Kurz & knapp: Lidar-Technologie
Lidar steht für „light detection and ranging“. Es handelt sich um eine Messtechnik, mit der u. a. Geschwindigkeiten und Abstände von Fahrzeugen gemessen und Rotlichtverstöße festgestellt werden können.
Nein. Beim Lidar-System werden Laserstrahlen verwendet, während bei Radartechnik Radiowellen zum Einsatz kommen.
Neben Verkehrskontrollen kann die Lidar-Technologie z. B. bei der Atmosphärenmessung, im Bauwesen oder in Fahrerassistenzsystemen eingesetzt werden.
Mit Lidar-Technologie lassen sich Verkehrsverstöße feststellen
Inhaltsverzeichnis
Viele Zuwiderhandlungen im Straßenverkehr lassen sich bereits mithilfe automatisierter Messgeräte erfassen. Bestes Beispiel hierfür sind Geschwindigkeitsüberschreitungen, die sich häufig mithilfe der allseits bekannten Blitzer feststellen lassen. Dabei können verschiedene Technologien eingesetzt werden, um die Geschwindigkeit zu messen: Lichtschranken, Radar, Piezosensoren etc.
Noch vergleichsweise jung ist Lidar, eine Lasertechnik, mit der sich im Straßenverkehr Abstände und Geschwindigkeiten messen lassen. Auch Rotlichtverstöße können damit festgestellt werden. Bei dem Begriff handelt es sich um eine Abkürzung für „light detection and ranging“.
Mit der Lidar-Technik lassen sich aber nicht nur Verkehrsverstöße feststellen. Sie kommt auch in anderen Bereichen zum Einsatz, wie z. B.:
- Messung atmosphärischer Parameter wie Temperatur, Druck, Feuchtigkeit und Konzentration von Wasserdampf und Gasen
- Entfernungsmessung im Bauwesen, Handwerk und bei Landvermessungen
- Hinderniserkennung bei Fahrerassistenzsystemen
- Erkennung von Turbulenzen bei Passagierflugzeugen (Wind-/Doppler-Lidar)
- Messung von Windgeschwindigkeit und -richtung bei der Erzeugung von Windenergie (Wind-/Doppler-Lidar)
Lidar: Die Funktionsweise
Lidar-Daten können von verschiedenen Orten aus gewonnen werden: von Geräten auf dem Boden, von Flugzeugen in der Luft oder sogar aus dem Weltraum per Satellit. Da wir uns aber nur damit beschäftigen wollen, wie mit Lidar Verkehrsverstöße festgestellt werden können, sollen die beiden Letzteren in diesem Ratgeber keine Rolle spielen.
Wie kann Lidar nun ein Auto erfassen und dessen Geschwindigkeit oder dessen Abstand zu anderen Fahrzeugen ermitteln? Das Messgerät sendet dafür permanent Laserimpulse aus und tastet damit seine Umgebung ab. Treffen diese auf ein Objekt – sei es ein Verkehrsschild, ein Baum oder eben ein Fahrzeug –, werden sie von diesem reflektiert. Die zurückgeworfenen Laserstrahlen erfasst ein Sensor am Lidar-Messgerät.
Damit „weiß“ das System schon einmal, in welcher Richtung sich ein Objekt befindet. Gleichzeitig erfasst es aber auch, wie lange der ausgesandte Lichtimpuls braucht, um wieder zum Lidar-Gerät zurückzukehren.
Mit der gemessenen Zeit lässt sich dann berechnen, wie weit das Objekt vom Sensor entfernt ist: Entfernung = (Zeit x Lichtgeschwindigkeit) / 2
Gleichzeitig kann damit auch ermittelt werden, wie weit zwei Objekte voneinander entfernt sind. Auf diese Weise kann das Lidar-Gerät Abstandsverstöße feststellen.
Die Geschwindigkeitsmessung per Lidar-Prinzip
Bei stationären Objekten wie etwa einem Baum bleibt die Entfernung, die das Lidar-Gerät für dieses ermittelt, immer gleich. Ein Fahrzeug allerdings befindet sich in Bewegung. Treffen mehrere Laserimpulse kurz hintereinander auf ein Auto, werden diese zwar alle wieder zum Lidar-System zurückgeworfen, aber jeder mit leicht verändertem Winkel und Pulslaufzeit, da sich die Position des Fahrzeugs während jeder Lidar-Messung verändert.
Anhand dieser Daten kann das System erfassen, wie weit sich das Fahrzeug innerhalb einer bestimmten Zeit bewegt hat, und so dessen Geschwindigkeit berechnen. Liegt diese über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, löst das Lidar-Gerät den Blitzer aus und schießt ein Foto.
Ein Messgerät, das auf diese Weise Geschwindigkeitsüberschreitungen kontrolliert, ist der PoliScan Speed.
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