Kurz & knapp: Plug-in-Hybrid
Plug in bedeutet im Englischen „einstecken“. Die Batterie, die den Elektromotor im Plug-in-Hybrid mit Strom versorgt, lässt sich zu Hause über die Steckdose aufladen. Mehr zur Plug-in-Hybrid-Funktion lesen Sie hier.
Zwischen Hybrid und Plug-in-Autos gibt es einige Unterschiede, die wir hier genauer erläutern. Ein Hybrid funktioniert ohne „plug-in“. Er muss also nicht aufgeladen werden. Ein Plug-in-Hybrid kommt dagegen ohne Steckdose nicht aus. Dafür hat er eine höhere Reichweite.
In der Theorie ist das tatsächlich möglich. In der Praxis gibt es noch keine passende und vor allem wirtschaftliche Lösung dafür.
Was ist ein Plug-in-Hybrid?
Inhaltsverzeichnis
Ein Auto mit Verbrennungsmotor belastet die Umwelt. Eines, das mit Strom fährt, hat meist eine relativ geringe Reichweite. Entsprechende Tankstellen oder Ladesäulen sind noch nicht flächendeckend in Deutschland verfügbar. Der Kompromiss aus beiden Komponenten ist der Plug-in-Hybrid. Er wird gern als das Fahrzeug mit zwei Herzen beschrieben. In Zeiten, in denen immer mehr Städte ein Fahrverbot für Diesel aussprechen, scheinen solche Fahrzeuge eine gute Lösung für nachhaltige Mobilität zu sein.
Im Folgenden lesen Sie unter anderem die Antworten auf diese Fragen: Was heißt Plug-in-Hybrid? Wie funktionieren Autos mit „Plug-in“? Hybrid – was ist das? Außerdem soll es darum gehen, wie sich Plug-in-Autos von Vollhybriden unterscheiden und ob es den Plug-in-Hybrid auch als Diesel-Fahrzeug gibt.
Wie funktioniert ein Plug-in-Hybrid?
Plug-in-Hybride verfügen über einen Elektro- und einen Verbrennungsmotor. Letzterer sitzt in der Regel unter der Motorhaube und der E-Motor im hinteren Bereich, wodurch ein Plug-in-Hybrid meist über Allrad-Antrieb verfügt.
Daneben hält er eine Batterie mit einer höheren Kapazität als bei reinen Hybriden bereit. Diese lässt sich an der Steckdose aufladen (eng.: plug in), weshalb der Plug-in-Hybrid auch gern als „Steckdosenauto“ bezeichnet wird. Die Abkürzung für diese Fahrzeuge ist „PHEV“ für plug-in-hybid electric vehicle.
Grundsätzlich ist ein Plug-in-Hybrid intelligent und schaltet ganz von allein vom elektrischen Fahren auf den alternativen Antrieb durch den Verbrennungsmotor um. Der Fahrer muss hier meist nichts tun.
Bremst er ab, um an einer Ampel zum Stehen zu kommen, entsteht Bewegungsenergie, die von einer Batterie gespeichert und vom E-Motor beim nächsten Anfahren genutzt werden kann. Dieser Vorgang heißt Rekuperation. Elektrische Unterstützung erfolgt auch beispielsweise beim Überholen, sodass das Fahrzeug im Stande ist, teilweise mehr Leistung zu erbringen als ein reiner Verbrenner.
Durch das elektrische Anfahren und die Nutzung des E-Motors auf kurzen Strecken bis zu 50 km gilt der Plug-in-Hybrid im Verbrauch vergleichsweise als umweltschonend. Die Hersteller arbeiten stetig daran, die Reichweite zu erhöhen, sodass weitere Strecken rein elektrisch zurückgelegt werden können.
Was ist der Unterschied zwischen Hybrid und Plug-in-Hybrid?
Denken Sie darüber nach, sich ein neues, umweltschonenderes Auto zuzulegen? Dann sollten Sie die Unterschiede zwischen Plug-in-Hybrid und Hybrid-Fahrzeug kennen. Dafür sollten Sie auch verstehen, wie ein Hybrid-Auto funktioniert. Dieses wird auch als Vollhybrid oder HEV (eng.: hybrid electirc vehicle) bezeichnet.
Der Elektromotor in Vollhybriden dient vielmehr als Unterstützung für den Verbrennungsmotor denn als Alternative. Er hilft etwa beim Anfahren bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Danach springt der Verbrennungsmotor automatisch an. Der E-Motor rekuperiert ebenfalls die Bewegungsenergie und speichert sie in einer kleineren Batterie als bei Plug-in-Hybridautos.
Das ist auch der Grund, warum die kleine Batterie in Hybriden im Gegensatz zu der in einem Plug-in-Hybrid nicht aufgeladen werden muss: Sie lädt sich von selbst auf. Somit ist ein reines Hybrid-Fahrzeug lediglich in der Lage, kurze Strecken rein elektrisch zu fahren.
Weil ein Plug-in-Hybrid auch längere Strecken im Elektro-Modus zurücklegen kann, können Sie diesen als Elektroauto anmelden und sich so ein E-Kennzeichen sichern, das zahlreiche Vorteile wie etwa eine geringe Kfz-Steuer oder teilweise kostenlose Parkplätze in einigen deutschen Städten mit sich bringt.
Kompakt: Plug-in-Hybrid versus Hybrid
Plug-in-Hybrid | Hybrid |
---|---|
Große Batterie | Kleine Batterie |
Längere Strecken können zurückgelegt werden | Nur kurze Strecken möglich |
Zu Hause an der Steckdose aufladbar | Kein Aufladen der Batterie nötig |
E-Kennzeichen möglich: Steuervorteile + weitere | |
Prämie vom Staat |
Förderung: Wer ein Plug-in-Hybrid-Auto kauft, bekommt Geld vom Staat
Für jeden Plug-in-Hybrid steht eine Förderung von bis zu 4500 Euro aus einem Prämientopf der Bundesregierung zur Verfügung. Damit sollen die Autofahrer in Bezug auf die hohen Anschaffungskosten entlastet und ein kleiner Beitrag für Umwelt und Elektromobilität geleistet werden.
Aber nicht nur beim Plug-in-Hybrid winkt eine Prämie. Diese erhalten Sie auch, wenn Sie sich einen Wagen mit Brennstoffzellen als Antrieb zulegen oder ein reines Elektroauto. Zudem fällt die Kfz-Steuer hier deutlich niedriger aus. Wer sich 2020 so ein Fahrzeug zulegt, zahlt zehn Jahre lang gar keine Steuern!
Wer die Förderung für den Plug-in-Hybrid abstauben will, kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) den entsprechenden Antrag stellen. Das ist für Fahrzeuge mit einem Listenpreis bis zu 65.000 Euro möglich. Wenn ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid in der Liste des BAFA für förderfähige Fahrzeuge auftaucht, steht der Prämie nichts mehr im Wege. Es stehen insgesamt 58 Plug-in-Hybridautos in der Liste, für die Sie somit Geld erhalten können.
Die Frage „Lohnt sich ein Plug-in-Hybrid?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Das kommt ganz auf das Fahrverhalten des Eigentümers an und zum Beispiel darauf, wie oft er es laden muss.
Gibt es Diesel-Fahrzeuge als Plug-in-Hybrid?
Ja, die gibt es tatsächlich! Ein Autohersteller hat es bereits geschafft, einen Plug-in-Diesel-Hybrid zu bauen, der auf eine Reichweite von 90 km kommt, die elektrisch zurückgelegt werden können. Der SUV mit den zwei Motoren wiegt allerdings ganze 2,4 Tonnen. In der Vergangenheit haben schon andere Autohäuser versucht, den E-Motor mit einem Selbstzünder zu verheiraten – mit mäßigem Erfolg auf dem Markt.
Übrigens müssen Sie sich nicht unbedingt für ein großes Auto entscheiden: Ein Plug-in-Hybrid funktioniert als Kleinwagen genauso gut. Denn Sie sollten auch bedenken, dass ein schweres Auto mehr Kraftstoff bzw. Energie verbraucht.
Ein Plug-in-Hybrid als Dienstwagen bringt Vorteile bei der Steuer
Einige Mitarbeiter dürfen ihren Firmenwagen auch privat nutzen. In der Steuererklärung müssen Sie das als geldwerten Vorteil angeben. Dafür wird in der Regel die Ein-Prozent-Methode angewendet. Der Vorteil wird bei einem Prozent vom Listenpreis des Wagens angesetzt.
Handelt es sich beim Dienstwagen um ein Plug-in-Hybrid-Modell, wird nicht ein Prozent berechnet, sondern nur 0,5 Prozent, wodurch ein steuerlicher Vorteil entsteht.
Jedoch ist ein Plug-in-Hybrid mit Anhängerkupplung bisher eine Seltenheit. Nur wenige Modelle bieten diesen Zusatz. Das Argument der Hersteller ist meist die immer noch relativ geringe Reichweite, die bei steigendem Gewicht noch kleiner ausfällt, da sich der Verbrauch erhöht.
Rainer S meint
12. Februar 2022 at 15:25
Guten Tag, ich habe die Frage, ob ein Verbrenner als Hybrid, auch staatlich gefördert wird, also ein normaler Verbrenner der zusätzlich einen Elektro-Antrieb besitzt, um Unterstützung beim Anfahren zu haben und um auch ggf. die mögliche Höchstgeschwindigkeit zu erhöhen. Ich möchte behaupten, dass diese Version für die Umwelt weniger bring als ein Hybrid Plugin, vorausgesetzt, der Plugin wird richtig gehandhabt. Es sollten also grundsätzlich Kurzstrecken nur elektrisch gefahren werden, bis 50 oder 70 km oder, wenn möglich mehr und dann erst sollte der Verbrenner in Tätigkeit gehen. Schließlich gibt es sehr viele KFZ-Besitzer, die Kurzstrecken zum Arbeitsplatz täglich fahren . Hier ist es meist möglich, täglich eben nur elektrisch zu fahren. Soillte es mal weiter nötig sein, so ist die Sicherheit, dass man auch ankommt.
Christos S meint
12. Dezember 2021 at 20:27
36500 € fuet einen Kleinwagen ?
Autsch!
Na dann viel Erfolg.
Rainer meint
4. Juni 2021 at 19:56
Aber Benzin wird es aber noch lange geben ? Ich möchte gern was für die Umwelt tun,aber nicht rein elektrisch ich habe noch mein bedenken.wenn man liegen bleibt, da gibt es nicht einfachkein???Benzin Kanister
Alfred meint
28. Mai 2021 at 9:29
Aber was nutzen mir die Prämien, wenn ich rein rechnerisch, in 8 – 10 Jahren eine neue Batterie kaufen muß und dafür wieder etwa 10 000 € aufbringen muß.
Das rechnet sich auch nicht mit den Steuererleichterungen und Prämien, dazu habe ich eine alte Karosserie mit neuer Batterie, irgend wie passt das nicht zusammen !
Und bei einem Voll E wird das ja noch schlimmer.
Ich habe mich schwer dafür interessiert, aber meine Begeisterung hält sich nun schwer in Grenzen.
Können Sie mir eine vernünftige Alternative aufzeigen !
Klaus meint
12. März 2021 at 23:59
Kann ich meinen Jetta hybrid auch in ein plug in umrüsten lassen.