Kurz & knapp: Police-Pilot-System
Das ProViDa– bzw. Police-Pilot-System wird bei der Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren genutzt. Infos zur genauen Funktionsweise erhalten Sie hier.
In der Regel wird ein Toleranzwert von 5 km/h bzw. 5 % vom Messergebnis abgezogen. In einzelnen Fällen lag der Toleranzabzug sogar bei bis zu 20 %.
Infos zu möglichen Fehlerquellen, die einen erfolgreichen Einspruch begründen können, erhalten Sie hier.
Mobile Messung aus einem Zivilfahrzeug als Alternative zum Blitzer
Inhaltsverzeichnis
Das ProViDa- oder auch Police-Pilot-System kommt bei der Geschwindigkeitsmessung zum Einsatz.
Anders als stationäre oder mobile Blitzer ist die erforderliche Technik hier in einem Fahrzeug verbaut.
Die Messung mit dem Police-Pilot-System erfolgt während der Fahrt. Wie genau es funktioniert und zu welchen Fehlern es bei der Messung kommen kann, erfahren Sie im Folgenden.
So funktioniert das Police-Pilot-System
Bei der Geschwindigkeitsmessung mit dem Videonachfahrsystem Police-Pilot-System kommen unterschiedliche Komponenten zum Einsatz:
- ein Fahrzeug mit geeichtem Tachometer
- ein Steuergerät (das eigentliche Police-Pilot-System)
- Videokameras nach vorne und hinten am/im Fahrzeug
Ergibt sich den Messbeamten bei einer Fahrt ein Anfangsverdacht, lösen sie per Knopfdruck das Police-Pilot-System aus. Die Kameras nehmen fortan auch den Messvorgang auf. In dem Video werden die Geschwindigkeiten des zivilen Messfahrzeugs eingeblendet. Die Messbeamten müssen versuchen, einen gleichbleibenden Abstand zum gemessenen Fahrzeug einzuhalten. Dadurch fahren sie in der Theorie mit derselben Geschwindigkeit.
In der Regel müssen die Messbeamten das gemessene Fahrzeug über mehrere hundert Meter hinweg aufzeichnen und dessen Geschwindigkeit erfassen. Nur so lassen sich verlässliche Aussagen treffen und eine Geschwindigkeitsüberschreitung begründen.
Nach der Geschwindigkeitsmessung halten die Beamten den betreffenden Fahrer an und konfrontieren diesen mit der erfassten Ordnungswidrigkeit. Der Fahrer erhält in der Regel auch die Möglichkeit, sich das Beweisvideo anzusehen. Am Ende wird dem Fahrer ein Bußgeldbescheid an seine Meldeadresse zugestellt.
Bei der Messung mit dem Police-Pilot-System wird in der Regel ein Toleranzabzug von 5 km/h bzw. 5 % gewährt. Dieser kann sich im Einzelfall sogar auf bis zu 20 % erhöhen.
Welche Fehlerquellen kann das Police-Pilot-System aufweisen?
Nicht in jedem Fall sind die Messungen mit dem Police-Pilot-System wirklich zuverlässig. Es gibt Fehler, die im Einzelfall einen erfolgreichen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid begründen können, z. B.:
- die Messstrecke war zu kurz
- der Abstand zwischen Messfahrzeug und gemessenem Fahrzeug schwankte stark
- der Tachometer war nicht richtig geeicht
- die Messbeamten waren im Umgang mit dem Police-Pilot-System nicht ausreichend geschult
- u. v. m.
Das Police-Pilot-System hat Sie erwischt und Sie wollen nun wissen, ob die Messung korrekt war? Wenden Sie sich im Zweifel an einen Anwalt für Verkehrsrecht. Dieser kann umfassende Akteneinsicht erhalten und ggf. Fehler in der Messung entdecken. Zudem kann ein Anwalt auch am besten einschätzen, ob ein möglicher Einspruch im Einzelfall tatsächlich lohnenswert erscheint.
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