Kurz & Knapp: Wird eine Fahrerflucht im Führungszeugnis eingetragen?
Im Führungszeugnis werden die Vorstrafen einer Person dokumentiert.
Zu einem Eintrag kommt es in der Regel nur, wenn die Tat eine Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen nach sich zog oder eine Freiheitsstrafe von über drei Monaten verhängt wurde.
Werden diese Grenzen bei einer Fahrerflucht überschritten, wird sie im Führungszeugnis eingetragen. Das Gleiche ist der Fall, wenn Sie vorher schon für eine andere Tat verurteilt wurden und aufgrund dessen ein Eintrag stattfand. Alle Strafen, die darauf folgen, werden dann ebenfalls eingetragen.
Fahrerflucht kann weitreichende Folgen haben
Inhaltsverzeichnis
Verlassen Sie nach einem Verkehrsunfall den Unfallort, ohne Ihre Kontaktdaten mit den anderen Unfallbeteiligten auszutauschen, begehen Sie Fahrerflucht. Offiziell wird dieses Verkehrsdelikt auch unter der Bezeichnung „unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“ bezeichnet.
Das Strafgesetzbuch (StGB) sieht dafür gemäß § 142 eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Darüber hinaus drohen auch verkehrsrechtliche Konsequenzen wie drei Punkte in Flensburg und ggf. ein Fahrverbot oder der Entzug der Fahrerlaubnis. Doch kann eine solche Unfallflucht auch noch weitere Folgen haben?
Im nachfolgenden Ratgeber erfahren Sie, ob eine Fahrerflucht in ein polizeiliches Führungszeugnis eingetragen wird, welche Kriterien für einen solchen Vermerk gelten und ob eine Verjährungsfrist für die Auflistung der Fahrerflucht im Führungszeugnis existiert.
Fahrerflucht: Droht ein Eintrag ins Führungszeugnis?
Beim Führungszeugnis handelt es sich um eine behördliche Bescheinigung, in welcher die bisher registrierten Vorstrafen einer Person aufgeführt sind. Ein entsprechender Nachweis über nicht vorhandene Vorstrafen ist in bestimmten Branchen während des Bewerbungsprozesses vorzulegen.
Dies ist insbesondere im sicherheitsrelevanten Bereich, bei der Arbeit mit Kindern oder der Tätigkeit für eine Behörde der Fall. Kommt es daher aufgrund einer Fahrerflucht im Führungszeugnis zu einem Vermerk, kann dies die Chancen und Möglichkeiten in diesen Berufsfeldern begrenzen.
Allerdings werden nicht grundsätzlich alle Vergehen und Rechtsverstöße auf einem Führungszeugnis aufgeführt. Gemäß § 32 Bundeszentralregistergesetz (BZRG) gehören unter anderem folgende Einträge in der Regel nicht zum Inhalt des Führungszeugnisses:
- Jugendstrafen, die zur Bewährung ausgesetzt sind
- Strafen, die nicht höher als 90 Tagessätze bzw. 3 Monate Freiheitsstrafe liegen
- Verurteilungen, durch die Maßregeln der Besserung und Sicherung angeordnet worden
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Fahrerflucht im Führungszeugnis erscheint?
Wann eine Straftat, wie zum Beispiel die Fahrerflucht, im Führungszeugnis aufgeführt wird, hängt von der Höhe der jeweiligen Strafe ab. So erfolgt ein Vermerk im polizeilichen Führungszeugnis nur, wenn sich die Geldstrafe auf mehr als 90 Tagessätze beläuft. Wurde eine Freiheitsstrafe verhängt, muss diese für eine Eintragung länger als drei Monate sein.
Aufgrund dieser Vorgaben erfolgt bei weniger schwerwiegenden Vergehen von Ersttätern in der Regel kein Vermerk im Führungszeugnis. Bei einer Fahrerflucht wird das Strafmaß allerdings durch die Schwere des Unfalls beeinflusst. Relevant ist außerdem, ob dabei nur Sach- oder auch Personenschaden entstanden ist.
Insbesondere bei einem erheblichen Personenschaden, welcher mit den Tatvorwürfen der fahrlässigen Körperverletzung sowie der unterlassenen Hilfeleistung einhergehen kann, ist eine Eintragung der Fahrerflucht im Führungszeugnis möglich. Wohingegen dies bei einem kleinen Parkschaden eher unwahrscheinlich ist, aufgrund der zu geringen Anzahl an Tagessätzen.
In einem Ausnahmefall kann es allerdings auch bei wenigen Tagessätzen zur Eintragung kommen. Dies ist der Fall, wenn bereits ein Vermerk im Führungszeugnis aufgrund von einer vorhergehenden Verurteilung eingetragen ist.
Sven meint
17. Dezember 2022 at 16:09
was ist wenn ich auf der Landstraße einen Balken total beschädigt und es über ein halbes Jahr nicht melde die Brüder wissen auch Bescheid Antwort darauf die wissen ja nicht werst war was ist da die Strafe