Bußgelder – Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts
Bußgelder – Geschwindigkeitsüberschreitung mit dem Lkw
Bußgelder – Geschwindigkeitsüberschreitung mit Pkw plus Anhänger
Kurz & knapp: Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn
Für Pkw unter 3,5 t und Motorräder gilt keine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn, sondern die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h.
Lkw mit einem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen dürfen maximal 80 km/h fahren.
Pkw mit Anhänger, die keine „Tempo-100-Zulassung“ besitzen, dürfen ebenfalls höchstens 80 km/h fahren.
Für wen gilt auf der Autobahn eine Höchstgeschwindigkeit?
Inhaltsverzeichnis
In Deutschland sind alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) gebunden. Diese soll einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss garantieren und Unfällen vorbeugen. Daher definiert die StVO auch unterschiedliche Tempolimits.
Wird gegen diese Geschwindigkeitsbegrenzungen verstoßen, müssen die Temposünder mit Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog rechnen. Dabei kann es sich um ein Bußgeld, Punkte in Flensburg oder ein bis zu dreimonatiges Fahrverbot handeln.
Welche Höchstgeschwindigkeit gilt eigentlich auf deutschen Autobahnen? Dieser Frage widmet sich der nachfolgende Ratgeber. Wir informieren Sie umfassend, wie für Pkw und Lkw auf der Autobahn die Höchstgeschwindigkeit definiert ist und welche Sanktionen bei einem Verstoß gegen das Tempolimit drohen.
Für Pkw häufig keine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn in Deutschland
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf einer Autobahn kann nicht pauschal angegeben werden, da diese auch davon abhängt, mit welchem Kraftfahrzeug die Schnellstraße passiert wird. Grundsätzlich gelten aber für Pkw ohne Anhänger und Motorräder dieselben Vorgaben.
Für diese Kraftfahrzeuge gibt es in Deutschland keine vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn. Es gilt vielmehr eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Allerdings ist dies kein Freifahrtschein, permanent aufs Gaspedal zu treten.
Auf vielen Streckenabschnitten gibt es dennoch eine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn. Diese wird durch die entsprechenden Verkehrsschilder angezeigt. So darf auf der Stadtautobahn in Berlin beispielsweise maximal mit einem Tempo von 80 km/h gefahren werden.
Zudem können Baustellen, wie sie auf deutschen Autobahnen in einer Vielzahl vertreten sind und andere Gefahrensituationen dazu führen, dass eine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn ausgewiesen wird und die Richtgeschwindigkeit somit nicht mehr gilt.
Höchstgeschwindigkeit mit Lkw und Anhänger auf der Autobahn
Wie bereits erwähnt, gilt die Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn ausschließlich für Motorräder und Pkw ohne Anhänger. Lkw und Gespanne unterliegen besonderen Vorschriften bezüglich der Höchstgeschwindigkeit auf einer Autobahn. § 3 Absatz 3 StVO definiert die Tempolimits:
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen […] außerhalb geschlossener Ortschaften
a) für
aa) Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 3,5 t bis 7,5 t, ausgenommen Personenkraftwagen,
bb) Personenkraftwagen mit Anhänger,
cc) Lastkraftwagen und Wohnmobile jeweils bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t mit Anhänger sowie
dd) Kraftomnibusse, auch mit Gepäckanhänger,
80 km/h,
b) für
aa) Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 7,5 t,
bb) alle Kraftfahrzeuge mit Anhänger, ausgenommen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Wohnmobile jeweils bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t, sowie
cc) Kraftomnibusse mit Fahrgästen, für die keine Sitzplätze mehr zur Verfügung stehen,
60 km/h,
c) für Personenkraftwagen sowie für andere Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 t
100 km/h. […]
Für Lkw mit einem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen gilt also eine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn von 80 km/h. Handelt es sich um einen Lastkraftwagen mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen, darf dieser maximal 60 km/h fahren.
Für einen Pkw mit Anhänger ist eine Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn von 80 km/h vorgesehen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, für den Anhänger eine Tempo-100-Zulassung zu beantragen. Ist diese vorhanden, darf das Gespann mit maximal 100 km/h gefahren werden.
Ist eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn vorgeschrieben?
Damit Kraftfahrzeuge eine Autobahn befahren dürfen, müssen diese eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h oder mehr aufweisen. Dadurch soll vermieden werden, dass langsame Fahrzeuge die Schnellstraße nutzen und somit den Verkehrsfluss behindern und die Unfallgefahr erhöhen.
Höchstgeschwindigkeit in Deutschland auf der Autobahn missachtet: Welche Strafe droht?
Eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn zieht Sanktionen, welche im Bußgeldkatalog festgelegt sind, nach sich. Dies können Bußgelder, Punkte in Flensburg oder auch ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten sein.
Um Temposündern auf die Spur zu kommen, werden Blitzer und Radarfallen eingesetzt. Diese können die gefahrene Geschwindigkeit eines Kfz ermitteln. Liegt der Wert über dem Tempolimit, löst ein Blitz aus und das berühmte Blitzerfoto entsteht.
Dieses dient sodann als Beweismittel für die begangene Ordnungswidrigkeit. Wie hoch das Bußgeld ausfällt und ob Punkte oder ein Fahrverbot verhängt werden, hängt maßgeblich vom Tempo ab. Die entsprechenden Sanktionen können Sie der Tabelle am Textanfang entnehmen.
Ablauf vom Bußgeldverfahren
Doch wie geht es eigentlich weiter, wenn Sie geblitzt wurden, weil Sie die Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn nicht eingehalten haben? Wird eine Ordnungswidrigkeit aufgedeckt, leitet die zuständige Bußgeldstelle ein Bußgeldverfahren ein.
Im ersten Schritt wird dem Halter des geblitzten Fahrzeugs ein Anhörungsbogen zugestellt. In diesem kann sich der Betroffene zu den Vorwürfen äußern und auch angeben, dass er den Wagen nicht gefahren hat, falls jemand anderes am Steuer saß.
Ist eindeutig geklärt, wer die Ordnungswidrigkeit begangen hat, erhält der Betroffene einen Bußgeldbescheid. Auf diesem sind auch die Sanktionen aufgelistet. Grundsätzlich hat die Behörde drei Monate Zeit dem Betroffenen einen Bußgeldbescheid zuzustellen, andernfalls gilt die Ordnungswidrigkeit als verjährt.
Ist ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid möglich?
Wie bereits erwähnt, kann es bei der Geschwindigkeitsmessung durch Blitzer und Radarfallen durchaus zu Messungenauigkeiten bzw. Fehlern kommen. Daher sollten Sie jeden Bußgeldbescheid genau prüfen.
Haben Sie Zweifel an der Richtigkeit der Messung, ist es möglich, innerhalb von 14 Tagen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen. Dieser ist schriftlich an die zuständige Behörde zu richten und führt zur erneuten Überprüfung Ihres Falls.
Schotte, B meint
11. August 2022 at 18:38
Ich bin auf der Autonahm geblitzt worden. Statt erlaubter 60 kmh bin ich nach Abzug der Toleranzgrenze 80 kmh gefahren.
Wirken sich bei der Festsetzung der Strafe alte Punkte aus dem Jahr 2016 aus. Das Tilgungsdatum war in 12/2021.