Kurz & knapp: Fake-Führerschein kaufen
Wenn Sie sich einen falschen Führerschein kaufen, machen Sie sich wegen Urkundenfälschung schuldig, was mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft wird. Zudem müssen Sie mit einer Strafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis rechnen (ebenfalls Geld- oder Freiheitsstrafe).
Wenn der Führerschein klar als Fälschung erkennbar ist, sodass keine Chance besteht, jemanden damit zu täuschen (z. B. weil die Webseite des Herstellers gut sichtbar aufgedruckt ist), ist der Kauf und Besitz eines solchen Fakes nicht verboten. So können Sie z. B. einen Führerschein für Ihr Haustier anfertigen lassen oder auch sich selbst eine lustige Identität verpassen. Zeigen Sie ihn nur nicht bei einer Verkehrskontrolle vor, sondern nehmen Sie stattdessen Ihren richtigen Führerschein.
Es gibt viele Anbieter im Internet, bei denen Sie einen Führerschein kaufen können, doch sehr häufig wollen diese Ihnen eine Fälschung andrehen. Was Sie beachten müssen, um nicht auf solche Betrüger hereinzufallen, erklären wir hier.
Warum einen Führerschein-Fake kaufen?
Inhaltsverzeichnis
Bevor Sie sich hierzulande hinter das Steuer eines Kraftfahrzeugs setzen dürfen, gilt es erst einmal einige Hürden zu überwinden. Wie viele, das hängt von der Fahrzeugklasse ab, aber in jedem Fall müssen Sie einen Sehtest ablegen, an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen, eine bestimmte Anzahl an Fahrstunden absolvieren und nicht zuletzt die theoretische und praktische Fahrprüfung bestehen. Nur wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen, erwerben Sie die Fahrerlaubnis und bekommen Ihren Führerschein ausgehändigt.
Verstoßen Sie allerdings gegen die Verkehrsregeln, kann es Ihnen passieren, dass Sie Ihren Führerschein wieder verlieren und nicht länger fahren dürfen. Kommt es zu einer Entziehung der Fahrerlaubnis, z. B. weil Sie mit mehr als 1,1 Promille gefahren sind, acht Punkte in Flensburg angehäuft oder sich einer Verkehrsstraftat schuldig gemacht haben, ist Ihr Führerschein dauerhaft weg und Sie bekommen ihn auch nicht zurück. Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine neue Fahrerlaubnis und damit auch einen neuen Führerschein zu beantragen.
Diesen erhalten Sie nur, wenn Sie das Ende der Sperrfrist (6 Monate bis 5 Jahre) abwarten, und in vielen Fällen müssen Sie außerdem die erfolgreiche Teilnahme an einer MPU nachweisen.
Sowohl für die Erst- als auch die Neuerteilung einer Fahrerlaubnis sind somit zahlreiche Bedingungen zu erfüllen. Doch dazu ist nicht jeder in der Lage (oder gewillt). Wollen diese Personen trotzdem ein Kfz in Deutschland führen, kommt deshalb so mancher von ihnen auf die Idee, einen Fake-Führerschein zu kaufen und auf diese Weise die gesetzlichen Voraussetzungen zu umgehen.
Der Kauf eines Fake-Führerscheins ist strafbar
Einfach einen Führerschein-Fake bestellen, anstatt sich mit Fahrprüfungen und MPU zu quälen – das erscheint im ersten Moment vielleicht verlockend. Insbesondere weil es in vielen Fällen billiger ist, einen Fake-Führerschein zu kaufen, als die Fahrerlaubnis auf legale Weise zu erwerben.
Doch dieses vermeintliche Schnäppchen kann Sie teuer zu stehen kommen, denn wenn Sie ein amtliches Dokument wie z. B. einen Führerschein fälschen bzw. eine Fälschung nutzen, begehen Sie eine Straftat. Der Tatbestand der Urkundenfälschung wird laut § 267 Strafgesetzbuch (StGB) mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet.
Werden Sie außerdem dabei erwischt, wie Sie ohne einen legalen Führerschein ein Kraftfahrzeug in der Öffentlichkeit lenken, machen Sie sich auch noch des Fahrens ohne Fahrerlaubnis schuldig. Hierfür ist ebenfalls eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr vorgesehen. So legt es § 21 Straßenverkehrsgesetz (StVG) fest.
Führerscheinkauf im Internet: Verbirgt sich dahinter immer ein Fake?
Im Internet finden sich zahlreiche Angebote, um angeblich authentische und legale Führerscheine zu erwerben. Doch sobald der Anbieter damit wirbt, dass hierfür keinerlei Prüfung notwendig ist, sollten Sie stutzig werden. Denn ganz gleich, ob die Fahrerlaubnis in Deutschland oder einem anderen EU-Staat ausgestellt wird, das Bestehen der theoretischen und praktischen Fahrprüfung ist immer zwingende Voraussetzung für die Ersterteilung.
Ist das bei dem Anbieter nicht der Fall, sind Sie höchstwahrscheinlich im Begriff, einen Fake-Führerschein zu kaufen, und sollten dringend davon Abstand nehmen.
Nicht ganz so einfach ist es, Betrüger zu erkennen, die Ihnen eine Neuerteilung Ihrer Fahrerlaubnis ohne MPU versprechen. Denn tatsächlich gibt es legale Möglichkeiten, eine angeordnete MPU zu umgehen und trotzdem den Führerschein zurückzuerhalten, doch die Voraussetzungen dafür sind sehr streng. Entweder müssen Sie dafür bis zu 15 Jahre warten oder wenigstens für ein halbes Jahr in ein anderes EU-Land ziehen. Außerdem ist es erforderlich, dass Ihre Sperrfrist abgelaufen ist.
Behauptet ein Anbieter, er könne Ihnen eine neue Fahrerlaubnis beschaffen, ohne dass diese Bedingungen erfüllt sein müssen, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um einen Betrüger, von dem Sie sich besser fernhalten. Bedenken Sie, dass Sie sich auch strafbar machen können, wenn Sie einen Fake-Führerschein kaufen und benutzen, ohne zu wissen, dass es sich um eine Fälschung handelt.
Noch ein Tipp: Jeder seriöse Online-Shop hat ein Impressum. Findet sich ein solches nicht auf der Webseite, sollten Sie sofort wieder wegklicken. Das Vorhandensein eines Impressums ist umgekehrt zwar kein Garant für die Seriosität einer Seite, es erhöht aber immerhin die Wahrscheinlichkeit.
Wollen Sie auf Nummer sicher gehen? Dann nehmen Sie von Internetangeboten am besten komplett Abstand und erwerben Sie Ihren Führerschein direkt bei der Fahrerlaubnisbehörde oder über eine Fahrschule.
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Harry S meint
3. Februar 2024 at 18:12
Wenn das mit den Führerschein – Fake korrekt ist, müsste doch ein Aufschrei durch die Deutschen Justizbehörden gehen, um diesen Betrügern das Handwerk zu legen. Also werden diese Praktiken geduldet. Wird eine Person im Internet beleidigt, erhebt ein Staatsanwalt sofort Anklage. Das trifft auch für Ausländerfeindlichkeit zu, von der ich mich distanziere.