MPU-Begutachtungsstellen: Welche Anbieter gibt es?

Anordnung der MPU: Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF)

Nach dem Fahrerlaubnisentzug und der verhängten Sperrfrist müssen Betroffene einen Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis stellen.

Hat die Führerscheinbehörde berechtigte Zweifel an der Fahreignung, weil beispielsweise mit einem zu hohen Promillewert oder unter Einfluss von Drogen gefahren wurde, kann sie eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) verlangen.

Das MPU-Gutachten ist recht streng, was die Durchfallquote von rund 50 Prozent sehr deutlich macht. Die MPU kann nicht mal so nebenbei bestanden werden, ohne eine entsprechende Vorbereitung sind die Aussichten auf Erfolg eher schlecht. Betroffene müssen sich um ihre Belange kümmern. Das beginnt bereits mit der Auswahl der MPU-Begutachtungsstelle.

Wurde von der Fahrerlaubnisbehörde eine MPU verordnet, müssen sich Betroffene zunächst für eine Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) entscheiden. In der Regel gibt es mehrere Anbieter in der näheren Umgebung. Sämtliche Begutachtungsstellen, welche eine MPU durchführen, müssen durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zugelassen sein. Das Gutachten über die Kraftfahreignung ist standardisiert und muss den Grundsätzen in § 66 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) genügen.

Bei der Auswahl spielt meist nur der Faktor Erreichbarkeit eine Rolle. Die Kosten für das Gutachten sind stets dieselben, da sie in der Anlage zu § 1 Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) festgeschrieben sind. Dennoch sollten Betroffene sich die Einrichtung zuvor anschauen und gegebenenfalls einen der kostenlosen Beratungstermine in Anspruch nehmen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sie sich bei der MPU-Begutachtungsstelle gut aufgehoben fühlen.

Wurde eine Entscheidung für eine BfF getroffen, muss diese der Fahrerlaubnisbehörde mitgeteilt werden. Die Behörde tritt im Anschluss in Kontakt mit der MPU-Begutachtungsstelle und übermittelt ihre Fragestellung bezüglich der Kraftfahreignung. Außerdem erhält die MPU-Stelle weitreichende Informationen zu begangenen Verkehrsauffälligkeiten, so dass die Gutachter in der Regel gut informiert über die jeweilige Situation der Betroffenen sind.

Service der MPU-Begutachtungsstellen

Neben dem klassischen MPU-Gutachten bieten die Begutachtungsstellen für Fahreignung je nach Anbieter auch weitere Services an. Häufig können kostenpflichtige Vorbereitungskurse oder verkehrspsychologische Beratungen besucht werden.

Darüber hinaus bietet meist jede MPU-Stelle Informationsveranstaltungen über das Thema „medizinisch-psychologische Untersuchung“ an. Auch eine MPU-Beratung ist möglich.

Betroffene können sich bei den MPU-Begutachtungsstellen vor Ort über den allgemeinen Ablauf der Untersuchung und über die Erfolgskriterien informieren. Die BfF unterliegen grundsätzlich einer strikten Schweigepflicht.

Negative Gutachten müssen demnach auch nicht bei der Führerscheinstelle abgegeben werden. Wurde die MPU bestanden, erhalten Betroffene nach Abgabe des Gutachtens bei der Fahrerlaubnisbehörde ihren Führerschein zurück.

Gängige Leistungen der MPU-Begutachtungsstellen im Überblick:

• Medizinisch-psychologische Untersuchung
• Gutachten zur Befreiung von der Vorschrift des Mindestalters
• Erstellung ärztlicher Gutachten
• Verkehrsmedizinische Untersuchung von Berufskraftfahrern
• Verkehrspsychologische Beratung
• Besondere Aufbauseminare (wegen Alkohol oder Drogen)
• Fahreignungsseminar (Punkteabbau)
• Alkohol- und Drogenscreening
• Waffenrechtliche Begutachtungen
• Fahrverhaltensbeobachtung
• Spezielle Angebote für Senioren (Fitness- bzw. Mobilitätschecks)

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