Kurz & knapp: MPU-Fragen
Bei der MPU werden unterschiedliche Fragen gestellt, je nachdem weshalb Sie dort sind.
Einen umfassenden Fragebogen, um sich vorzubereiten, gibt es nicht.
Die Fragen werden sich auf Ihre Tat, die Ursachen und Ihre Pläne, mit diesem Verhalten umzugehen, beziehen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Welche Fragen werden bei der MPU gestellt?
Inhaltsverzeichnis
Der Führerschein ist weg und Sie bekommen ihn nur zurück, wenn Sie eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) erfolgreich bestehen? Jedes Jahr müssen ungefähr 100.000 Kraftfahrer zum MPU-Test. Diese fragen sich natürlich, was beim Gutachten auf sie zukommt. Neben dem medizinischen Teil besteht häufig große Unsicherheit darüber, was wohl im psychologischen Gespräch der MPU für Fragen gestellt werden.
Häufig sind die Antworten, welche Betroffene geben ausschlaggebend dafür, ob die MPU bestanden wird oder nicht.
Im Sinne einer umfassenden Vorbereitung ist es natürlich vorteilhaft, sich auch mit den Fragen beim MPU-Test auseinander zu setzen. Allerdings muss gleich zu Beginn gesagt werden, dass es bei der MPU keinen einheitlichen Fragebogen gibt. Sie können also nicht einfach bei einem MPU-Gutachten Testfragen und deren Antworten auswendig lernen. Das Gutachten funktioniert anders.
Sobald Sie die MPU bei der Fahreignungsbehörde angemeldet haben, setzt sie sich mit der von Ihnen ausgewählten Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) in Verbindung. Die Gutachter erhalten in der Folge die notwendigen Unterlagen zu Ihrer Person und zudem teilt die Behörde mit, welche Fragen beim MPU-Test geklärt werden sollen. Die MPU ist nämlich nicht für jeden gleich, sondern richtet sich jeweils nach dem Einzelfall.
Um diese MPU-Fragen geht es
Dennoch sind bei der MPU vier Prüfungsfragen von zentraler Bedeutung und daher bei jedem Teilnehmer Teil des Gutachtens:
- Kennen Sie die Ursachen für den Verkehrsverstoß?
- Ist Ihre Motivation groß genug, um Ihr Verhalten nachhaltig zu verändern?
- Fand eine Verhaltensänderung bereits statt?
- Ist diese Verhaltensänderung stabil oder besteht die Gefahr eines Rückfalls?
Fällt eine der Antworten aus diesem MPU-Fragenkatalog negativ aus, wird die Untersuchung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bestanden.
Allgemeine Fragen bei der MPU
Bei der MPU gibt es einen schriftlichen Teil und einen mündlichen Teil, welcher als psychologisches Gespräch bekannt ist. In Schriftform müssen bei der MPU Fragebögen ausgefüllt werden.
In diesen sind von den Teilnehmern Fragen zu ihrer Person, beruflichen und familiären Situation sowie Gesundheit zu beantworten. Im MPU-Fragebogen ist auch Alkohol ein großes Thema.
Im MPU-Fragebogen können zudem weitere Informationen abgefragt werden:
- Genussmittelkonsum
- Fahrerlaubnis und Fahrverhalten
- Gesundheitliche Vorgeschichte
- Alkohol und Drogen am Steuer
Aber auch im Gespräch werden allgemeine Fragen gestellt. Bei diesen geht es um einfache Fakten, wie z. B. wann der Führerschein erworben worden ist oder wie viele Kilometer Sie pro Jahr fahren. An Ihren Antworten können die Gutachter erkennen, wie gut Sie sich auf den MPU-Test vorbereitet haben. Es geht auch nicht darum, ob die Werte stimmen. Kommen Sie aber ins Stocken oder beanspruchen eine lange Nachdenkzeit, kann dies ein Indiz sein, dass Sie sich nur wenig motiviert vorbereitet haben.
Typische MPU-Fragen: Alkohol und Drogen
Je nachdem, mit wie viel Promille ein Kraftfahrer vorm Führerscheinentzug unterwegs war, ist auch das Thema Alkohol von entsprechender Bedeutung. Es leuchtet ein, dass bei einem notorischen Temposünder der Konsum von Alkohol weniger bedeutsam ist, als bei jemandem, der bereits häufiger alkoholisiert hinterm Steuer erwischt worden ist.
Bei Alkohol und Drogen können Betroffene bereits in der Vorbereitung gute Argumente und Nachweise für die Änderung vom Verhalten sammeln. Wichtig ist, dass sie ehrlich zu sich sind und erkennen, dass ein Alkohol- bzw. Drogenproblem vorliegt. Abstinenznachweise oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sind ein Indiz dafür, dass sie aktiv in diesem Bereich etwas unternehmen.
Bei den MPU-Fragen sollten die Antworten zum Thema Alkohol stets wahrheitsgetreu sein. Wer das eigene Fehlverhalten herunterspielt bzw. versucht zu rechtfertigen oder zu täuschen, hat schon verloren. Im Straßenverkehr ist Alkohol am Steuer ein enormes Risiko und gefährdet Menschenleben. Ohne echte Einsicht in die eigenen Fehler sind die Fragen bei der MPU zum Alkohol nicht zu bestehen. Die Gutachter sind in der Regel sehr erfahren und können durchaus einschätzen, ob jemand einsichtig ist oder ob die Einsicht nur gespielt ist.
Alkohol-MPU: Was Gutachter fragen und was Sie antworten sollten
Beim sogenannten Idiotentest können die Fragen nicht auswendig gelernt werden, dennoch ist eine Vorbereitung auf das psychologische Gespräch möglich. Viele Teilnehmer der MPU befürchten Fangfragen seitens der Gutachter, oftmals verstricken sich Betroffene aber selbst in ihren Geschichten. Verstanden werden muss, dass nicht die Behörde das Problem ist, sondern das eigene Handeln.
Die Mehrzahl der Kraftfahrer muss nie zur MPU. Insbesondere bei Alkohol sind die Fragen zu den Ursachen elementar. Gutachter gehen stets davon aus, dass eine Alkoholfahrt nicht grundlos und nicht einmalig erfolgt ist. Wichtig ist, dass Betroffene glaubhaft erklären können, warum sie nicht mehr unter Alkoholeinfluss Auto fahren werden. Manche Gutachter begrüßen Abstinenz, andere bevorzugen kontrolliertes, also anlassbezogenes, Trinken.
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