Kurz & knapp: Kfz-Pannenhilfe
Die Pannenhilfe können Sie über die Service-Nummer des entsprechenden Dienstleisters, über die kostenfreie Notrufnummer oder über eine Notrufsäule anfordern.
Eine Pannenhilfe kann auch ohne Schutzbrief von einer Versicherung oder einem Automobilclub in Anspruch genommen werden, allerdings muss der betroffene Kfz-Führer dann in der Regel die komplette Leistung selbst bezahlen.
Möchten Sie einem Automobilclub beitreten, lohnt es sich, einen Vergleich anzustellen, was der Pannenschutz der verschiedenen Anbieter jeweils beinhaltet, insbesondere wenn Sie spezifische Leistungen benötigen, wie z. B. die Pannenhilfe bei einem Lkw.
So rufen Sie die Pannenhilfe
Haben Sie das auch schon erlebt? In einem Moment fahren Sie noch völlig unbekümmert mit Ihrem Auto umher und im nächsten stehen Sie verzweifelt am Straßenrand, während Rauch unter Ihrer Motorhaube hervorquillt. Ganz klar, jetzt brauchen Sie eine gute Pannenhilfe für Ihr Auto. Aber wie können Sie den Pannenservice kontaktieren? Mit welchen Kosten für die Pannenhilfe müssen Sie rechnen?
Inhaltsverzeichnis
Haben Sie eine Autopanne, sollten Sie zunächst Ihr liegengebliebenes Fahrzeug angemessen sichern, um den restlichen Verkehr nicht zu behindern oder zu gefährden. Ist dies erledigt, können Sie die Pannenhilfe rufen. Sie haben dabei verschiedene Möglichkeiten:
- Rufen Sie von einem Mobiltelefon aus die Servicenummer Ihres Pannendienstes an (wenn Sie im Vorfeld einen Pannenschutz bei einem Automobilclub oder einer Versicherung abgeschlossen haben).
- Auf der Autobahn können Sie auch eine der fast 17.000 Notrufsäulen nutzen, die alle zwei Kilometer aufgestellt sind. Achten Sie dabei auf die Leitpfosten am Straßenrand: Schwarze Pfeile zeigen Ihnen an, in welcher Richtung sich die nächstgelegene Säule befindet. Bei der Notrufsäule angekommen heben Sie die Klappe und drücken den gelben Knopf für die Pannenhilfe (der rote Knopf ist bei einem Unfall zu drücken und verbindet Sie mit dem Rettungsdienst bzw. der Polizei). Die Notrufsäulen sind geovermessen, sodass die Zentrale bei Ihrem Anruf sofort Ihren Standort ermitteln kann.
Haben Sie einen Schutzbrief von einer Versicherung oder einem Automobilclub, können Sie einfach die entsprechende Servicenummer von Ihrem Handy aus wählen. Fordern Sie die Pannenhilfe über die Notrufnummer oder eine Notrufsäule an, können Sie auch der dortigen Zentrale sagen, bei welchem Anbieter Sie den Pannenschutz abgeschlossen haben. Sie wird Sie entsprechend verbinden.
Pannenhilfe ohne Mitgliedschaften
Was aber, wenn Sie keinen solchen Schutzbrief haben? Zunächst einmal können wir Sie beruhigen: Hilfe erhalten Sie auf jeden Fall, auch ohne irgendeine Mitgliedschaft. Unter Umständen kann die Auto-Pannenhilfe allerdings sehr teuer für Sie werden, da Sie sie komplett aus eigener Tasche bezahlen müssen. Mehr dazu erfahren Sie weiter unten in diesem Ratgeber.
Haben Sie keinerlei Pannenschutz, kann Ihnen die Notrufzentrale einen freien Hilfeanbieter rufen, also einen Pannenservice, der nicht zu einem Automobilclub oder einem Versicherer gehört. Alternativ dazu können Sie sich auch dafür entscheiden, einen Autoclub zu kontaktieren, diesem auf der Stelle beizutreten und dann direkt dessen Pannenhilfe in Anspruch zu nehmen.
Allerdings ist eine solche Ad-Hoc-Mitgliedschaft nicht bei jedem Club möglich und schließt in der Regel nur die Basisleistung ein, also die Reparatur direkt vor Ort und unter Umständen noch das Abschleppen bis zur nächsten Werkstatt. Beim ACE beispielsweise besteht die Möglichkeit eines solch spontanen Beitritts.
Beim ADAC müssen Sie wenigstens einen Tag lang Mitglied sein. Allerdings helfen die „gelben Engel“ Ihnen trotzdem, wenn Sie sie rufen – und das mitunter sogar kostenlos, wenn es sich um eine einfache Reparatur handelt, die vor Ort durchgeführt werden kann. Jedoch geht dies nur, wenn gerade zu diesem Zeitpunkt ein ADAC-Mitarbeiter frei ist. Andernfalls beauftragt der ADAC einen anderen Pannendienst. Dessen Einsatz müssen Sie dann selbst bezahlen.
Pannenhilfe: Welche Kosten sind zu erwarten?
Wie viel die Pannenhilfe kostet, kann pauschal nicht beantwortet werden, denn dies hängt maßgeblich von der Art des Schadens ab und davon, wie leicht dieser zu beheben ist. Die Reparatur eines Motorschadens ist natürlich um einiges kostspieliger, als wenn Sie einfach nur aufgrund eines leeren Tanks liegengeblieben sind. Muss das Fahrzeug abgeschleppt werden, entstehen weitere Kosten, ebenso wenn Sie einen Mietwagen benötigen, während Ihr eigenes Auto in der Werkstatt ist.
Welche Kosten die Inanspruchnahme eines Pannenservice konkret verursacht, können wir Ihnen deshalb leider nicht beantworten. Hier kommt es stark auf den Einzelfall an.
Wer zahlt die Kosten?
Leichter ist da die Beantwortung der Frage, wer wiederum für diese Kosten aufkommen muss. Haben Sie keinerlei Schutzbrief oder Mitgliedschaft, wenn Sie die Pannenhilfe nutzen, müssen Sie die Kosten üblicherweise in voller Höhe aus eigener Tasche bezahlen. Es kann deshalb ratsam sein, schon vorher zu erfragen, wie viel Sie der Pannenservice voraussichtlich kosten wird, bevor Sie ihn tatsächlich anfordern. Lediglich, wenn es sich um eine kleine Reparatur handelt und Sie gerade einen freien ADAC-Mitarbeiter erwischen, erlässt Ihnen der ADAC möglicherweise die Kosten.
Haben Sie wiederum einen Pannenschutz, kann die Pannenhilfe von Ihrer Versicherung oder Ihrem Automobilclub bezahlt werden – allerdings nicht immer vollständig. Hier kommt es auf die Vereinbarungen Ihrer Mitgliedschaft an und welche Leistungen diese beinhaltet. Es kann sich hier durchaus lohnen, die verschiedenen Automobilclubs und ihre Angebote zur Pannenhilfe einem Vergleich zu unterziehen.
Die Plus-Mitgliedschaft beim ADAC ist z. B. besonders umfangreich und deckt unter anderem auch den Fahrzeugrücktransport, die Fahrzeugverzollung im Ausland und mit Einschränkungen sogar die Übernahme von Hotelkosten ab. Zudem können Sie die Pannenhilfe europaweit in Anspruch nehmen. Allerdings ist diese Mitgliedschat im Vergleich zu anderen recht teuer. Wenn Sie der Meinung sind, dass es ausreicht, wenn Ihr Pannenschutz lediglich die direkte Pannenhilfe vor Ort (in Deutschland) und das Abschleppen des Fahrzeugs umfasst, genügt Ihnen vielleicht die Basis-Mitgliedschaft beim ADAC oder bei einem anderen Anbieter.
Erkundigen Sie sich genau, welcher Pannenservice Ihren Ansprüchen genügt, um entsprechend gewappnet zu sein. So bietet nicht jeder Autoclub z. B. eine Lkw-Pannenhilfe oder eine Pannenhilfe im europäischen Ausland an.
Anton E. meint
1. September 2020 at 23:10
Wenn Sie Eingangs Schreiben kurz und knapp, dann aber ewig Allgemeinplätze breittreten und nicht zur Sache kommen ist das ärgerlich. Ausserdem kann man sehr wohl sagen, was die professionelle Hilfe kostet. Muss ein Abschlepper zum Pannenfahrzeug fahren, kostet es 210€. Kann das Problem vor Ort behoben werden (Kraftstoff, Batterie leer) bleibs dabei. Die 5 Liter Sprit kosten normal nix. Muss Abgeschleppt werden kommen ca. 90€ dazu, je nach Entfernung. Nachts und Sonntags gibt’s noch Zuschläge. Die Preise der Abschleppdienste sind nicht nicht über eine Kostenrechnung ermittelt sondern nach dem Ausbeuterprinzip. Es wird verlangt was die Versicherung zahlt und eben nur der Unterschied mit /ohne Abschleppen differenziert. Wer keine Versicherung hat zahlt. Raten Sie Mal, was mein teuerstes Benzin war? Richtig 42€ der Liter mit Lieferservice vom Abschleppdienst auf der Autobahn!
Gabriele P. meint
6. Juli 2020 at 0:51
Guten Tag, ich habe am Samstag während der Fahrt auf der A3 von Offenbach nach Bad Honnef ein Klappergeräusch unter meinem Fahrzeug wahrgenommen. Das ist eine Woche zuvor auch schon einmal aufgetreten, aner in der Werkstatt fand man keine Ursache. Die nächsten Tage war nichts mehr davon zu merken, das Geräusch war Weg. Nun tauchte es plötzlich wieder auf und meine Tochter und ich haben ratlos und erschrocken an einem Seitenstreifen mit einer LKW Haltebucht angehalten. Plötzlich wurde ein „Autobahn Pannen service“ auf uns aufmerksam und wir waren sehr überrascht und froh, dass sie uns ihre Hilfe anboten. Die beiden jungen Männer, einer mit Schutzweste, der andere in zivil, sicherten den Seitenstreifen mit Pylonen ab und aktivierten das Warnblinkleiste auf ihrem Autodach. Dann fragten sie nach dem Schaden und versuchten die Ursache des Geräusches zu finden. Nach 40 Minuten Fehlersuche sagten sie uns, dass sie keinen offensichtlichen Schaden feststellen könnten und beruhigten uns, wir könnten mit verringerter Geschwindigkeit weiterfahren. Sie rieten uns am besten direkt eine Werkstatt aufzusuchen. Vermutlich könnte ein Radlagerschaden der Grund für diese hämmernden Geräusche sein. Am Ende fragte ich was ich ihnen jetzt schulde und sie gingen an ihr Fahrzeug, um im „Gebühren Katalog“ nachzusehen. Erstaunt warteten wir auf deren Rückkehr. Wir dachten schon an ein Trinkgeld… Dann gab uns einer der Herren zu verstehen, dass der Stundenlohn für diesen Service bei 68€ liege, aber er auf 50€ runter ginge, weil ja so nichts repariert werden konnte. Als ich nicht bar zahlen konnte schrieb er mir eine Rechnung. Dankbar und beruhigt setzten wir unsere Weiterfahrt fort. Wir waren schon ziemlich unsicher, ob es sich hier tatsächlich um einen wirklichen Pannendienst handelte oder ob man unsere Not ausgenutzt und uns eiskalt abgezockt hatte. Zuhause angekommen war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich die Rechnung bezahlen muss, denn ich hatte sie erstens nicht gerufen. Zweitens haben sie mich vorher nicht über evtl. Kosten aufgeklärt und drittens hab ich nichts unterschrieben. Nun habe ich die 50€ doch überwiesen und bin trotzdem unsicher. Was meinen Sie dazu? Vielen Dank.