Kurz & knapp: Fahrstunden
Es gibt keine gesetzliche Vorgabe für die in der Fahrschule zu absolvierenden Praxisstunden, die reine Übungsfahrten darstellen. Fahrschüler sind nur verpflichtet, die sogenannten Sonderfahrten im Rahmen der Fahrschulausbildung zu besuchen.
Zu den als Fahrstunden vorgegebenen Pflichtstunden gehören die Autobahn-, Überland- und Nachtfahrt. Erst wenn diese absolviert wurden, kann der Fahrschüler zur Teilnahme an der praktischen Fahrprüfung zugelassen werden.
Grundsätzlich werden von vielen Fahrschulen die Fahrstunden für angehende Führerscheinbesitzer angeboten. Es gibt aber auch viele Anbieter, die Auffrischungskurse für Menschen, die zwar eine Fahrerlaubnis haben, aber lange nicht mehr hinter dem Steuer saßen, durchführen. Solche Fahrstunden können auch von Menschen in Anspruch genommen werden, die beispielsweise durch einen Unfall eine Angst vor dem Autofahren entwickelt haben.
Weitere Informationen zu Lehrinhalten der Fahrstunden
Inhaltsverzeichnis
Auf dem Weg zu einer Fahrerlaubnis kommt kein angehender Führerscheinbesitzer um die Fahrstunden herum. Sie bilden den Kern der Ausbildung und sollen die Grundlagen im Umgang mit einem Kfz im Straßenverkehr vermitteln.
In der Theorie wird der Grundstein in Bezug auf die Verkehrsregeln gelegt. Erlernt können diese allerdings erst richtig werden, wenn sie in der Praxis angewendet werden. Viele Fahrschüler fiebern daher den ersten Fahrstunden besonders entgegen.
Doch gibt es eine Mindestanzahl an Fahrstunden, die Fahrschüler absolvieren müssen? Was sind die sogenannten Sonderfahrten? Können Sie auch trotz Besitz von einem Führerschein Fahrstunden absolvieren? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.
Praktische Fahrstunden: Welche Anzahl ist gesetzlich vorgeschrieben?
Durchschnittliche Fahrstunden werden in aller Regel als Doppelstunde durchgeführt. Sie fahren also insgesamt 90 Minuten, wenn eine Fahrstunde 45 Minuten entspricht. So handhaben es die meisten Fahrschulen in Deutschland.
Wie viele Fahrstunden nötig sind, um das Fahren eines Kfz ausreichend zu beherrschen, kann nicht pauschal angegeben werden. Dies hängt immer von den persönlichen Fähigkeiten des jeweiligen Fahrschülers ab.
So kann es vorkommen, dass einige angehende Führerscheinbesitzer sehr wenige Fahrstunden brauchen, wohingegen andere sehr viele Übungseinheiten benötigen. Doch ist eigentlich eine bestimmte Anzahl von Mindestfahrstunden vorgeschrieben?
Es gibt die sogenannten Pflichtfahrstunden für den Führerschein in Deutschland. Auf diese gehen wir später genauer ein. Für alle üblichen Fahrstunden sind weder ein Maximum noch ein Minimum vorgeschrieben.
Gut zu wissen: Fahrlehrer haben in aller Regel ein gutes Gespür dafür, wie viele Fahrstunden ihre Schützlinge noch benötigen, bis diese einen Versuch bei der praktischen Fahrprüfung wagen können. Daher sollten beide Parteien in ständigem Austausch miteinander stehen.
Pflichtfahrstunden in Deutschland
Wie bereits erwähnt, müssen in der Fahrschule Pflichtfahrten absolviert werden, bevor der jeweilige Führerscheinbewerber für die praktische Fahrprüfung zugelassen werden kann. Diese werden als Sonderfahrten bezeichnet. Nachfolgend stellen wir Ihnen diese drei gesetzlich vorgeschriebenen Fahrten etwas genauer vor:
- Überlandfahrt: Mit einer Dauer von insgesamt 225 Minuten stellt die Überlandfahrt die längste Sonderfahrt dar. Wie der Name schon vermuten lässt, muss der Fahrschüler bei dieser Übungsfahrt einige Kilometer, vorzugsweise auf der Landstraße, zurücklegen. Dabei werden unterschiedliche Dinge geübt, wie beispielsweise das Überholen oder auch der Einsatz vom Fernlicht.
- Nachtfahrt: Gerade in den Wintermonaten wird es schon sehr früh dunkel, sodass Fahrschüler auch diese Situation mindestens einmal ausführlich im Rahmen ihrer Fahrschulausbildung üben sollten. Neben den veränderten Sichtverhältnissen bei Dunkelheit ist hierbei der Einsatz der Beleuchtung ein großer Lerninhalt. Dazu gehört auch zu lernen, alle Beleuchtungselemente vor der Abfahrt auf ihre Funktionalität zu überprüfen und richtig einzustellen. Die Nachtfahrt dauert 135 Minuten und ist damit die kürzeste Sonderfahrt.
- Autobahnfahrt: Viele Fahrschüler freuen sich ganz besonders auf die 180-minütige Autobahnfahrt. Lassen es Witterungsbedingungen und Verkehrslage zu, können die angehenden Führerscheinbesitzer hier nämlich mal richtig auf das Gaspedal drücken. Zusätzlich werden der Spurwechsel sowie das Auf- und Abfahren auf bzw. von der Autobahn geübt.
Wichtig: Bevor Sie Termine für die Sonderfahrten vereinbaren können, müssen Sie zunächst einmal einige normale Fahrstunden absolvieren. Im Rahmen dieser wird der Fahrlehrer dann einschätzen, wann Sie bereit sind, die gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtfahrten anzutreten.
Wie laufen Fahrstunden in der Fahrschule ab?
Die ersten Fahrstunden für den Führerschein sind meist etwas ganz besonderes. Zum ersten Mal selbst hinter dem Steuer sitzen – für viele Jugendliche ein wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit. Allerdings verläuft die erste Fahrstunde meist nicht so spektakulär, wie viele Fahrschüler erwarten.
Denn gefahren wird hierbei eher wenig. Zunächst erklärt der Fahrlehrer, wie Sie die Sitzposition richtig einstellen. Handelt es sich um einen Wagen mit Gangschaltung, wird zudem die Bedienung der Kupplung geübt.
Gas und Bremse werden in aller Regel im fließenden Verkehr noch vom Fahrlehrer betätigt. Der Fahrschüler übernimmt zunächst einmal das Lenken. Im Laufe der Übungseinheiten werden unterschiedliche Situationen simuliert.
So kann es vorkommen, dass der Fahrlehrer Sie an einem abgelegenen Ort dazu auffordert, eine Gefahrenbremsung zu vollziehen. In aller Regel wird der Lehrer Ihnen vorab mitteilen, welche Situationen in den jeweiligen Fahrstunden geübt werden sollen. Der Ablauf ist dabei aber stets individuell und nicht vorgeschrieben.
Welche Kosten verursachen Fahrstunden?
Wie teuer Fahrstunden sind, können die Fahrschulen individuell festlegen. Je besser das Modell ist, welches für die Übungsfahrten genutzt wird, desto höher fallen die Preise in aller Regel aus. Zudem sollten Sie bedenken, dass für die Sonderfahrten zusätzliche Gebühren anfallen.
Grundsätzlich können vor Beginn der Ausbildung keine pauschalen Aussagen darüber getroffen werden, welche Kosten die Fahrstunden letztendlich verursachen werden. Das hängt auch immer davon ab, wie viele Übungseinheiten der jeweilige Fahrschüler benötigt.
Gibt es auch Fahrstunden für Wiedereinsteiger?
Während zum Erwerb von einem Führerschein Pflichtfahrstunden vorgeschrieben sind, kann es auch vorkommen, dass Menschen, die schon in Besitz einer Fahrerlaubnis sind, Fahrstunden buchen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben.
So ist es zum Beispiel möglich, dass die Betroffenen schon lange nicht mehr gefahren sind und ihre Kenntnisse einfach noch einmal auffrischen wollen. Andere haben, z. B. infolge eines Unfalls, eine Angst vor dem Autofahren entwickelt und wollen durch die Fahrstunden wieder Sicherheit entwickeln.
Entsprechende Auffrischungskurse können auch in Gruppen absolviert werden. Diese bestehen dann meist nicht nur aus Fahrstunden, sondern haben auch einen theoretischen Teil, welcher die Grundlagen der Verkehrsregeln noch einmal vermitteln bzw. auffrischen soll.
Jan D meint
22. März 2022 at 10:18
Bei meinem Vater war es ebenfalls der Fall, dass er nach einer sehr langen Zeit ohne Auto wieder Fahrstunden gebucht hat. Ich habe vor, ab nächstem Monat meinen Führerschein zu beginnen. Am wichtigsten ist mir dabei ein freundlicher Fahrlehrer.
Anxhela meint
13. Juni 2020 at 17:34
Sehr geehrte Damen und Herren ,
Ich möchte ein paar praktische Wochen mit dem Auto verbringen, weil ich es (lange Zeit) nicht mehr benutzt habe. Wenn es eine Möglichkeit gibt, wird es angeboten (ohne den Führerschein zu belegen, weil ich es bereits habe