Kurz & knapp: Frühjahrscheck fürs Auto
Gehen Sie beim Frühjahrscheck für das Auto strategisch vor und prüfen Sie, ob alle technischen und elektronischen Elemente noch gut funktionieren (z. B. die Beleuchtungsanlage). Dazu gehören auch das Nachfüllen des Scheibenwischwassers und der Ölwechsel.
Wichtig sind der Austausch Wischblätter beim Scheibenwischer, die Überprüfung der Scheibe auf Steinschlag und der Wechsel der Reifen.
Nicht alles können Sie bei Ihrem eigenen Check zu Hause erledigen. Für die Abgas- und ggf. Hauptuntersuchung müssen Sie in die Werkstatt.
Inhaltsverzeichnis
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Vom Wechseln der Scheibenwischer bis zur Motorwäsche: Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Auto nach dem Winter auf den Sommer vorbereiten. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen sollten.
Schritt für Schritt durch den Frühjahrscheck am Auto: Mit unserer Liste kein Problem!
Der Schnee schmilzt, Knospen sprießen aus der Erde und die Tage werden wieder länger. Wenn sich der Winter verabschiedet, packt viele Menschen ein neuer Elan. Es wird Zeit, sich auf den Frühling vorzubereiten. Mit ungeahnter Energie stürzen sich die meisten zuerst auf die eigene Wohnung. Es wird geputzt, entrümpelt und umdekoriert.
Mit dem Stichwort „Jahreswechsel“ klingelt es dann im Hinterkopf: „Müssen im Frühling nicht auch die Reifen gewechselt werden?“ Nicht nur das; weil das Fahrzeug im Winter einiges durchmachen muss, sollten Sie einen umfangreichen Frühjahrscheck durchführen. Das Auto kann dabei teilweise selbst unter die Lupe genommen werden. Allerdings gibt es einige Dinge, die vor allem Unerfahrene besser dem Profi überlassen (z. B. die Inspektion der Bremsen).
Gehen Sie beim Frühjahrscheck vor allem strategisch vor. Mit dieser Checkliste machen Sie Ihr Auto frühlingsfit:
• Prüfen der Elektronik: Beleuchtung, elektronische Fenster, Lichtanlage
• Wartung der Technik/Mechanik: Ölwechsel (falls nötig), Nachfüllen von Scheibenwischwasser, Inspektion der Bremsen
• Reifenwechsel inklusive prüfen des Reifendrucks und der Profiltiefe
• Scheibenwischer auswechseln, Windschutzscheibe und Fenster nach Schäden (z. B. durch Steinschlag) absuchen
• Verbandskasten auf den neuesten Stand bringen (abgelaufene Gegenstände auswechseln) und prüfen, ob sich Warndreieck und Warnweste noch im Fahrzeug befinden
• Frühjahrsputz inklusive Unterbodenwäsche, Politur der Oberflächen und ggf. Motorwäsche
Wir gehen die einzelnen Schritte mit Ihnen durch und sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihr Auto für den Frühling vorbereiten.
Innenleben: Technik und Elektronik auf dem Prüfstand
Im ersten Schritt unterziehen Sie das Auto von innen einem Frühjahrscheck. Alle technischen und elektronischen Elemente sollen dabei gewartet werden, darunter:
• Lichtanlage
• Innenbeleuchtung
• Flüssigkeiten (Scheibenwischwasser, Öl)
Obwohl die dunkle Jahreszeit zu Ende geht, beginnen wir beim Frühjahrscheck fürs Auto mit der Überprüfung der Beleuchtung. Das bedeutet, Sie testen zuerst, ob noch alle Glühbirnen intakt sind, und zwar von Blinker, Scheinwerfer, Abblendlicht, Bremsleuchten und den kleinen Lämpchen, die das Nummernschild bei Dunkelheit erhellen.
Die übrigen elektronischen Geräte im Fahrzeug sind nicht unbedingt für die Verkehrssicherheit relevant, sollten aber trotzdem kurz überprüft werden. Das schließt unter anderem elektronische Fenster mit ein. Funktioniert die Anzeige (z. B. des Tachos) nicht richtig, oder leuchtet grundlos ein Kontrolllämpchen auf, sollten Sie in der Werkstatt die Sicherungen und ggf. die Software überprüfen lassen.
Was jeder leicht selbst vornehmen kann, ist das Nachfüllen des Scheibenwischwassers. Klappen Sie dafür einfach die Motorhaube auf, schrauben den Deckel des Wischwasserbehälters ab (meist ein blauer Deckel) und gießen Sie die Flüssigkeit ein.
Bei der Flüssigkeit selbst kommt es darauf an, ob Sie „fertiges“ Wischwasser oder ein Konzentrat gekauft haben. Das Konzentrat müssen Sie den Anwendungshinweisen entsprechend noch verdünnen.
Viele Kfz-Besitzer machen den Ölwechsel selbst. Das Auto sollte dafür auf einer geraden Fläche und nicht etwa auf einer abfallenden Garageneinfahrt stehen. Ziehen Sie zunächst den Ölmessstab aus seiner Halterung und säubern Sie ihn. Anschließend ziehen Sie ihn erneut heraus und betrachten den Messstand. Ob genug Öl vorhanden ist, lässt sich anhand der Markierungen am Messstab ablesen. Ist der Ölstand zu niedrig, füllen Sie Öl vorsichtig nach. Diese Flüssigkeitsstände sollten Sie in der Werkstatt überprüfen lassen:
• Getriebeöl
• Bremsflüssigkeit
• Flüssigkeit der Servolenkung (bei älteren Fahrzeugen, neuere haben in der Regel ein elektronisches Servosystem)
Frühjahrscheck von außen: vom Scheibenwischer bis zu den Reifen
Im nächsten Schritt möchten wir uns dem Außenleben des Fahrzeugs zuwenden und folgende Dinge frühjahrsfit machen:
• Scheibenwischer
• Reifen
Zugegeben, obwohl die meisten Autofahrer es besser wissen, lassen sich doch viele dazu hinreißen, trotz vereister Scheiben, die Scheibenwischer zu benutzen. Vielleicht ist es ja doch nur Schnee, vielleicht muss gar nicht gekratzt werden – so die Hoffnung. Im Frühling bezahlen Drückeberger dann den Preis: Die Scheibenwischblätter bzw. die Gummilippen sind spröde geworden und hinterlassen beim Wischen dicke Streifen auf der Windschutzscheibe. Bei Regen sind sie kaum noch eine Hilfe und es ist Zeit, neue Scheibenwischer zu kaufen.
Welche Sie für Ihr Fahrzeugmodell benötigen, ist im Handbuch nachzulesen oder im Fachhandel in Erfahrung zu bringen. Das Montieren ist einfach und in wenigen Schritten erledigt. Folgen Sie dafür den Anweisungen auf der Packung.
Selbst ohne den bekannten Winterreifen-Merkspruch „von O bis O“ („von Oktober bis Ostern“) wissen Sie, dass neue Reifen beim Frühjahrscheck ans Auto müssen. „Neue Reifen?“, fragen Sie sich vielleicht und das zu Recht. Natürlich sind nicht zwingend neue Sommerreifen notwendig, sofern die alten noch den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Zwar erlaubt der Gesetzgeber noch eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern, allerdings wird es bei Sommerreifen schon ab 3 Millimetern kritisch. Deshalb sollten Sie sich rechtzeitig um neue Reifen bemühen. Das Fahren mit abgefahrenen Reifen ist vor allem auf nassen Straßen gefährlich, weil das Wasser vom Reifen nicht mehr richtig verdrängt wird. So verliert das Fahrzeug die Bodenhaftung.
Der Kauf neuer Reifen ist außerdem ratsam, wenn die alten andere Mängel aufweisen. Schon winzige Beulen oder kaum sichtbare Risse erhöhen die Gefahr eines Reifenschadens. Während die Reifen in der Garage überwintern, dringt möglicherweise Feuchtigkeit ein, was den Reifengürtel oder -unterbau schwächt oder sogar schädigt.
Sind die Sommerreifen erst einmal montiert, geht es weiter mit dem Frühjahrscheck. Je nach Auto variiert der erforderliche Luftdruck der Reifen. Außerdem spielt es eine Rolle, wie schwer das Kfz beladen ist. Wie viel Luft (mit und ohne Ladung) in den Reifen sein muss, können Sie normalerweise im Türrahmen der Fahrerseite oder im Handbuch ablesen. Durchschnittlich beträgt dieser (bei Pkw) zwischen 2,5 und 3,5 bar.
Bei neuen Automodellen wird der Reifendruck durch ein sog. Reifendruck-Kontrollsystem gemessen und angezeigt. Wer das nicht hat und auch über kein eigenes Messgerät verfügt, fährt bei seinem Frühlingscheck mit dem Auto an einer Tankstelle vorbei. Dort kann der Reifendruck in der Regel kostenlos geprüft und angepasst werden. Sie können dort im Übrigen nicht nur Luft einfüllen, sondern (bei zu hohem Reifendruck) maschinell ablassen.
Inventur: Das darf im Auto nicht fehlen!
Dieser Schritt wird von vielen Autofahrern unterschätzt. Sie sollten regelmäßig kontrollieren, ob noch alles im Auto ist, was im Notfall benötigt wird:
• Verbandskasten
• Warndreieck
• Warnweste
Gleichzeitig können Sie Ihre winterliche Ausstattung (Eiskratzer, Schneekette etc.) nun wieder herausnehmen und bis zum nächsten Winter in der Garage verstauen. Das Mitführen eines Ersatzrads oder von Ersatzglühbirnen für die Scheinwerfer ist nicht verpflichtend, aber ratsam. Wer tatsächlich einen Ersatzreifen dabei hat, sollte beim Frühjahrscheck am Auto überprüfen, ob dieser noch den Anforderungen entspricht.
Seit 2014 gibt es auch in Deutschland eine Warnwestenpflicht. Das bedeutet, Sie müssen zwingend eine im Pkw, Lkw oder Bus mitführen – jedoch nicht unbedingt beim Motorradfahren. Achten Sie beim Frühjahrscheck fürs Auto darauf, dass die vorgeschriebene Ausstattung so im Fahrzeug verstaut wird, dass diese im Ernstfall griffbereit ist. Gleiches gilt für das Warndreieck und den Verbandskasten, die ebenfalls in keinem Kfz fehlen dürfen.
„Ich habe den Verbandskasten noch nie benutzt, dann muss ich auch nichts auswechseln.“ Wer so denkt, irrt sich gewaltig. Einige Dinge im Erste-Hilfe-Kasten haben ein Verfallsdatum. Sie sollten deshalb unbedingt nicht genutzte und abgelaufene Gegenstände durch neue ersetzen. Nachfolgende Grafik zeigt, was im Verbandskasten enthalten sein sollte:
Abgasanlage & Hauptuntersuchung: Erfüllt das Auto im Frühling noch alle Standards?
Bei diesem letzten Schritt können Sie nicht mehr selbst Hand anlegen, sondern müssen zum Profi. Anerkannte Begutachtungsstellen (z. B. TÜV, Dekra) führen (falls laut Prüfplakette nötig) dann
• eine Abgasuntersuchung (AU) und
• die Hauptuntersuchung (HU) durch.
Ob das Auto beim Frühlingscheck schon zur Hauptuntersuchung muss, hängt natürlich von der Prüfplakette ab. Lesen Sie Jahr und Monat der nächsten erforderlichen HU daran ab (das Prüfintervall beträgt normalerweise 24 Monate). Ist es schon soweit? Dann sollten Sie die Untersuchung nicht zu lange hinauszögern, dies wird nämlich nicht nur mit einem Bußgeld geahndet – ist der Termin seit mehr als zwei Monaten überfällig, steht eine noch umfangreichere Prüfung an, die dann außerdem etwas teurer ausfällt.
Idealerweise führen Sie den eigenen Frühjahrscheck an Ihrem Auto durch, bevor Sie zur HU antreten. So sind Sie gut vorbereitet und geben dem Gutachter weniger Gründe für etwaige Anmerkungen. Es wird Folgendes untersucht:
• Karosserie
• Fahrwerk, Reifen, Achsen
• Elektronische Systeme (z. B. Airbag)
• Beleuchtung
• Lenk- und Bremsanlage
• Sicherheit im Innenraum (vom Tacho bis zu den Sicherheitsgurten)
• Motor/Motorraum
• Abgasanlage, Reinigungssystem, Schalldämpfer
Die Abgasuntersuchung gehört zur HU dazu, betrifft jedoch in erster Linie Fahrzeuge mit einem Otto- oder Dieselmotor. Dabei wird getestet, ob der Schadstoffausstoß des Kfz noch im Rahmen der gesetzlichen Grenzwerte liegt. Seit Januar 2018 ist außerdem die sog. Endrohrmessung Pflicht.
Das Auto gehört zum Frühjahrsputz dazu: So bekommt es seinen alten Glanz zurück
Es steht Ihnen natürlich frei, einmal durch die Waschstraße zu fahren und die Sache damit als erledigt zu betrachten. Der Frühjahrsputz beim Auto ist allerdings etwas umfangreicher als eine „normale“ Autowäsche. Natürlich können Sie sich wie üblich zunächst dem Saugen und Putzen des Wageninnenraums widmen. Anschließend geht es jedoch ans Eingemachte: Die Unterbodenwäsche.
Durch das viele Streusalz im Winter kommt es zu Ablagerungen am Unterboden und an den Radkästen des Kfz. Nun ist es nicht ratsam, diesen einfach mit einem Hochdruckreiniger zu bearbeiten. Nicht zuletzt wegen der Salze (die auch im Wasser enthalten sein können), sind Schäden am Fahrzeug nicht auszuschließen (z. B. durch Rostfraß).
Führen Sie die Reinigung deshalb besser mit der Hand und ggf. einem Dampfreiniger durch. Achten Sie dabei darauf, mit möglichst niedrigem Druck zu arbeiten. Ähnliches gilt für die Motorwäsche – diese sollte im Rahmen des Frühjahrschecks nur bei Bedarf und möglichst von einem Profi vorgenommen werden.
Ist der Unterboden gereinigt, wenden Sie sich dem Rest des Wagens zu. Nutzen Sie am besten lauwarmes Wasser und einen Schwamm oder Lappen, um die äußeren Flächen zu säubern. Wer möchte, kann mit einem trockenen Tuch nachpolieren. Bedenken Sie jedoch: Mit dem Frühling beginnt auch die Zeit der Pollen. Es ist also nicht so schlimm, wenn Sie nicht so viel Zeit in die oberflächliche Autowäsche stecken, da das Kfz schon bald wieder in gelben Staub gehüllt sein wird.
Wem sein Fahrzeug besonders am Herzen liegt, kann gerne mit Politur und Pflegemitteln nacharbeiten. Damit ist der Führjahrscheck für Ihr Auto abgeschlossen.
Dietrich B. meint
8. Juli 2020 at 18:45
Danke für die Erklärungen über die HU und die AU. Ich kenne mich schon etwa mit Autos aus, aber ich fand diesen Artikel sehr hilfreich und habe noch mehr gelernt. Man soll ja ein TÜV für das Autocheck finden.
Richard meint
19. Mai 2020 at 10:26
Das Frühjahrscheck für das Auto ist schon sehr wichtig, besonders wenn der Winter heftig für das Fahrzeug war. Ich wechsle dazu meine Reifen noch, weil es bei uns im Winter doll schneit. Danke für die weiteren Punkte der Checkliste!
Markus R. meint
24. Februar 2020 at 12:18
Vor einigen Tagen habe ich einen Steinschlag auf der Windschutzscheibe entdeckt. Ich kann mir vorstellen, dass es von kleinen Steinen oder Streugut verursacht wurde. Deswegen ist es wichtig, das Auto im Frühling checken zu lassen, wenn es keine Chance mehr auf Schnee gibt und man die Windschutzscheibe ohne die Gefahr eines weiteren Steinschlags austauschen lassen.