Bußgeldtabelle: Innerorts von einer Radarfalle geblitzt
Bußgeldtabelle: Außerorts von einer Radarfalle geblitzt
Bußgeldrechner: Von einer Radarfalle erwischt?
Kurz & knapp: Radarfalle
Bei einer Radarfalle handelt es sich umgangssprachlich um einen Blitzer, der mit Radartechnik arbeitet und zur Geschwindigkeitsmessung im Straßenverkehr eingesetzt wird.
Eine Radarmessung kann sowohl mobil als auch stationär durchgeführt werden. Dabei sendet das Messgerät elektromagnetische Wellen aus, die vom zu messenden Fahrzeug reflektiert werden und wieder zum Radarmessgerät zurückgeschickt werden. Dabei ändert sich die Wellenlänge („Doppler-Effekt“), wodurch die gefahrene Geschwindigkeit ermittelt werden kann.
Auch bei der Geschwindigkeitsmessung mittels Radar erfolgt ein Toleranzabzug. Wie viel Toleranz vom Messergebnis abgezogen wird, hängt von der gefahrenen Geschwindigkeit ab. Bei unter 100 km/h sind es 3 km/h und bei über 100 km/h müssen 3 Prozent in Abzug gebracht werden.
Radarmessung in Deutschland
Inhaltsverzeichnis
Durch die Überwachung der Geschwindigkeit im Straßenverkehr soll sichergestellt werden, dass es nicht zu Gefährdungen und Unfällen aufgrund von Tempoverstößen kommt. Durch diese Maßnahme soll die Verkehrssicherheit gesteigert werden. Wird bei einer Geschwindigkeitsmessung eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt, wird der Raser für den Verstoß zur Rechenschaft gezogen.
Je nachdem um wie viel km/h die Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde, drohen ein Verwarn- oder Bußgeld, ein bis zwei Punkte in Flensburg oder ein bis drei Monate Fahrverbot. Den Polizeibeamten stehen zur Erfassung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen verschiedene Messtechniken zur Verfügung. Zu einem der am häufigsten verwendeten und zugleich bekanntesten Messverfahren gehört die Radarfalle.
Diese wird umgangssprachlich auch als Blitzer bezeichnet. Wann die Radarfalle auslöst, ist nämlich an einem Blitz zu erkennen. Der betroffene Temposünder wurden in diesem Fall “geblitzt”. Eine Radarmessung kann entweder stationär oder mobil erfolgen, denn für beide Messarten gibt es entsprechende Radarmessgeräte.
Doch wie genau funktioniert eine Radarfalle eigentlich? In welche Richtung blitzt ein Radar? Welche Geräte werden zur mobilen und stationären Radarmessung eingesetzt? Wird bei der Geschwindigkeitsmessung mittels Radar eine Toleranz abgezogen? Die Antworten auf diese Fragen erhalten Sie im Folgenden.
Wie funktioniert ein Radar-Blitzer?
Die Radarfalle wird auf den entgegenkommenden Verkehr gerichtet. Das Messgerät sendet Radarwellen aus, die auf ein herannahendes Fahrzeug treffen. Diese werden vom Fahrzeug reflektiert und die Wellenlänge der Strahlen ändert sich. Anhand des Weg-Zeit-Gesetzes berechnet das Gerät nun die gefahrene Geschwindigkeit.
Misst de Radarfalle eine höhere Geschwindigkeit als die eingegebene Höchstgeschwindigkeit, erkennt das Gerät dies als Geschwindigkeitsüberschreitung und der Blitzer löst aus. Der Blitz wird aufgrund der Blendungsgefahr durch einen roten Filter gedämpft. Deswegen erscheint beim Radar-Blitzer ein roter Blitz. Es wird ein Blitzerfoto angefertigt, auf welchem Fahrer und Kennzeichen des entsprechenden Fahrzeugs abgebildet sind.
Blitzen Radarfallen immer? Viele Radarmessgeräte funktionieren tatsächlich mit Blitz. Einige neue Radarfallen gibt es allerdings auch ohne sichtbares Blitzen. Autofahrer merken in diesem Fall nicht, dass sie geblitzt wurden.
Radar-Blitzer: Welche Arten gibt es?
Wie wird eine Radarfalle zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt? Eine Radarfalle kann wie viele andere Messgeräte sowohl mobil als auch stationär eingesetzt werden. Im Folgenden sollen die Unterschiede beider Messarten erläutert werden.
Stationäre Radarfallen
Eine stationäre Radarfalle wird an einem Ort fest installiert und misst dort tagtäglich die Geschwindigkeit. Dabei handelt es sich in der Regel um Stellen, an denen es in der Vergangenheit besonders häufig zu Geschwindigkeitsüberschreitungen gekommen ist oder an denen die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit besonders wichtig ist (z. B. an Schulen). Sie sind sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Ortschaften, zum Beispiel auf der Autobahn, zu finden.
Wird eine Geschwindigkeitsmessung stationär durchgeführt, hat dies den Vorteil, dass die Messung nicht durch Messpersonal beaufsichtigt werden muss. Das Messgerät befindet sich meist in einem robusten Gehäuse und ist vor Umwelteinflüssen und unbefugten Zugriffen geschützt. Ein Nachteil ist, dass der Standort von stationären Radarfallen einer Vielzahl von Autofahrern bekannt ist und diese somit wissen, wann sie die Geschwindigkeit drosseln müssen, um nicht geblitzt zu werden. Einen positiven Effekt hat dies dennoch, da eine Radarfalle immer auch zur Abschreckung dient und letztendlich dafür sorgt, dass die Geschwindigkeit an einer bestimmten Stelle mit hohem Gefährdungspotenzial reduziert wird.
Die fest installierte Radarfalle kann sich je nach Hersteller im Aussehen unterscheiden. Am bekanntesten sind die sogenannten Starenkästen und die neuen Blitzersäulen. Sie können aber auch die Form eines Containers haben.
Mobile Radarfallen
Der Vorteil einer mobilen Radarfalle ist, dass sie vielseitig und flexibel einsetzbar ist. Der Standort ist nicht festgesetzt und kann sich daher jederzeit ändern. Die Erfolgsquote ist hierbei dementsprechend höher, da Autofahrer nicht damit rechnen, in eine Radarkontrolle zu geraten. Bei der Messung sind in der Regel Polizeibeamte vor Ort, die diese beaufsichtigen, sodass es durchaus sein kann, dass Sie unmittelbar nach der Radarkontrolle angehalten und mit dem Verstoß konfrontiert werden.
Ein mobiles Radarmessgerät kann auf unterschiedliche Arten eingesetzt werden:
- Radarkontrolle aus dem Fahrzeuginneren: Hierbei wird das Messgerät im parkenden Auto platziert und misst die Geschwindigkeit von herannahenden Fahrzeugen durch die Scheibe.
- Radarmessgerät auf einem Stativ: Hierbei wird die Radarfalle auf einem Stativ angebracht und am Straßenrand platziert. Das Messfahrzeug befindet sich in der Nähe.
Welche Radargeräte gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Radarmessgeräten, die sich in Bezug auf das Aussehen, die Messart und den Hersteller unterscheiden. Einige eignen sich eher für die stationäre, andere für die mobile Radarkontrolle. Zu den bekanntesten und meist verwendeten Radarfallen gehören folgende Messgeräte:
Wo darf geblitzt werden? – Informationen dazu im Video
Radarkontrolle: Wie viel Toleranz wird abgezogen?
Da kein Blitzer perfekt arbeitet und Messungenauigkeiten nie auszuschließen sind, wird vom Messergebnis ein gewisser Toleranzwert abgezogen, um eine eventuell auftretende Ungenauigkeit bei der Messung auszugleichen. Der Toleranzabzug erfolgt bei einer Radarfalle wie bei vielen anderen Messgeräten auch:
- Bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h wird ein Toleranzwert von 3 km/h abgezogen.
- Wird eine Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h gemessen, erfolgt ein Toleranzabzug von 3 Prozent.
Ist es eigentlich erlaubt, eine Radarfallen-App zu verwenden? Es gibt einige Apps, die dazu dienen, Autofahrer vor einer Radarkontrolle zu warnen. Eine solche App herunterzuladen und zu besitzen, ist grundsätzlich nicht verboten. Werden Sie jedoch am Steuer dabei erwischt, wie Sie eine solche Blitzer-App verwenden, kann das ein Bußgeld zur Folge haben.
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