Kurz & knapp: MPU wegen des Tatbestands „Fahren ohne Fahrerlaubnis“
Das Fahren ohne Fahrerlaubnis gehört zur Kategorie der Straftaten im Verkehr und wird mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft. Wenn Sie den Führerschein machen wollen, kann es auch sein, dass Sie vorher eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) bestehen müssen.
Sollte die Führerscheinstelle Zweifel an der Fahreignung haben, kann sie durchaus eine MPU wegen des Verstoßes Fahren ohne Fahrerlaubnis anordnen.
Es ist nicht relevant, ob es um den erstmaligen oder den erneuten Erwerb der Fahrerlaubnis geht. Wurde eine MPU wegen „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ angeordnet, muss der Führerscheinanwärter diese erst absolvieren oder warten, bis die MPU-Anordnung verjährt ist.
Zweifel an der Fahreignung aufgrund von Verkehrsstraftaten
Inhaltsverzeichnis
Auch als „Idiotentest“ bekannt, dient die medizinisch-psychologische Untersuchung der Überprüfung der Fahreignung einer Person. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese den Führerschein schon einmal besessen und aufgrund von Zuwiderhandlungen im Verkehr verloren hat oder ihn erst erwerben möchte.
Nun stellt das Fahren ohne Fahrerlaubnis eine Verkehrsstraftat nach § 21 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) dar, für die eine Geld- oder Freiheitsstrafe infrage kommt. Meist geht es dabei um Alkohol oder Drogen am Steuer.
Aber kommt auch eine MPU infrage? Wer wegen des Vergehens „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ aus dem Verkehr gezogen wird, muss sich unter Umständen der verkehrspsychologischen Untersuchung stellen, ehe er die Fahrerlaubnis wieder (oder ggf. zum ersten Mal) beantragen kann.
Rechtfertigt das Fahren ohne Fahrerlaubnis eine MPU?
Wann und wie die Eignung, ein Fahrzeug zu führen, auf den Prüfstand muss, regelt § 11 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). Nach Abs. 3 Nr. 5 kann eine MPU bzw. ein Gutachten zur „Klärung von Eignungszweifeln“ gefordert werden, …
[…] bei einer erheblichen Straftat, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr steht, oder bei Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stehen […].
Wir wissen bereits, dass das Fahren ohne Fahrerlaubnis einen Straftatbestand darstellt. Dieser ist erfüllt, wenn eine Person Auto fährt, obwohl …
- sie die Fahrerlaubnis noch gar nicht erworben hat,
- die Fahrerlaubnis entzogen wurde oder
- sie gerade ein Fahrverbot ableistet.
Daher kann also tatsächlich eine MPU wegen der Verkehrsstraftat „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ angeordnet werden. Keine MPU hat zu befürchten, wer seinen Führerschein lediglich zu Hause vergessen hat, denn dies stellt eine Ordnungswidrigkeit, keine Straftat dar.
Bei Führerscheinerwerb oder nach Führerscheinentzug: MPU als Bedingung für die Wiedererlangung
Durch die MPU soll geklärt werden, ob der Führerscheinanwärter zum Führen eines Fahrzeugs geeignet ist bzw. ob bestehende Zweifel an der Fahreignung inzwischen beseitigt werden konnten. Verkehrsstraftaten oder andere Auffälligkeiten im Straßenverkehr, die Zweifel an der Fahreignung aufkommen lassen, können also eine MPU rechtfertigen (auch wegen des Verstoßes „Fahren ohne Fahrerlaubnis“).
Wie bereits angedeutet, ist es unerheblich, ob es um den erstmaligen Erwerb oder die Wiederbeantragung der Fahrerlaubnis nach einem Führerscheinentzug bzw. nach Ablauf der Sperrfrist geht. Die Fahrerlaubnisbehörde kann das Gutachten zur Voraussetzung dafür machen, ob der Antragsteller den Führerschein überhaupt oder ein zweites Mal erhält.
Zmaray meint
30. November 2022 at 19:37
Hallo
Fahren ohne Fahrerlaubnis muss man MPU machen?
Danke
Giovanni F. meint
10. Juli 2022 at 2:18
Hallo habe gehört das ab dieser Jahres Juli 2022 ,wer von 1965 geboren ist darf fahren auch 45 kmh ohne Führerschein???.