Bußgeldtabelle: Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Landstraße
Bußgeldrechner für Geschwindigkeitsüberschreitungen
Kurz & knapp: Regelungen auf der Landstraße
Wie schnell Sie auf der Landstraße fahren dürfen, hängt von der Fahrzeugart ab. Für Autofahrer gilt bei normalen Bedingungen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h.
Eine Landstraße gilt als Außerortsstraße – Tempoverstöße werden also gemäß dem Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts sanktioniert.
Auf der Landstraße gibt es kein grundsätzliches Überholverbot. Befindet sich hier durchgezogene Linie, dürfen Sie nicht auf die Gegenfahrbahn ausscheren.
Geschwindigkeit auf der Landstraße: Gibt es hier besondere Regelungen?
Inhaltsverzeichnis
Was ist eigentlich eine Landstraße? Als eine Landstraße gilt eine Straße, die sich außerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet. Straßen, die innerhalb einer Ortschaft verlaufen, gelten somit nicht als Landstraßen. Sie ist außerdem von einer Autobahn oder einer Kraftfahrtstraße abzugrenzen.
Dementsprechend werden Geschwindigkeitsverstöße, die auf der Landstraße begangen werden, nach dem Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts sanktioniert. Werden Sie also auf einer Landstraße geblitzt, erhalten Sie dafür dasselbe Bußgeld, genauso viele Punkte in Flensburg oder genauso viele Monate Fahrverbot wie bei einer Geschwindigkeitsübertretung auf der Autobahn oder auf der Kraftfahrstraße.
Um einen Bußgeldbescheid wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Landstraße zu vermeiden, sollten Sie wissen, wie schnell Sie auf der Landstraße eigentlich fahren dürfen. Innerorts darf maximal 50 km/h gefahren werden, auf der Autobahn gibt es keine allgemein gültige Höchstgeschwindigkeit zu beachten. Doch wie ist das auf der Landstraße?
Geschwindigkeit auf Landstraßen: Abhängig vom jeweiligen Kfz
Wird die zu fahrende Geschwindigkeit nicht durch entsprechende Verkehrsschilder begrenzt, müssen sich Fahrzeugführer an die allgemein bekannte Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen halten. Wie hoch auf einer Landstraße die Geschwindigkeit maximal sein darf, wird durch die Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgeschrieben. Diese regelt die Höchstgeschwindigkeit im Übrigen für alle Außerortsstraßen und nicht nur für die Landstraße im Speziellen.
Wie schnell Sie auf einer Außerortsstraße fahren dürfen, hängt davon ab, welche Art von Fahrzeug Sie fahren bzw. wie schwer dieses ist. Folgende Höchstgeschwindigkeiten gelten auf der Landstraße:
- 100 km/h dürfen Pkw und andere Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 Tonnen maximal auf einer Landstraße fahren. Dazu zählen zum Beispiel auch Motorräder.
- Maximal 80 km/h dürfen Fahrzeuge fahren, die ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 bis 7,5 Tonnen aufweisen. Ausgenommen davon sind Pkw. Außerdem müssen sich Pkw mit Anhänger, Lkw und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen mit Anhänger und Busse an die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf der Landstraße halten.
- Eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h müssen Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse von über 7,5 Tonnen einhalten. Diese gilt außerdem für Kfz mit mehr als 3,5 Tonnen und Anhänger sowie für Busse, wenn nicht alle Passagiere Sitzplätze haben.
Als normaler Pkw-Fahrer dürfen Sie also maximal 100 km/h auf einer Landstraße fahren. Doch wie schnell darf ein Lkw auf der Landstraße fahren? Das hängt davon ab, wie hoch sein zulässiges Gesamtgewicht ist und ob dieser einen Anhänger zieht oder nicht. Entweder darf ein Lkw-Fahrer höchstens 60 oder 80 km/h auf der Landstraße fahren.
- Gibt es eine Richtgeschwindigkeit auf der Landstraße? Nein, eine Richtgeschwindigkeit gibt es in Deutschland nur auf Autobahnen.
- Gibt es eine Mindestgeschwindigkeit auf der Landstraße? Eine Geschwindigkeit, die auf der Landstraße mindestens gefahren werden muss, wird in der StVO nicht festgelegt. Dennoch gilt im Allgemeinen, dass alle Fahrzeugführer mindestens so schnell fahren sollten, dass der Verkehrsfluss nicht behindert wird.
Was ist der Unterschied zwischen einer Bundesstraße und einer Landstraße?
Im Grunde genommen gibt es zwischen einer Bundesstraße und einer Landstraße keine großen Unterschiede. Beide Straßen befinden sich außerhalb von Ortschaften und Geschwindigkeitsverstöße werden dementsprechend gleich sanktioniert.
Eine Landstraße ist niederrangiger einzustufen als eine Bundesstraße. Letztere ist in der Regel bedeutsamer, da sie oft größere Städte miteinander verbindet. Die Landstraße ist in der Regel schlechter ausgebaut als eine Bundesstraße, die Fahrbahnen sind im Allgemeinen kleiner und Landstraßen sind im Schnitt außerdem weniger befahren.
Da die Bundesstraße wie die Landstraße zu den Außerortsstraßen gehört, gilt hier für Pkw-Fahrer auch eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Landstraße: Welche Sanktionen drohen?
Da eine Landstraße außerorts verläuft, findet hier der Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsverstöße Anwendung, der die Sanktionen festlegt, die verhängt werden, wenn Sie außerhalb von Ortschaften geblitzt werden.
Bis zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h erwartet Sie eine Geldbuße von bis zu 60 Euro. Ab 21 km/h zu viel auf dem Tacho droht dann ein Bußgeld von mindestens 100 Euro. Außerdem droht hier bereits ein Punkt in Flensburg. Das Bußgeld ist umso höher, je mehr die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wird.
200 Euro Bußgeld erwarten Sie ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 31 km/h. Waren Sie über 51 km/h zu schnell unterwegs, kann schon ein Bußgeld von 480 Euro drohen, ab 61 km/h zu viel sogar schon ein Bußgeld von 600 Euro. Das höchste Bußgeld erhalten Sie bei einer Geschwindigkeitsübertretung von über 70 km/h. In diesem Fall erhalten Raser nämlich ein Bußgeld von satten 700 Euro.
- Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Landstraße besteht außerdem die Möglichkeit, dass Sie einen oder zwei Punkte in Flensburg erhalten. Ein Punkt in Flensburg wird eingetragen, wenn Sie 21 bis 40 km/h zu schnell fahren, zwei Punkte ab 41 km/h.
- Ein Fahrverbot kann gegen Sie verhängt werden, wenn Sie auf der Landstraße mindestens 26 km/h zu schnell unterwegs waren. Einen Monat Fahrverbot erhalten Sie, wenn Sie 26 bis 30 km/h zu schnell gefahren sind, ab 61 km/h zu viel sind es sogar schon zwei Monate, bei über 70 km/h drohen drei Monate Fahrverbot.
Bedenken Sie, dass für Lkw über 3,5 Tonnen andere Sanktionen gelten. Die Bußgelder sind höher, Punkte in Flensburg drohen schon bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 16 km/h und ein Fahrverbot auch bereits bei 26 km/h zu viel auf dem Tacho.
Überholen auf der Landstraße
Ein grundsätzliches Überholverbot gilt auf der Landstraße nicht. Schmale Fahrbahnen, enge Kurven und die generelle Beschaffenheit einer Landstraße sind aber oftmals die Gründe dafür, warum auf bestimmten Landstraßen bzw. auf Streckenabschnitten das Überholen nicht erlaubt ist.
Dort zu überholen, wo es durch Verkehrsschilder oder eine Fahrbahnmarkierung nicht gestattet ist, erhöht nicht nur die Gefahr eines Unfalls oder einer Gefährdung, sondern kann auch Sanktionen nach sich ziehen.
Im Zweifel sollten Sie deshalb auf der Landstraße immer auf die Fahrbahnmarkierung achten. Eine durchgezogene Linie signalisiert Autofahrern, dass nicht auf die Fahrspur des Gegenverkehrs ausgeschert werden kann. Andernfalls droht Ihnen bei Überholen trotz Überholverbots ein Bußgeld von 70 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Achtung: Wildwechsel auf der Landstraße! Besonders auf Landstraßen, die durch einen Wald verlaufen, besteht eine erhöhte Gefahr durch Wildwechsel. Wird dieser durch ein Schild angekündigt, sollten Sie besonders aufmerksam fahren, die Geschwindigkeit reduzieren und das Überholen auf diesem Streckenabschnitt vermeiden.
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