Kurz & knapp: Fahrradprüfung in der 4. Klasse
Die Fahrradprüfung für Grundschüler ist ähnlich aufgebaut wie eine Prüfung für eine Führerscheinklasse für Kraftfahrzeuge. Sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
In der Theorie werden dem Prüfling 20 Fragen bei der Fahrradprüfung gestellt. Die praktische Fahrprüfung dauert zwischen 10 und 15 Minuten. Meistern Sie diese beiden Prüfungen, erhalten Sie den Fahrradführerschein.
Es werden Kenntnisse über Verkehrszeichen, Regeln im Straßenverkehr sowie Erste Hilfe für eine erfolgreiche Fahrradprüfung benötigt. Beispiele finden Sie hier.
Die Verkehrsteilnahme mit dem Fahrrad will gelernt sein!
Inhaltsverzeichnis
Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr müssen Kinder erst erlernen. Die Vermittlung der dafür notwendigen Verkehrsregeln und Verhaltensweisen wird unter dem Begriff der Verkehrserziehung zusammengefasst.
In der Regel bringen die Eltern ihren Kindern dieses elementare Wissen nach und nach im Alltag bei. Gleichzeitig lernen Kinder auch durch die Beobachtung der Umwelt und aus dem Verhalten ihrer Bezugspersonen. Darüber hinaus ist die Thematik der Verkehrserziehung aber auch ein wichtiges Element im Lehrplan der Grundschule. Insbesondere die Fahrradprüfung in der 4. Klasse und der dazugehörige Unterricht bilden dabei einen wichtigen Themenschwerpunkt.
Im nachfolgenden Ratgeber werden die wichtigsten Fragestellungen zur Radfahrprüfung in der Grundschule beantwortet, zu denen unter anderem folgende zählen: Warum ist die Fahrradprüfung in der Schule so wichtig? Was wird dabei in der Klasse vermittelt? Und wie wird das Wissen kontrolliert, damit ein Fahrradführerschein ausgestellt werden kann?
Warum findet in der Grundschule eine Fahrradprüfung statt?
Beim Fahrrad handelt es sich in der Regel um das erste Transportmittel, mit dem Kinder selbstständig und über verhältnismäßig lange Strecken am Straßenverkehr teilnehmen. Dabei stellt das Zweirad an seine jungen Fahrer hohe Anforderungen in Bezug auf Motorik und Konzentrationsfähigkeit.
Aus diesem Grund ist die Radfahrprüfung für die 4. Klasse vorgesehen. Denn erst ab neun Jahren entwickeln Kinder in der Regel das Verständnis für vorbeugende Maßnahmen, durch die Unfälle reduziert werden können. Zudem muss gewährleistet werden, dass die Kinder sich während der Fahrradprüfung nicht zu leicht von Klassenkameraden und Umgebung ablenken lassen.
Aus diesem Grund werden im Zuge der Verkehrserziehung der Umgang mit dem Rad und die Anwendung der Verkehrsregeln ausgiebig geübt. Für die Fahrradprüfung in der Grundschule steht deshalb Theorie und Praxis auf dem Lehrplan.
Die Unterrichtseinheit zur Verkehrserziehung mit dem Fahrrad setzt sich dabei aus folgenden drei Teilen zusammen:
- Theoretische Wissensvermittlung
- Fahrpraktische Ausbildung
- Prüfung zum Fahrradführerschein
Wissen für die Fahrradprüfung – Die Theorie
Der theoretische Unterricht für den Fahrradführerschein bildet die Grundlage für den anschließenden praktischen Teil. Häufig werden die Inhalte dabei in der Schule vermittelt, aber auch Ausflüge in die Jugendverkehrsschule (JVS) können mit Lerneinheiten verbunden werden.
Zu den elementaren Grundlagen, die im Zuge der Fahrradprüfung vermittelt werden, gehören unter anderem folgende Thematiken:
- Bedeutung der verschiedenen Verkehrsschilder
- Verkehrsregeln für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr
- Vorschriften für die Nutzung von Radwegen
- Rücksichtsvolles Verhalten gegenüber allen Verkehrsteilnehmern
- Tätigkeit der Polizei
- Sicherheitsaspekt Fahrradhelm
- Das Fahrrad als umweltfreundliche Alternative zum Auto
- Merkmale eines betriebs- und verkehrssicheren Fahrrads
Darüber hinaus sieht der Lernplan auch die Grundzüge der Ersten Hilfe sowie die Sensibilisierung für potenziell gefährliche Situationen – wie zum Beispiel durch den toten Winkel bei Lkw und Bussen – vor. Im Zuge der fahrpraktischen Ausbildung findet das neu erlangte Wissen auch direkt Anwendung.
Fahrradprüfung: Üben für mehr Sicherheit
Die praktischen Übungen zur Fahrradprüfung in der 4. Klasse finden in der Regel auf dem Schulhof und in der JVS statt. Dabei werden die Lehrer meist von einem Polizeibeamten unterstützt. In vielen Bundesländern findet zudem zum Ende der Unterrichtseinheit zur Fahrradprüfung ein Ausflug in den realen Straßenverkehr statt.
Beim praktischen Unterricht für den Fahrradführerschein in der Grundschule steht vor allem die Umsetzung der Vorschriften und Regeln im Mittelpunkt. In einer geschützten Umgebung werden dabei zunächst die beim Spurwechsel notwendigen Handzeichen sowie die Vorfahrtsregeln erlernt.
Aber auch das Reaktionsvermögen, die Konzentrationsfähigkeit und das vorausschauende Denken werden durch die praktischen Übungen geschult. Diese Fertigkeiten können unter anderem dazu betragen, künftig Unfälle zu vermeiden.
Wissen auf dem Prüfstand
Zum Ende der Unterrichtseinheit wird das Wissen der Schule sowohl in einer theoretischen als auch in einer praktischen Fahrradprüfung abgefragt. Ziel dabei ist es, den aktuellen Wissensstand und die Anwendung dessen in Erfahrung zu bringen.
Die theoretische Kontrolle erfolgt dabei meist in der Schule. Dabei werden die Verkehrsregeln und weitere relevante Informationen mithilfe von einem Fahrradprüfungsbogen abgefragt. Dieser setzt sich aus 20 verschiedenen Fragen zusammen, welche meist durch ein Bild veranschaulicht werden.
Zu jeder Frage existieren drei verschiedene Antwortmöglichkeiten, wobei es durchaus möglich ist, dass auch alle richtig sind. Die Höchstpunktzahl pro Fragebogen liegt bei 40 Punkten. Als bestanden gilt die theoretische Fahrradprüfung, wenn der Schüler mindestens 20 von 40 Punkten erzielen kann.
Wie bei der Radfahrprüfung die Fragen aussehen können, zeigen die nachfolgenden Beispiele:
- Wann sind Sattel und Lenker am Fahrrad korrekt eingestellt?
☐ Wenn ich mit einem Fuß den Boden berühren kann, während ich auf dem Sattel sitze.
☐ Wenn ich mit beiden Fußspitzen den Boden berühren kann, während ich auf dem Sattel sitze.
☐ Wenn der Sattel deutlich höher eingestellt ist als der Lenker. - Wie groß soll der Abstand zwischen zwei Fahrradfahrern mindestens sein?
☐ 1 Radlänge
☐ 3 Radlängen
☐ 5 Radlängen - Welches Bauteil gehört unbedingt an ein verkehrssicheres Rad?
☐ Klingel
☐ Fahrradständer
☐ Gepäckträger - Du willst in der Dämmerung mit dem Rad fahren und stellst fest, dass dein Rücklicht nicht funktioniert. Was tust du?
☐ Ich fahre trotzdem mit dem Rad, sonst komme ich zu spät nach Hause.
☐ Ich gehe zu Fuß und schiebe notfalls das Fahrrad.
☐ Ich fahre nur auf dem Gehweg, dort ist das Rücklicht nicht so wichtig.
Korrekte Antworten: 1 (2); 2 (2); 3 (1); 4 (2)
Praktische Fertigkeiten beweisen
Die praktische Fahrradprüfung in der JVS setzt sich aus einer Einzelprüfung und einer Prüfung mit der Klasse zusammen. Die Schüler sollen dabei zeigen, dass sie komplexe Abläufe bewältigen können und sich auch von ständig wechselnden Bedingungen nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Bei der Prüfung im Klassenverband können die Kinder ihre Fahrwege innerhalb der 10- bis 15-minütigen Kontrolle frei wählen. Ein Polizist bewertet währenddessen die Fahrweise und notiert ggf. Verkehrsverstöße, die mit Fehlerpunkten geahndet werden. Bei weniger als 10 Fehlerpunkten gilt die Prüfung als bestanden.
Thomas meint
22. April 2021 at 15:23
Das ist eine Prüfung und wer das Mindestmaß an Wissen nicht vorweisen kann oder zu viele einfache Fehler macht, dann fällt man eben durch und muss wiederholen. Das ist immer noch besser als wenn man selbstverschuldet unter einem LKW landet oder mit einem Fussgänger kollidiert. Denn bei einem echten Unfall gibt es echte Schmerzen und unter Umständen keine „zweite Chance“.
Außerdem muss ein Kind auch lernen mit Niederlagen klar zu kommen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Eine wesentliche Quelle für Ehrgeiz und Fleiß bei Kindern ist auch der Wunsch, nicht zu versagen. Und an der Stelle können die Eltern sehr gut unterstützen indem sie dem Kind rechtzeitig das Fahrradfahren beibringen, sich als positives Beispiel immer an die Verkehrsregeln halten, Verkehrsschilder erklären, das Kind schon früh an die Regeln des Straßenverkehrs gewöhnen und bei Fehlern auch korrigierend eingreifen.
Und natürlich vor der Prüfung das gelernte auch abfragen. Dann sollte die Fahrradprüfung kein Problem sein.
Und im übrigen ist nicht die Prüfungssituation schuld am „Mobbing“ sondern es ist das fehlerhafte Sozialverhalten in der Gruppe. Dort muss man ansetzen, nicht bei der Frage, ob man Wissen abfragt und gute Leistungen auch belohnt.
Susanne Z meint
11. Juli 2023 at 11:43
Richtig!!! Mobbing hat mit Erziehung zutun!!!
Sandra meint
7. Juni 2019 at 13:28
Würde die Polizei da mal mehr als zwei Stunden mit den Kindern üben, hätten sie es bestimmt auch leichter.
Hinzu kommt, daß Kinder durchfallen können und statt ihnen einen Führerschein zu geben mit Kommentar *Kind muss weiter üben * wird schön das Mobbing unterstützt da sie komplett ausgegliedert werden und nichts bekommen.
Das sollte mal mal überdenken
Maria E. meint
22. Mai 2020 at 14:15
Zu aller erst ist es immer noch dein Kind. Und Du musst dein Kind erziehen nicht die Polizei!
Ich versteh gar nicht warum immer alle denken das solche Sachverhalte am Lehrer hängen bleiben! Oder gar der Polizei.
Zum zweiten ist es eine Prüfung. Auf die man sich natürlich vorbereiten muss! Und wer das verpasst kann halt nicht bestehen!
So ist nun mal das Leben ohne Fleiß keinen Preis!
Theobald meint
15. September 2020 at 16:35
Das ist totales Gelaber. Der hier angepriesene Preis ist nun mal auch vom Gesetz her nicht vorgesehen was den verpflichtenden Besitz zur Teilnahme am Straßenverkehr angeht. Natürlich ist es eine Prüfung welche im Grundschulbereich angesiedelt wurde und auch zur Lehrerziehung mit herangezogen wird vor allem im Sachkundeunterricht. Nichts desto trotz unterstützt es die unnötige Mobberei durch die anderen Kinder, es ist die gleiche immer wieder kehrende Konstante wie auch beim Sportabzeichen. Deshalb ist ein Verbot des Radfahrens zur Schule nach durchgefallener prüfung zwar gut gemeint, aber man kann sich die Luft sparen da es jeder Grundlage entbehrt.
Helena meint
15. Mai 2023 at 9:56
Hallo, können die Kinder die Fahrradprüfung woanders als in der Schule machen? Die Lehere habe es versäumt eine Termin zu machen.
Vielen Dank
Christian S meint
13. Juni 2023 at 11:16
Die Führerscheinprüfung dauert beim Auto ja auch nur 45 Minuten. Würde man sich rechtzeitig (wir sind jetzt in der 2ten Klasse) damit beschäftigen und mit dem Kind während der privaten Fahrten immer wieder das eingeforderte üben, wäre ein Durchfallen ausgeschlossen. Die Schule kann ja nicht für die Versäumnisse der Eltern verantwortlich gem8 werden.
Unser Kind fährt in der 4. Klasse seit 7 Jahren Fahrrad. Viel Zeit für die Eltern um Vorarbeit zu leisten.
Wir werden in der Fahrschule schließlich auch nicht auf alles vorbereitet und würden alle vorher üben wenn wir es hier legal dürften.
Susanne Z meint
11. Juli 2023 at 11:56
Mobbing hat mit der Erziehung zutun!! Ich hab vor kurzem auch mit meinem Sohn darüber gesprochen, und er ist auch so aufgewachsen. Max ist ein deutsches Kind und hat verschiedene Freunde. Ihm ist nur wichtig das er mit ihnen spielen und quatsch machen kann. Es kam in Fernsehen ein Fall in dem ein Kind gemobbt wurde. Er hat richtig erzählt was er machen würde.
Alicia meint
2. April 2018 at 14:17
Was soll ich machen