Kurz & knapp: Quad-Unfall
Die Unfall- und Verletzungsgefahr ist beim Quad Untersuchungen zufolge etwa zehnmal höher als mit dem PKW, wobei zu 85 Prozent die Quad-Fahrer selbst daran die Schuld tragen.
Quad-Fahrer sollten gerade in Kurven besonders umsichtig fahren und stets die Gefahr eines Überschlags im Hinterkopf behalten. Fahren sie zu schnell in eine Kurve ist das Kippen des Fahrzeugs aufgrund des Schwerpunkts leicht möglich.
Seit 2006 gilt eine Helmpflicht, weil das Quad nur wenig Schutz bietet und Unfälle andernfalls zu schweren Kopfverletzungen führen können.
Wollen Sie Quad fahren, benötigen Sie eine Fahrerlaubnis der Klasse AM oder B.
Mit dem Quad im Gelände und auf der Straße
Bereits 2013 waren in Deutschland rund 150.000 Quads unterwegs – Tendenz steigend. Diese Zahl zeigt, dass sich das all-terrain vehicle (ATV) großer Beliebtheit erfreut. Dabei ist sowohl ein Einsatz als Sport- und Freizeitfahrzeug als auch als Arbeitsfahrzeug – zum Beispiel bei der Forstarbeit oder zur Bergrettung – möglich.
Grund für diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist der leichte und reduzierte Aufbau der Fahrzeuge. Allerdings kann dieser auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen und dazu führen, dass ein Quad-Unfall mit erheblichen Verletzungen einhergeht.
Im nachfolgenden Ratgeber erfahren Sie die Ursachen, die zu einem Quad-Unfall führen können, welche Sicherheitsmaßnahmen Sie selbst treffen können und wer für einen Unfall mit dem Quad haftet.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für einen Quad-Unfall
Häufig werden Quads vor allem mit actionreichen und spaßigen Fahrten durchs Gelände in Verbindung gebracht, das Unfallrisiko gerät dabei in Vergessenheit. Allerdings zeigt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV), dass das Risiko, bei einem Quad-Unfall schwer verletzt oder sogar getötet zu werden, rund zehn Mal höher ist als mit dem Pkw.
Die Untersuchung kam außerdem zu dem Ergebnis, dass bei einem Crash mit dem Quad laut der Unfallstatistik zu 85 % die Fahrer selbst für den Quad-Unfall verantwortlich sind. Gründe dafür sind häufig Fehleinschätzungen in Bezug auf das Fahrverhalten des ATV. Ein Unfall lässt sich dabei häufig auf die reduzierte Technik des Quads – dem Fehlen von ABS, Servolenkung und Differentialgetriebe – zurückführen.
Nicht selten gehen schwere Verletzungen einher, wenn mit einem Quad Unfälle geschehen. Folgendes Video zeigt einen Crashtest und verdeutlicht Gefahren mit dem Freizeitfahrzeug:
Sicherer mit dem Quad unterwegs
Aufgrund der bauartbedingten Besonderheiten sind Quads verhältnismäßig anfällig für Verkehrsunfälle. Zu den größten Problemen zählt dabei das Fahrverhalten in Kurven und das Risiko eines Überschlages. Das Fahrzeug bietet in solchen Fällen oft wenig Schutz, weshalb ein tödlicher Quad-Unfall die Folge sein kann.
Allerdings kann durch verschiedene Maßnahmen das Unfall- und Verletzungsrisiko reduziert werden:
- Nutzung von Quads mit einem Differentialgetriebe,
- intensive Übungsphase in einer sicheren Umgebung (einen speziellen Quad-Führerschein gibt es nicht),
- besondere Vorsicht in Kurven (Geschwindigkeit reduzieren),
- umsichtige Fahrweise
Wer haftet beim Quad-Unfall?
Wie bei allen anderen Verkehrsunfällen auch haftet in der Regel der Unfallverursacher. Damit auch nach einem Quad-Unfall der Geschädigte nicht auf seinen Kosten sitzen bleibt, schreibt der Gesetzgeber eine Kfz-Haftpflichtversicherung vor.
Diese deckt die möglichen Schadensersatzansprüche ab, die ein Geschädigter nach einem Unfall mit einem ATV an Sie stellen kann. Welche Versicherung dafür in Frage kommt, hängt unter anderem vom Hubraum ab.
Damit Sie nach einem Verkehrsunfall die Schäden an Ihrem Quad nicht aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, ist es sinnvoll, vorab eine Kaskoversicherung abzuschließen. Denn diese deckt die Reparaturkosten am eigenen Fahrzeug ab. Für Ihr Quad ist ein Unfallschaden der Versicherung in jedem Fall zu melden, denn ansonsten kann es später Probleme geben, wenn weitere Regulierungen anstehen sollten.
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