Kurz & Knapp: Fahrradunfall ohne Helm
Ein Fahrradunfall ohne Helm kann schwerwiegende Folgen haben. Schwere Kopfverletzungen sind bei Stürzen vom Rad nicht selten.
Da es keine Helmpflicht für Radfahrer in Deutschland gibt, sind Radler also auch nicht gezwungen einen solche zu tragen. Ein Bußgeld gibt es ebenfalls nicht, wenn kein Helm vorhanden ist.
Ist der Radfahrer am Unfall unschuldig beteiligt, wird in der Regel durch die Versicherung gezahlt. Allerdings ist die Rechtsprechung nicht einheitlich.
Ein Fahrradsturz ohne Helm hat schwere Folgen
Radfahrer sind gern schnell unterwegs und in der Rushhour sind sie gegenüber Kraftfahrern mit Motorrad, LKW oder Auto häufig im Vorteil. Staut sich der Verkehr auf der Straße, können sie häufig über Stadtparks abkürzen. Auch Fahrradwege ermöglichen oftmals ein schnelles vorankommen.
Neben all diesen Vorteilen gibt es aber auch einen großen Nachteil der Zweiradfahrer. Während das Auto über Sicherheitstechniken wie Airbags oder Knautschzone verfügen, bekommen Fahrradfahrer bei einem Unfall die volle Gewalt des Aufpralls zu spüren. Schwere bis tödliche Verletzungen sind da keine Seltenheit.
Ein Fahrradhelm könnte vor Kopfverletzungen schützen, doch viele Radfahrer verzichten noch immer auf dieses Stück Sicherheitstechnik. Im nachfolgenden Ratgeber erklären wir, warum ein Fahrradunfall ohne Helm häufig besonders schlimm enden kann und ob Sie in einem solchen Fall Probleme mit der Versicherung bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Statistik zum Fahrradunfall: Mit und ohne Helm
Fahrradhelme verringern das Risiko schwerer Verletzungen am Kopf. Diese sind oftmals besonders kritisch, denn nicht selten führen Stürze auf den Schädel zu bleibenden Schäden. Radfahren ist nicht ungefährlich. Im Jahr 2015 waren über 78.000 Fahrradfahrer in einen Unfall verwickelt. Dabei wurden mehr als 14.000 Personen schwer verletzt – 383 Radfahrer sind gestorben.
Seit 1995 hat sich die Zahl der bei Unfällen getöteten Fahrrad fahrenden Verkehrsteilnehmer zwar fast halbiert, dennoch könnten es weniger sein, wenn alle einen Fahrradhelm tragen würden. Laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) bleiben etwa 73 Prozent Radfahrer mit Helm bei einem Unfall am Kopf unverletzt. Bei einem Fahrradunfall ohne Helm sind es dagegen nur 46 Prozent. Laut Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) tragen elf Prozent der Radler einen Helm. Bei den Kindern, die Fahrrad fahren, ist der Anteil um einiges höher. Zwischen sechs und zehn Jahren trägt jedes zweite Kind einen Fahrradhelm.
Gibt es eine Helmpflicht in Deutschland?
Häufig diskutiert, aber nie Gesetz geworden: Eine Helmpflicht gibt es anders als in Australien, Finnland oder Malta in Deutschland nicht. Länder wie Schweden, Österreich oder Tschechien haben zumindest eine Helmtragepflicht für Kinder umgesetzt.
Obwohl Verkehrsclubs sich angesichts der Unfälle für das Tragen eines Helms aussprechen, ist auch weiterhin eine Pflicht nicht in Sicht. Folglich gibt es auch kein Bußgeld oder Punkte, wenn das Haar im Fahrtwind zerzaust.
Zahlt die Versicherung auch beim Fahrradunfall ohne Helm?
Da die Straßenverkehrsordnung (StVO) keine Helmpflicht vorschreibt, erhalten Radler beim Fahrradunfall ohne Helm auch meist keine Teilschuld. Zumindest gibt es einige Urteile, welche diese Annahme stärken. Das gilt insbesondere dann, wenn Radfahrer unverschuldet in einen Verkehrsunfall z. B. mit einem Auto verwickelt werden. Die gegnerische Haftpflicht muss also selbst beim Fahrradunfall ohne Helm die volle Summe zahlen. Die Rechtsprechung ist diesbezüglich aber nicht einheitlich.
Bei der eigenen Haft-, Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung sollte es bei den meisten Firmen ebenfalls keine Probleme geben. Es gibt aber ein paar, die bei einem Fahrradunfall ohne Helm die Entschädigungssumme nur teilweise auszahlen. Diesbezüglich sollten Sie daher in der Police nach entsprechenden Klauseln suchen, bevor Sie ohne Helm auf das Fahrrad steigen.
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