Bußgeldtabelle: Handy am Steuer
Bußgeldrechner: Handyverstoß
Kurz & knapp: Monocam
Die Monocam ist eine Kamera, die erkennen kann, ob jemand beim Fahren das Handy am Ohr hat. Sie kann ähnlich wie die Geräte zur Abstandskontrolle eingesetzt werden.
Die Monocam wird auf einer Brücke platziert und filmt von dort in vorbeifahrende Autos hinein. Die Aufnahmen werden anschließend übertragen und von Polizeibeamten ausgewertet, die das Material dann gegebenenfalls an die zuständige Bußgeldstelle weiterleiten. Eine einzelne Monocam kann bis zu drei Spuren abdecken.
Die üblichen mobilen Blitzer, die zur Geschwindigkeitsüberwachung eingesetzt werden, können ein Handy am Steuer nicht erkennen.
Bisher wurden die Monocams in Deutschland nicht eingeführt. Natürlich kann es trotzdem auf anderen Wegen zu Kontrollen kommen. Wer beim Führen eines Kraftfahrzeugs am Handy ist, riskiert ein Bußgeld in Höhe zwischen 100 und 200 Euro – je nachdem, ob durch die Ablenkung zusätzlich eine Gefährdung und/oder ein Sachschaden mit einhergehen. Davon abhängig kann es auch einen oder zwei Punkte in Flensburg oder gar ein Fahrverbot von einem Monat geben. Näheres erfahren Sie hier.
Monocam-Blitzer – so funktioniert die Handy-Kontrolle
Inhaltsverzeichnis
Geschwindigkeitskontrollen kennen wahrscheinlich alle Verkehrsteilnehmer. Auch einem Ampel– oder Abstandsblitzer sind die meisten Autofahrer schon einmal begegnet. Mit einem Handyblitzer sieht das wahrscheinlich anders aus: Mit solch einer Vorrichtung, auch Monocam genannt, konnte man in Deutschland bisher nur im Rahmen eines Pilotprojektes in Rheinland-Pfalz Bekanntschaft machen. Dort wurden im Jahr 2022 auf Straßenabschnitten in Trier und Mainz mehrere Handy-Blitzer platziert. Mithilfe einer speziellen Software kann eine Monocam erkennen, ob der Fahrer eines Wagens ein Handy in der Hand hält. Die Aufnahmen werden anschließend von Polizeibeamten geprüft und gegebenenfalls an die zuständige Bußgeldstelle weitergeleitet.
Kommt die Monocam nach Deutschland?
In den Niederlanden ist der Einsatz von Monocam-Blitzern bereits Standard. In Deutschland wird eine Einführung zumindest diskutiert – konkreter geplant ist sie jedoch bisher nicht.
Im Zuge der dreimonatigen Testphase in Rheinland-Pfalz wurden jedoch bereits einige Bußgeldverfahren eingeleitet, in denen Monocam-Blitzer Autofahrer mit dem Handy am Steuer erwischt hatten. Diese erhoben teilweise Klage gegen den Bescheid. Es wurde argumentiert, dass Bußgeldverfahren durch Monocam-Überwachung nicht gesetzlich vorgesehen seien. In einem anschließenden Gerichtsverfahren wurde zwar tatsächlich die fehlende datenschutzrechtliche Grundlage für den Einsatz der Handy-Blitzer festgestellt – die Bußgeldbescheide selbst behielten jedoch ihre Gültigkeit.
Mit oder ohne Monocam: Diese Bußgelder werden bei Handyverstößen verhängt
Über die Einführung von Handy-Blitzern auf deutschen Straßen wird nicht ohne Grund diskutiert: Wer bei der Fahrt aufs Telefon schaut, hat Straße und Verkehr nicht mehr ausreichend im Blick. Das kann zu folgenschweren Unfällen führen und wird dementsprechend geahndet. Wenn ein Kraftfahrer das Handy am Steuer benutzt, wird ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro fällig. Zusätzlich gibt es einen Punkt in Flensburg. Kommt zusätzlich eine Gefährdung hinzu, erhöht sich das Bußgeld auf 150 Euro. Neben zwei Punkten in Flensburg gibt es in diesem Fall außerdem ein Fahrverbot von einem Monat. Bei einer Sachbeschädigung steigt das Bußgeld noch einmal auf 200 Euro. Fahrradfahrer werden mit 55 Euro zur Kasse gebeten, wenn Sie beim Fahren das Handy benutzen. Falls Sie durch die Ablenkung am Steuer einen Unfall verursachen, können eine Geldstrafe von 500 Euro und sogar eine Freiheitsstrafe fällig werden.
Als Fahren mit Handy am Steuer wird nicht erst ein Telefonat gewertet: Jegliche Nutzung, bei der das Handy mit der Hand aufgenommen werden muss, zählt. Folglich ist es nur erlaubt, das Handy über eine Freisprechanlage mittels Sprachsteuerung zu bedienen. Als Navigationsgerät dürfen Sie Ihr Handy verwenden, wenn es in einer entsprechenden Halterung befestigt ist. Auch eine Nutzung über die Vorlesefunktion ist denkbar.
So funktioniert die Monocam in den Niederlanden
Die Technik, mit der die Monocam funktioniert, wurde in den Niederlanden entwickelt und kommt dort bereits zum Einsatz. Auch in unserem Nachbarland gab es Bedenken von Datenschützern. Allerdings haben die zuständigen Datenschutzbehörden der Einführung der Handy-Blitzer zugestimmt, denn das Verfahren ähnelt dem der ohnehin schon flächendeckend eingesetzten Radarkontrollen. Die Software der Monocam sorgt automatisch dafür, dass die Gesichter möglicher Mitfahrer verdunkelt werden. Außerdem werden die angefertigten Bilder nur bis zur Auswertung gespeichert.
Gut zu wissen: Die Bußgelder für das Fahren mit Handy am Steuer sind in den Niederlanden um ein Vielfaches höher als in Deutschland. 420 Euro kostet es, beim Fahren das Handy in der Hand zu halten. Kommt es zusätzlich zu einer Gefährdung wie überhöhter Geschwindigkeit, Missachtung der Vorfahrt, einer anderweitig riskanten Fahrweise oder sogar einem Unfall, kann der Betrag noch einmal auf bis zu 2000 Euro ansteigen. In schweren Fällen kann sogar eine Freiheitsstrafe verhängt werden.
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