FAQ: MPU wegen Punkten
Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) besteht in der Regel aus drei Teilen: dem medizinischen Teil, dem psychophysiologischen Leistungstest und dem psychologischen Untersuchungsgespräch. Auf Letzterem liegt bei einer MPU wegen zu vielen Punkten der Fokus. Mehr dazu steht hier.
Eine MPU ist notwendig, wenn Sie 8 Punkte in Flensburg erreicht haben und die Fahrerlaubnis entzogen wurde. Dann benötigen Sie eine positive MPU als Nachweis Ihrer Fahreignung, wenn Sie nach der Sperrfrist die Fahrerlaubnis neu beantragen wollen. Mehr dazu finden Sie an dieser Stelle.
Ja, nach der bestandenen MPU werden alle Punkte in Flensburg im Fahreignungsregister gelöscht.
Wann müssen Sie zur MPU?
Inhaltsverzeichnis
Es gibt mehrere Gründe für die Durchführung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU): wegen zu vielen Punkten oder wegen Alkohol oder Drogen am Steuer. Ob die MPU notwendig ist, liegt im Ermessen der Fahrerlaubnisbehörde.
Im Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg sammeln Autofahrer in Deutschland bei Verkehrsverstößen Punkte an. Diese verfallen nach Ablauf bestimmter Tilgungsfristen wieder, die je nach Verkehrsverstoß unterschiedlich lang sind. Irgendwann kann das Punktekonto trotzdem voll sein: Bei 8 Punkten in Flensburg wird die Fahrerlaubnis entzogen. Sie müssen daraufhin Ihren Führerschein abgeben und dürfen kein Kraftfahrzeug mehr führen, da Sie als dafür ungeeignet gelten.
Den Führerschein können Sie zwar wiedererlangen, doch der Weg dahin ist lang. Die neue Fahrerlaubnis darf erst frühestens nach Ablauf einer Frist von 6 Monaten erteilt werden. Dazu müssen Sie einen Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis bei Ihrer Führerscheinstelle stellen. Meistens ist eine Voraussetzung dafür eine bestandene MPU wegen Punkten, mit der Sie darlegen, dass Sie dazu geeignet sind, ein Fahrzeug zu führen.
Die Teilnahme an der MPU ist stets freiwillig. Alternativ können Sie auf Ihren Führerschein verzichten und eine Tilgungsfrist von 10 Jahren bis maximal 15 Jahren abwarten, ehe Sie diesen ohne eine MPU auf Antrag zurückbekommen können. Der Beginn der Frist kann variieren und daher für unterschiedlich lange Wartezeiten sorgen.
Ablauf der MPU wegen Punkten
Eine MPU wegen Punkten besteht aus drei Teilen: dem medizinischen Teil, dem psychophysiologischen Leistungstest und dem psychologischen Untersuchungsgespräch. Die Untersuchung dauert etwa drei bis vier Stunden und wird in einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung Ihrer Wahl durchgeführt.
Etwa ein Drittel aller MPUs werden wegen zu vielen Punkten verordnet. Der Verkehrssünder kann eine rote Ampel übersehen, mit dem Handy am Steuer erwischt oder mit einem Bleifuß unterwegs gewesen sein – die Liste der Möglichkeiten ist lang. Sind Alkohol oder Drogen am Steuer ursächlich für die Anordnung einer MPU, müssen Betroffene eine Abstinenz nachweisen. Neben der psychologischen Evaluation kommen medizinische Untersuchungen.
Sie werden vor der Durchführung der MPU gefragt, wem das ärztliche Gutachten zugeschickt werden soll. Es empfiehlt sich, dieses an Ihre eigene Adresse schicken zu lassen. Sollten Sie die MPU nicht bestanden haben, können Sie die Untersuchung wiederholen.
Was kostet MPU wegen Punkten?
Bei einer MPU wegen zu vieler Punkte sind die Kosten in der Regel geringer als bei einer MPU wegen Alkohol oder Drogen. Der Preis für die Untersuchung variiert, da er von der jeweiligen Begutachtungsstelle selbst festgelegt wird. Sämtliche Kosten für die MPU müssen Sie jedoch selbst tragen. Rechnen Sie mit einer Summe zwischen 350 und 700 Euro.
Vorbereitung auf die Untersuchung
Um eine MPU wegen zu vielen Punkten zu bestehen, empfehlen wir, folgende Tipps zu beherzigen:
- Erscheinen Sie am Tag der MPU ausgeschlafen und pünktlich.
- Sie sollten einen möglichst guten Eindruck hinterlassen. Achten Sie daher beispielsweise auf ordentliche Kleidung.
- Natürlich ist der Konsum von beeinträchtigenden Substanzen tabu. Sollten Sie krankheitsbedingte Einschränkungen haben oder Medikamente nehmen müssen, informieren Sie den zuständigen Arzt vor Beginn der Untersuchung. Legen Sie ggf. Atteste und Rezepte vor.
- Zeigen Sie sich einsichtig und kooperativ. Versuchen Sie nicht, Ihre Fehler zu rechtfertigen oder Anderen ein Fehlverhalten vorzuwerfen.
- Sie müssen glaubwürdig darlegen können, dass Sie sich mit Ihrem Verhalten und den Ursachen selbstkritisch auseinandersetzen.
Für den Gutachter ist der Gesamteindruck entscheidend. Der Betroffene muss dem Gutachter erklären, wie er es in Zukunft schafft, sich in vergleichbaren Situationen regelkonform zu verhalten. Empfehlenswert ist auch, zuvor eine Akteneinsicht bei der zuständigen Führerscheinbehörde zu beantragen, da Sie sich an Ihre Verkehrsverstöße erinnern sollten.
Was passiert mit der Probezeit?
Fahranfänger haben eine zweijährige Probezeit zu bestehen. Nach drei A-Verstößen oder sechs B-Verstößen wird der Führerschein entzogen. Auch bei einem vollen Punktekonto in Flensburg ist eine MPU wegen zu vielen Punkten fällig. In der Probezeit bedeutet das aber nicht, dass diese nach Bestehen der MPU wieder von vorne beginnt.
Sie wird während der Zeit des Führerscheinentzugs gestoppt und läuft nach Neuerteilung der Fahrerlaubnis an der Stelle weiter, wo sie pausiert wurde. Allerdings verlängert sich die Gesamtzeit. Denn bereits nach einem A-Verstoß verlängert sich die Probezeit um weitere 2 Jahre. Auch die Teilnahme an einem Aufbauseminar wird verpflichtend. Für zwei B-Verstöße gelten dieselben Sanktionen.
Für Fahrer, die sich nicht mehr in der Probezeit befinden, gibt es nach bestandener MPU wegen Punkten keine Probezeit.
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