Kurz & knapp: Was bedeutet Feinstaubalarm?
Feinstaubalarm wird in Deutschland nur in der Stadt Stuttgart ausgelöst. Dies geschieht immer dann, wenn der Deutsche Wetterdienst für mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage eine austauscharme Wetterlage vorhersagt.
Beim Feinstaubalarm werden die Bewohner angehalten, das eigene Auto stehen zu lassen und z. B. auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Außerdem gilt ein Verbot für den Betrieb von Komfort-Kaminen.
Feinstaubalarm wird üblicherweise einen Tag im Voraus angekündigt, z. B. über die Webseite der Stadt Stuttgart oder über digitale Hinweistafeln.
Feinstaub: Unsichtbare Gefahr für unsere Lungen
Inhaltsverzeichnis
In vielen deutschen Städten werden Diesel-Fahrverbote erlassen, um die Stickoxid-Belastung auf den Straßen zu senken. Doch nicht nur Stickoxide verunreinigen die Luft, sondern auch andere Schadstoffe. Dazu gehört der sogenannte Feinstaub.
Es handelt sich hierbei um mikroskopisch kleine Partikel, die bis in die Lungenbläschen und damit sogar ins Blut eindringen können und verschiedene Gesundheitsprobleme verursachen, wie Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems.
Die EU gibt als erlaubten Grenzwert 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmekter Luft im Tages-Mittelwert an und gestattet zudem 35 Überschreitungen im Jahr. Liegen die Messwerte in einer Stadt noch häufiger über dem Höchstwert, ist sie zu Luftreinhaltemaßnahmen verpflichtet. Eine solche mögliche Maßnahme ist der Feinstaubalarm in Stuttgart.
Feinstaub hat viele verschiedene Ursachen, natürliche wie auch menschengemachte. Allein der Straßenverkehr verursacht jährlich zehntausende Tonnen. Die Partikel stammen nicht nur aus den Auspuffen der Fahrzeuge, sondern sind z. B. auch auf Abrieb von Reifen und Straßenbelag zurückzuführen. Die Menge des Feinstaubs, die ein Fahrzeug verursacht, entscheidet darüber, welche Umweltplakette dieses erhält.
Was heißt „Feinstaubalarm“? Eine Definition
Immer wieder werden in deutschen Städten Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte gemessen, am häufigsten in Stuttgart. Im Jahr 2005 überschritt die Stadt am Neckar erstmalig den Höchstwert um mehr als 35 Mal und machte damit die Einführung einer neuen Luftreinhaltemaßnahme erforderlich: den Feinstaubalarm.
Dieser wird immer dann ausgerufen, wenn der Deutsche Wetterdienst für mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage eine austauscharme Wetterlage prognostiziert. Bei einer solchen ist die Luftzirkulation, welche in Stuttgart aufgrund der Kessellage der Stadt und der Windarmut der Region ohnehin beeinträchtigt ist, so gering, dass die Luftschadstoffe nicht abtransportiert werden können. Die Konzentration von Feinstaub und Stickoxiden steigt und erhöht das Gesundheitsrisiko.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass an solchen Tagen die gesetzlichen Grenzwerte überschritten werden. Deswegen wird bereits bei Erhalt der Wetterprognose der Feinstaubalarm ausgerufen, um die Bevölkerung zu einer Verhaltensänderung zu animieren, in der Hoffnung, dadurch die Feinstaubbelastung gering zu halten.
Das sollten Sie bei Feinstaubalarm tun
Feinstaubalarm wird immer einen Tag vorher angekündigt, damit sich sowohl Pendler als auch Stuttgarter Autofahrer darauf einstellen können. Verpflichtet sind sie dazu allerdings nicht, denn mit dem Feinstaubalarm geht lediglich ein freiwilliger Appell an die Verkehrsteilnehmer einher.
Die Menschen werden dazu angehalten, nicht mit privaten Kraftfahrzeugen im Stadtgebiet zu fahren, indem sie z. B. stattdessen
- öffentliche Verkehrsmittel nutzen,
- mit dem Fahrrad fahren,
- Fahrgemeinschaften bilden,
- Park-and-Ride-Plätze anfahren,
- auf Freizeitfahrten verzichten oder
- von zu Hause aus arbeiten.
Ein konkretes Verbot gibt es beim Feinstaubalarm aber doch, nur betrifft dieses nicht den Straßenverkehr, sondern den heimischen Bereich: Besitzer sogenannter Komfort-Kamine, also Kamine, die nicht primär der Wärmeerzeugung dienen, sondern der Behaglichkeit, müssen diesen auslassen, bis der Feinstaubalarm zu Ende ist.
„Ist gerade Feinstaubalarm?“ Aktuell informiert sein: So geht’s!
Es drohen keine Bußgelder oder ähnliche Sanktionen, wenn Sie sich trotz Feinstaubalarm hinters Steuer setzen. Aber es liegt sowohl im Interesse Ihrer eigenen Gesundheit als auch der Ihrer Mitmenschen, dem Appell der Stadt Stuttgart Folge zu leisten und sich ein alternatives Fortbewegungsmittel zu suchen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie sich über den Feinstaubalarm informieren können:
- digitale Hinweistafeln an den Straßen
- Verkehrsmeldungen im Rundfunk
- Social-Media-Kanäle der Stadt Stuttgart
- Webseite der Stadt Stuttgart
Es ist wichtig, regelmäßig – am besten täglich – nachzuschauen, denn in der Regel erfolgt die Ankündigung von Feinstaubalarm kurzfristig: Heute etwa kann noch nicht vorausgesagt werden, ob in einer Woche Feinstaubalarm ausgelöst wird, für den morgigen Tag allerdings schon.
Feinstaubalarm: Bis wann dauert er an?
Wird der Feinstaubalarm ausgelöst, kann nicht immer bereits vorausgesagt werden, wann er wieder vorbei ist. Für die Aufhebung bedarf es einer Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes, dass sich die Wetterlage erheblich und nachhaltig verbessert. In jedem Fall dauert der Feinstaubalarm mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage.
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