Kurz & knapp: Handy-Blitzer
Normale Blitzer, welche zur Geschwindigkeits- oder Abstandsmessung eingesetzt werden, können nicht automatisch erfassen, ob der Fahrer ein Mobiltelefon in der Hand hält. Anders sieht es beim sogenannten Handy-Blitzer (Monocam) aus. Dieser filmt in den Wagen hinein und kann dann per künstlicher Intelligenz ermitteln, ob ein Handy am Steuer genutzt wird.
Aktuell nicht. Zwar gab es schon eine Testphase, welche auch zur Erstellung diverser Bußgeldbescheide geführt hat, allerdings ist das Pilotprojekt nun beendet. Bevor die Blitzer für Handy-Verstöße in Deutschland eingesetzt werden dürfen, muss dafür erst einmal eine Rechtsgrundlage geschaffen werden. Das ist bisher nur in Rheinland-Pfalz der Fall.
Erwischt Sie ein Handy-Blitzer, kann die Strafe hoch ausfallen. Für einen einfachen Verstoß drohen ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Kommt noch eine Gefährdung hinzu, steigt die Geldbuße auf 200 Euro und Sie erhalten zwei Punkte. Zudem wird ein Fahrverbot von einem Monat ausgesprochen.
Gibt es Handy-Blitzer in Deutschland?
Inhaltsverzeichnis
Aktuell werden keine Blitzer mit Handy-Erkennung in Deutschland genutzt. Im Jahr 2022 wurden diese aber im Rahmen eines Pilotprojekts in Trier und Mainz getestet. Zum Einsatz kamen die Handy-Blitzer auf der Autobahn.
Bußgeldbescheide, die aufgrund der Testphase ausgestellt wurden, sind nach einem Urteil vom Amtsgericht Treier vom 02.03.2023 rechtens. Allerdings stellten die Richter auch fest, dass für eine flächendeckende Nutzung eine Rechtsgrundlage geschaffen werden müsste.
Eine solche wurde durch das neue Polizeigesetz im Bundesland Rheinland-Pfalz verabschiedet. Somit können Handy-Blitzer in Zukunft hier flächendeckend eingesetzt werden. Bundesweit ist das noch nicht möglich, wird jedoch diskutiert, Einen konkreten Termin für weitere Rechtsgrundlagen gibt es bis dato nicht (Stand März 2025).
Interessant: In den Niederlanden werden die Blitzer, welche ein Handy erkennen können bereits seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt.
Wie funktionieren Handy-Blitzer?
Handy-Blitzer unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise ein wenig von anderen Radarfallen, die zum Beispiel Geschwindigkeits- oder Rotlichtverstöße aufdecken. Zunächst wird eine Kamera auf einer Brücke platziert (die sogenannte Monocam).
Diese filmt dann in vorbeifahrende Kfz hinein. Die fertigen Aufnahmen werden von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet. Stellt diese fest, dass sich in der Hand des Fahrers ein Gegenstand befindet, wird das Bildmaterial gespeichert.
Im nächsten Schritt erfolgt eine Sichtung der Aufnahmen durch geschulte Polizeibeamte. Diese können dann erkennen, ob es sich tatsächlich um ein Mobiltelefon handelt. Ist das der Fall, wird aufgrund der Aufnahmen vom Handy-Blitzer ein Bußgeldbescheid erstellt.
Gut zu wissen: Durch die konstante Aufnahme in die Fahrzeuge hinein, bestehen Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Erst wenn ein rechtlicher Rahmen geschaffen ist, der mit dem Datenschutz in Einklang gebracht wird, können die Handy-Blitzer flächendeckend in Deutschland eingesetzt werden.
Vom Blitzer mit Handy erwischt: Was droht?
Doch wie hoch sind die Sanktionen, mit denen Sie rechnen müssen, wenn Sie ein Smartphone-Blitzer erwischt hat? Laut Bußgeldkatalog zieht eine Handynutzung am Steuer ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich.
Auf welche Sanktionen Sie sich bei einer Gefährdung oder Sachbeschädigung einstellen müssen, können Sie unserer Tabelle entnehmen:
Kommentar hinterlassen