Bußgeldkatalog: Gegen die Vorschriften auf dem Gehweg verstoßen
Verstoß | Verwarnungsgeld |
---|---|
Gehweg unerlaubt befahren | 10 € |
… mit Behinderung | 15 € |
… mit Gefährdung | 20 € |
… mit Unfallfolge | 25 € |
Unerlaubt auf dem Gehweg gehalten | 10 € |
… mit Behinderung | 15 € |
Unerlaubt auf dem Gehweg geparkt | 20 € |
… mit Behinderung | 30 € |
… länger als eine Stunde | 30 € |
… länger als eine Stunde mit Behinderung | 35 € |
Trotz zulässigem Parken auf dem Gehweg (Zeichen 315) nicht dort geparkt | 20 € |
… mit Behinderung | 30 € |
… länger als eine Stunde | 30 € |
… länger als eine Stunde mit Behinderung | 35 € |
Bei zulässigem Parken für Kfz bis 2,8 Tonnen auf dem Gehweg geparkt (Zeichen 315), obwohl Ihr Kfz schwerer war | 10 € |
… mit Behinderung | 15 € |
… länger als drei Stunden | 20 € |
… länger als drei Stunden mit Behinderung | 30 € |
Kurz & knapp: Gehweg
Die Begriffe Gehweg und Bürgersteig werden umgangssprachlich meist synonym verwendet, wobei es sich bei einem Gehweg um jeden Weg handeln kann, der für den Fußgängerverkehr gedacht und räumlich von der Fahrbahn abgetrennt ist. Häufig ist er auch aufgrund seines Bodenbelags als solcher zu erkennen. Mit dem Begriff „Bürgersteig“ kann neben dem Gehweg auch der Sicherheitsabstand zur Fahrbahn oder der Abstand zu einem Haus gemeint sein; eben ein Weg, auf dem Passanten zu Fuß unterwegs sein können.
Gemäß Anlage 2 zu § 41 Absatz 1 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) kennzeichnet das Verkehrszeichen 239 einen Gehweg. Dieses Schild schreibt vor, dass ausschließlich Fußgänger den entsprechenden Weg nutzen dürfen. § 2 Absatz 5 StVO besagt jedoch, dass Kinder bis acht Jahre inklusive Aufsichtsperson mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren müssen. Kinder bis zehn Jahre dürfen auch dort mit dem Rad fahren. Darüber hinaus können spezielle Zusatzzeichen es anderen Verkehrsteilnehmern, wie z. B. Autofahrern, erlauben, den Gehweg zu befahren – wenn auch nur mit Schrittgeschwindigkeit und mit erhöhter Rücksicht auf Fußgänger.
Halten Sie sich auf einem Gehweg nicht an die Verkehrsregeln, können Verwarnungsgelder zwischen 10 und 35 Euro auf Sie zukommen. Wie teuer welcher Verstoß laut Bußgeldkatalog genau ist, verrät Ihnen diese Tabelle.
Übersicht zu speziellen Themen zum Gehweg
Was ist ein Gehweg? Definition des Begriffs
Inhaltsverzeichnis
Auch wenn die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) jegliche Grundregeln für die Teilnahme am Straßenverkehr festhält, findet sich darin keine Definition für einen Gehweg. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass es sich dabei um einen Weg handelt, der in der Regel allein dem Fußgängerverkehr vorbehalten und räumlich von der Fahrbahn abgetrennt ist.
Meist ist er auch durch seinen Bodenbelag oder eine entsprechende Markierung als solcher gekennzeichnet. Umgangssprachlich wird ein Gehweg auch als Bürgersteig bezeichnet. Welche Vorschriften auf einem Gehweg laut StVO eingehalten werden müssen, welche Rolle das Verkehrszeichen 315 in Bezug auf einen Bürgersteig spielt und wie Verkehrsverstöße auf Gehwegen laut Bußgeldkatalog sanktioniert werden können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Welche Regeln laut StVO auf einem Gehweg gelten
Gemäß Anlage 2 zu § 41 Absatz 1 StVO ist ein Gehweg durch das Verkehrszeichen 239 gekennzeichnet. Ab diesem Schild finden die folgenden Regeln Anwendung:
- Die Nutzung ist in der Regel nur Fußgängern gestattet.
- Kinder bis acht Jahre (inklusive Aufsichtsperson) müssen verpflichtend den Gehweg benutzen, wenn sie mit einem Fahrrad unterwegs sind. Kinder bis zehn Jahre dürfen dort ebenfalls mit dem Rad fahren (§ 2 Absatz 5 StVO).
- Damit sich Rad- und Kraftfahrer auf der Fahrbahn nicht in die Quere kommen, gibt es zum Teil Gehwege, die parallel auch von Fahrradfahrern genutzt werden dürfen – räumlich abgetrennt versteht sich. Gekennzeichnet werden diese durch das Verkehrsschild 241. Einen Gehweg bzw. Radweg dieser Art müssen Radfahrer in dem Fall nutzen; die Fahrbahn ist dann für sie tabu.
- Das Parken auf dem Gehweg ist erlaubt, wenn das Verkehrsschild 315 darauf hinweist. Über Schachtdeckeln oder anderen Verschlüssen dürfen Sie Ihr Kfz jedoch nicht abstellen.
Spezielle Zusatzzeichen können es anderen Verkehrsteilnehmern, wie z. B. Autofahrern, gestatten, den Gehweg zu befahren. In diesem Fall gilt jedoch eine erhöhte Rücksichtnahme auf Passanten, damit diese weder behindert noch gefährdet werden, wenn sie dort unterwegs sind. Zudem sind Fahrten auf dem Bürgersteig dann normalerweise nur mit Schrittgeschwindigkeit erlaubt.
Vorsicht: Auch wenn auf einem Gehweg mit dem Zeichen 315 das Parken zulässig ist, bezieht sich dies im Regelfall ausschließlich auf Kraftfahrzeuge, die maximal 2,8 Tonnen auf die Waage bringen. Stellen Sie ein Fahrzeug dort ab, das schwerer ist, erwartet Sie laut Bußgeldkatalog ein Verwarnungsgeld zwischen 10 und 30 Euro, auch wenn das Parken auf dem Gehweg nicht generell verboten war.
Wie breit muss ein Gehweg sein?
Nicht selten beschweren sich Anwohner über eine zu geringe Gehwegbreite, da sie dort oft nicht allein unterwegs sind, sondern als Paar, in Gruppen, mit Gepäck oder einem Kinderwagen. In der Vergangenheit galten 1,50 Meter als Mindestbreite für einen Gehweg, diese Vorgabe ist jedoch schon lange veraltet. Bei einem neu geplanten und anzulegenden Bürgersteig sollte eine Breite von 2,50 Metern nicht unterschritten werden.
Gut zu wissen: Zwar gehört der Bürgersteig nicht zum Grundstück, sondern ist Eigentum der Gemeinde, um die Verkehrssicherheit auf einem solchen Weg muss sich jedoch der Hausbesitzer kümmern, dessen Grundstück daran grenzt. Zu seinen Aufgaben zählt es unter anderem, den Gehweg von Laub oder Schnee zu befreien und gegebenenfalls herabgefallene Äste, Glasscherben oder Müll zu entfernen.
M Martin meint
31. Mai 2022 at 14:35
Welche Rechte habe ich,wenn ich wegen Sturmböhen und Regen mich auf einem Gehweg unter einem Baum mit meinem Fahrrad rette! Die Polizei wollte sofort 55 € und lies mich im REGEN! MFG