls die Aufrüstung von Euro 1. Auch hier beträgt die Einbauzeit etwa eine Stunde und die Kosten betragen ebenfalls etwa 400 Euro.
- Zusatz-Katalysator: Der bereits verbaute Katalysator bleibt erhalten. Jedoch wird ein zusätzlicher Katalysator in der Abgasanlage verbaut. Der Einbau dauert nur eine halbe Stunde und ist mit circa 70 Euro wesentlich günstiger.
Nach der Umrüstung (auch von Fahrzeugen der Schadstoffgruppe 1) erhalten Sie eine Bescheinigung über die Veränderung am Fahrzeug, die allgemeine Betriebserlaubnis und die neue Plakette. Diese muss an der Windschutzscheibe angebracht werden. Aber Achtung: Auch mit einer roten Plakette dürfen Sie nicht in eine Umweltzone fahren. Dies ist nur mit einer grünen Umweltplakette möglich.
Verringerung der Kfz-Steuer
Der Vorteil einer Umrüstung von Emissionsklasse Euro 1 ist rein steuerlicher Natur. Für ein Fahrzeug, welches weniger Schadstoffe ausstößt, muss eine niedrigere Kfz-Steuer gezahlt werden. Steigt Ihr Auto also eine Schadstoffklasse auf, sinkt der Steuersatz:
- Diesel: Hier verringert sich die Kfz-Steuer von 27,35 Euro auf 16,05 Euro.
- Benziner: Hier halbiert sich die Kfz-Steuer von 15,13 Euro auf 7,36 Euro.
Petra S. meint
22. März 2024 at 23:17
Hallo
Ich wohne in Italien habe aber meine Familie in Konstanz in Deutschland. Ich habe einen Peugeot 807 Fap Euro 4. k
Kann ich damit kommen?
Außerdem bin ich gerade am überlegen ein Wohnmobil von 1991 Euro 1 zu kaufen. Wie sehen hier die Gesetze aus ? Vielen Dank
Christian meint
1. Juli 2022 at 1:59
KEIN Euro1 Benziner hat keinen G-Kat!
Auch nicht selten, auch nicht vor 1993, keiner!!!