Kurz & Knapp: Das Führerscheinfoto
Das Foto im Führerschein dient der Identifizierung des Führerscheininhabers.
Nein, als Führerscheinfoto darf nur ein biometrisches Lichtbild verwendet werden. Diese Vorgabe ist beim EU-Führerschein immer zu beachten.
Nein, das Führerscheinfoto muss nicht zwingend beim Fotografen angefertigt werden, sondern kann auch selbst gemacht werden, sofern es alle nötigen Voraussetzungen erfüllt. Welche Kriterien wichtig sind, erfahren Sie hier.
Das Führerschein-Bild ist Pflicht
Inhaltsverzeichnis
Neben Personalausweis und Reisepass zählt auch der Führerschein zu den offiziellen Ausweisdokumenten. Mittlerweile wird der Führerschein im handlichen Checkkartenformat ausgegeben, während einige Fahrzeugführer der älteren Generation noch den traditionellen „Lappen“ besitzen. Diese grauen oder rosafarbenen Papierstücke zum aufklappen wirken aus heutiger Sicht zwar antiquiert, sind aber nach wie vor gültig. Egal ob nun alt oder neu, — das Bild im Führerschein war damals schon Pflicht und ist es heute immer noch.
Da das Foto im Führerschein der eindeutigen Identifikation des Inhabers der Fahrerlaubnis dient, eignet sich nicht jeder beliebige Schnappschuss von der letzten Geburtstagsfeier oder aus dem Urlaub. Grundsätzlich wird nur ein Passfoto für den Führerschein akzeptiert und dieses auch nur dann, wenn es die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien erfüllt, die für den EU-Führerschein verbindlich festgelegt wurden. Welche das sind, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Außerdem informieren wir Sie über mögliche Kosten für das Führerscheinfoto.
Diese Kriterien muss ein Passbild für den Führerschein erfüllen
Unabhängig davon, ob Sie sich für einen Fotoautomaten oder die Dienste eines Fotografen entscheiden, muss das daraus resultierende Foto für den Führerschein einigen Anforderungen entsprechen. Nachfolgend haben wir diese für Sie aufgelistet:
- Es muss ein biometrisches Passbild im Hochformat für den Führerschein angefertigt werden, das 35 mm x 45 mm groß ist.
- Außerdem muss das Passfoto für den Führerschein einen 5 mm breiten Rand haben.
- Die Abstände zwischen dem oberen Ende des Kopfes und dem Kinn müssen auf dem Bild für den Führerschein zwischen 32 mm und 35 mm liegen.
- Ein weißer oder hellgrauer Hintergund entspricht beim Führerscheinfoto den Vorgaben.
- Für das biometrische Lichtbild, das dem Führerschein dienen soll, muss der Gesichtsausdruck neutral bzw. ernst sein und der Mund geschlossen.
- Das Führerscheinfoto muss frontal und von vorne aufgenommen werden, wobei die Nase in der Bildmitte liegen sollte.
- Beim Bild für den Führerschein ist eine gute Ausleuchtung des Gesichtsbereiches vorgeschrieben, weshalb Schatten von der zuständigen Behörde nicht akzeptiert werden.
Neben den allgemeinen Vorschriften gibt es noch einige spezifische Vorgaben, wenn Sie ein Führerscheinfoto anfertigen lassen oder selbst aufnehmen wollen. Wer wegen eingeschränkten Sehvermögens eine Brille trägt, der kann seine Sehhilfe abnehmen, wenn das Bild für den Führerschein gemacht wird. Es muss jedoch nicht erfolgen, wenn der Fotograf sicherstellt, dass der Rahmen die Augen nicht verdeckt.
Eine Brille kann nicht nur die Augenpartie bedecken, sondern die Gläser könnten auch das Licht vom Blitzer der Kamera reflektieren, wodurch das Führerschein-Passfoto unbrauchbar wäre. Nicht entspiegelte Brillen oder solche mit getönten bzw. eingefärbten Gläsern, müssen Sie jedoch absetzen, da diese Eigenschaften die Augen auf einem Foto nicht mehr erkennen lassen.
Ist ein Führerscheininhaber auf eine Sehhilfe beim Fahren angewiesen, ist dies ohnehin in seinem Führerschein vermerkt. Die Brille kann auf dem Führerscheinfoto also sichtbar sein, wenn das Foto an den Anforderungen entspricht. Wer trotz Sehschwäche ohne Brille fährt, dem droht ein Bußgeld.
Beim Führerschein-Bild müssen entsprechend der Vorgaben allerdings eine Mütze oder Kappe abgenommen werden. Handelt es sich hingegen um eine Kopfbedeckung, die aus religiösen Gründen getragen wird, so darf diese anbehalten werden.
Voraussetzung ist jedoch, dass das Gesicht insofern frei bleibt, dass es vollumfänglich gut zu erkennen ist. Eine Vollverschleierung, bei der nur die Augen frei bleiben oder selbst diese durch ein Netz verdeckt sind, werden beim Führerscheinfoto nicht zugelassen. Zuletzt möchten wir Sie noch darauf hinweisen, dass auch Uniformen jeglicher Art nicht auf dem Lichtbild des Führerscheins zu sehen sein dürfen.
Was kostet ein Führerscheinfoto?
In erster Linie entsprechen die Kosten Ihren persönlichen Ansprüchen. Wer lediglich ein Passbild haben möchte, dass sämtliche relevante Kriterien erfüllt und zugelassen wird, kann dies beispielsweise in einem Passbildautomat erstellen lassen. Häufig befinden sich diese im Bereich von Bahnhöfen, aber auch in der Innenstadt oder innerhalb größerer Kaufhäuser.
Mehr als fünf Euro müssen Sie hier für vier biometrische Lichtbildaufnahmen in der Regel nicht einrechnen. Abgesehen von der Erfüllung der für den EU-Führerschein geltenden Normen, ist hier jedoch keine überwältigende Qualität vom Führerscheinfoto zu erwarten.
Wer nicht nur ein genormtes, sondern auch ein optisch ansprechendes Passbild erwartet, sollte zu Gunsten des deutlichen Qualitätsunterschiedes mehr Geld investieren. Da der neue Scheckkartenführerschein ab Ausstellung immerhin 15 Jahre gültig ist, sind viele Fahrzeugführer bereit, für ein besseres Ergebnis einen höheren Preis in Kauf zu nehmen.
Fotografen berechnen in der Regel etwa 20 Euro für vier Abzüge. Dafür sind diese jedoch meistens auch deutlich ansprechender und Sie müssen sich nicht 15 Jahre lang über ein qualitativ minderwertiges Führerscheinfoto ärgern.
Führerscheinbild selbst anfertigen: So sparen Sie Kosten
Als zweite Komponente müssen Sie dann nur noch eines der zahlreichen online verfügbaren Programme nutzen, die auf die Anforderungen biometrischer Führerscheinbilder ausgerichtet sind. Zur Orientierung werden Ihnen wie im Automaten wichtige Hilflinien angezeigt, damit Sie Ihren Kopf in die richtige Position bringen können. Anschließend können Sie sich die Bilder entweder selbst ausdrucken oder gegen eine geringe Gebühr drucken und zuschicken lassen, was den Vorteil hat, dass diese vorab nochmal per Hand geprüft und auf richtigem Fotopapier gedruckt werden.
Céline D meint
11. Januar 2022 at 10:09
Guten Tag,
Ich bin seit 7 Jahren Fotografin und möchte an dieser Stelle etwas richtig stellen:
Ein 5 mm großer Rand ist bei einem biometrischen Bild nicht erforderlich. Weder für den Führerschein, noch für den Personalausweis, Reisepass oder andere amtliche Zwecke.
Viele Grüße