Kurz & knapp: Quad fahren
„Quad“ ist eine Kurzform vom englischen Begriff „Quadricycle“ und lässt sich mit „Vierrad“ ins Deutsche übersetzen. Als ein Quad gelten demnach kleine, vierrädrige Kraft-/Geländefahrzeuge mit sattelförmigen Sitzen und charakteristisch dicken Ballonreifen. Welche Unterschiede die einzelnen Quad-Arten untereinander aufweisen, können Sie hier erfahren.
Für die Lenkung eines Quads sind deutlich höhere Kräfte erforderlich als bei PKW. Bedenken Sie daher, dass ein Quad ohne Lenkunterstützung fahren zu lernen, grundsätzlich einen größeren Kraftaufwand für den Fahrer bedeutet. Es gibt außerdem für jeden Untergrund unterschiedliche Reifentypen, die das Fahrgefühl – inklusive Lenkung und Terrainhaftung – jeweils entscheidend beeinflussen können. Was Sie sonst noch beachten müssen, erfahren Sie in diesem Abschnitt.
Möchten Sie mit einem Quad unterwegs sein, ist dafür der reguläre PKW-Führerschein der Klasse B zulässig – einen speziellen Quad-Führerschein gibt es nicht. Haben Sie nur einen Motorradführerschein, genügt das nicht, weil dieser lediglich für Fahrzeuge mit zwei und drei Rädern gilt. Minderjährige sind allerdings auch befugt, unter bestimmten Bedingungen Quad zu fahren – mehr Informationen dazu können Sie hier finden. Ob ein Quad ganz ohne Führerschein zu fahren erlaubt ist, können Sie stattdessen an dieser Stelle genauer nachlesen.
Bußgeldtabelle zum Quad
| Tatbestand | Bußgeld (€) | Punkte in Flensburg |
|---|---|---|
| Unzulässig gehalten, wo dies untersagt ist | 20 | |
| ... mit Behinderung | 35 | |
| Unzulässig geparkt, wo dies untersagt ist | 25 | |
| ... mit Behinderung | 40 | |
| Unerlaubte Personenbeförderung | 5 | |
| Verstoß gegen die Helmpflicht | 15 | |
| … bei einem Kind | 60 | 1 |
| … bei mehreren Kindern | 70 | 1 |
Video: Alle gültigen Regeln für Quads
Die verschiedenen Quad-Arten: Welche Unterschiede gibt es?
Inhaltsverzeichnis
Quad ist nicht gleich Quad beim Fahren. So weisen die diversen Typen der Quad-Familie Unterschiede auf, die Sie wissen sollten, wenn Sie vor haben eins zu bedienen oder sich selbst eins anzuschaffen. Alle Merkmale sind nachfolgend einmal für Sie aufgelistet:
- Quads aus dem Sport- und Freizeitgebrauch haben in der Regel einen Sattelsitz und werden wie herkömmliche Motorräder mit einer Lenkstange gelenkt.
- Side-by-Side-Vehicles (SSV) hingegen besitzen zwei Sitze neben- oder zwei Sitzreihen hintereinander, eine Ladefläche sowie PKW-ähnliche Lenkräder und Pedale. Ein sportliches Pendant dazu gibt es beim Quadfahren in Form von sogenannten Buggys.
- Arbeitsfahrzeuge oder All-Terrain-Vehicles (ATV) verfügen im Gegensatz zu anderen Quad-Varianten über einen Allradantrieb und mitunter eine Differentialsperre (d.h. bei durchdrehenden Rädern wird das Drehmoment vom schnelleren auf das langsamere Rad übertragen und so ausgeglichen). Ein ATV fahren vermehrt Leute im Winterdienst oder in der Land- und Forstwirtschaft. Drei- oder sechsrädrige Versionen sind ebenfalls möglich.
- Nutzfahrzeuge oder Utility-Task-Vehicles (UTV) haben meist kippbare Ladeflächen und dienen damit der praktischen Nutzung in diversen Anwendungsgebieten.
Was müssen Sie grundsätzlich beim Fahren mit einem Quad in Deutschland beachten?
Was ist beim Fahren mit einem Quad alles zu beachten? Und welche offiziellen Richtlinien gelten dafür? Im Folgenden finden Sie einige der häufigsten Fragen und Antworten rund um das Quadfahren für Sie zusammengefasst.
„Gibt es eine Helmpflicht für das Quad beim Fahren?“
Ja. Ein Quad ohne Helm zu fahren, ist im öffentlichen Straßenverkehr verboten, sofern es keine Vorrichtungen für rechtskonforme Sicherheitsgurte gibt.
„Ab welchem Alter ist das Fahren mit dem Quad zulässig?“
Das zulässige Alter hängt vom jeweiligen Quad-Modell ab. Alle Quads, die einen Führerschein der Klasse B erfordern, sind ausschließlich ab 18 Jahren freigegeben.
Quads mit kleinerem Motor und einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h gelten stattdessen als Leichtkraftfahrzeuge. Somit ist eine Benutzung bereits ab 16 Jahren und mit der dazugehörigen Fahrerlaubnis der Klasse AM gestattet.
Quad fahren: „Ist das ohne Führerschein/Fahrerlaubnis möglich?“
Ja, auf Ihrem Privatgrundstück können Sie auch ohne Führerschein Ihr Quad fahren. In diesem Fall gelten keine Altersbeschränkungen.
Besonders falls Sie eine Quad-Tour mit Kindern planen, sollten Sie diese aber langsam und nur unter Aufsicht an die Quadbenutzung heranführen. Die starke, ruckartige Beschleunigung kann besonders für im Fahren ungeübte Kinder eine Verletzungsgefahr darstellen.
Maximale Passagieranzahl: „Dürfen Sie in einem Quad zu zweit fahren?“
Prinzipiell sind die meisten Quads auf zwei Personen ausgelegt. Diese können entweder problemlos hintereinander auf einem Sattelsitz oder nebeneinander sitzen.
Möchten Sie gemeinsam Quad fahren, müssen Sie zu zweit lediglich das maximal zulässige Gesamtgewicht (bzw. die Zuladungsgrenze des Fahrzeugs) beachten.
Variable Terrains und Jahreszeiten: Können Sie Ihr Quad auch offroad/im Winter fahren?
Da jeder andere Vorstellungen oder Wünsche für eine Quad-Tour hat, stellen diverse Anbieter das ganze Jahr über Angebote bereit. Das Quad bei einer Offroad-Tour auf unterschiedlichen Geländen (z.B. Buckelpiste, Schotter, Wald, Wiese) kennenzulernen, ist dabei genauso möglich, wie zu verschiedenen Jahreszeiten Quad zu fahren (im Winter, am Strand etc.).
Bedenken Sie allerdings, dass Offroad Quad zu fahren je nach Angebot (Standort, Terrain, Dauer etc.) kostenvariabel ist. Es gibt eine Preisspanne von 40 bis zu 250 Euro pro Person.
(45 Bewertungen, Durchschnitt: 4,27 von 5)
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