Kurz & knapp: Fahrschule für Rollstuhlfahrer
Auch mit einer Gehbehinderung besteht grundsätzlich die Möglichkeit, den Führerschein zu machen.
Fahrschulautos für Rollstuhlfahrer müssen entsprechend umgebaut sein.
Die Kosten der Führerscheinausbildung in einer Fahrschule sind für Rollstuhlfahrer meist höher als bei anderen Anbietern.
Trotz Rollstuhl zum Führerschein: Geht das?
Inhaltsverzeichnis
Der Besitz einer Fahrerlaubnis verschafft dem Führerscheininhaber eine gewisse Freiheit. Die Abhängigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln entfällt. Gerade für Menschen mit einer Behinderung der unteren Extremitäten, kann es sehr wichtig sein, ein Kfz fahren zu dürfen.
Es gibt Fahrschulen, die für Rollstuhlfahrer ausgerichtet sind, sodass trotz Gehbehinderung der Erwerb einer Fahrerlaubnis grundsätzlich ermöglicht werden soll. Allerdings müssen Betroffene nachweisen, dass eine Fahreignung vorliegt.
Welche Voraussetzungen für einen erfolgreichen Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis erfüllt werden müssen und wie die Führerscheinausbildung in einer Fahrschule für Rollstuhlfahrer abläuft, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Voraussetzungen für den Besuch einer Fahrschule für Rollstuhlfahrer
Jeder Mensch, der eine Fahrschule besuchen und somit die Fahrerlaubnis in einer Führerscheinklasse erwerben möchte, muss nachweisen, dass er körperlich und geistig zu einer gefahrlosen Teilnahme am Straßenverkehr fähig ist. Es handelt sich dabei um die sogenannte Fahreignung.
Dazu müssen Betroffene bei der Fahrerlaubnisbehörde einen Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis stellen. Möchten Sie eine Fahrschule für Rollstuhlfahrer besuchen, kann die Behörde neben einem Sehtest noch zusätzlich Nachweise für die Fahrtauglichkeit verlangen. Es kann sich dabei beispielsweise um ein ärztliches Gutachten handeln (dieses müssen Betroffene selbst finanzieren).
Fahrschule für Rollstuhlfahrer: Diese Umbauten sind notwendig
Es braucht eine speziell eingerichtete Fahrschule für Rollstuhlfahrer, wenn diese eine Führerscheinausbildung absolvieren wollen. Zunächst sollten alle Räumlichkeiten barrierefrei sein, sodass der Gehbehinderte ohne großen Aufwand zum Theorieunterricht erscheinen kann.
Zudem muss das Fahrschulauto entsprechend der körperlichen Behinderung angepasst sein. Dazu gibt es in einer Fahrschule für Rollstuhlfahrer im Wesentlichen zwei mögliche Umbauten, die in den folgenden beiden Fällen in Betracht kommen:
- Der Betroffene kann den Rollstuhl verlassen: In diesem Fall ist ein Fahrzeug mit Handgas zu empfehlen. Das Lenkrad wird wie gewohnt betätigt, Gar und Bremse werden allerdings händisch betätigt.
- Der Betroffene muss auch während der Fahrt im Rollstuhl sitzen bleiben: Hierbei wird eine sogenannte „Dockingstation“ genutzt. Der Rollstuhlfahrer kann mit seinem Gefährt in dem entsprechenden Kfz andocken. Gas geben und Bremsen erfolgen hierbei ebenfalls per Hand. Gelenkt wird mit einem Joystick.
Suchen Sie also eine Fahrschule, die auf Rollstuhlfahrer spezialisiert ist, sollten Sie in jedem Fall die Fahrschulautos betrachten und schauen, ob die Umbauten ausreichen, damit sie das Autofahren erlernen können.
Ausbildung in einer Fahrschule für Rollstuhlfahrer
Bis auf die Besonderheiten in der Bedienung des Kfz unterscheidet sich die Ausbildung in einer Fahrschule für Rollstuhlfahrer nicht von anderen Lehreinrichtungen für den Führerscheinerwerb. Der Fahrschüler muss in Praxis und Theorie die gesetzlich vorgegebenen Pflichtstunden ableisten.
Welche Kosten sollten Sie für die Führerscheinausbildung einplanen?
Der Besuch einer Fahrschule ist natürlich immer mit Kosten verbunden. Für Rollstuhlfahrer fallen diese in aller Regel etwas höher aus, da Fahrstunden mit einem umgebauten Kfz teurer sein können, als mit „normalen“ Modellen.
Sie sollten sich vorab informieren, wie viel Geld Sie in etwa für die Führerscheinausbildung einplanen sollten. Eine zuverlässige Aussage darüber ist allerdings schwierig, da die Höhe der Kosten auch immer damit zusammenhängt, wie viele Fahrstunden der Führerscheinanwärter benötigt.
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