Kurz & knapp: Reaktionsweg berechnen
Der Reaktionsweg bezeichnet per Definition den Weg, den Sie beim Fahren im Zeitraum von Ihrer Registrierung eines Hindernisses bis zur Verarbeitung des Reizes und Ihrer darauffolgenden Reaktion zurücklegen. Dabei spielen sowohl Ihre Reaktionszeit für die Bremsung als auch der vorhandene Abstand zum Hindernis eine zentrale Rolle. Mit dem anschließenden Bremsweg zusammen ergibt sich insgesamt der Anhalteweg Ihres Fahrzeugs.
Möchten Sie den Reaktionsweg berechnen, gilt fürs Auto diese Formel:
Reaktionsweg in m ≈ (Geschwindigkeit ÷ 10) x 3.
Für die Reaktionszeit wird dabei in der Regel von ungefähr 1 Sekunde ausgegangen. Der Wert ist jedoch variabel, da die Zeit von Mensch zu Mensch und je nach Gemütszustand unterschiedlich sein kann. Wie beim Reaktionsweg die Berechnung im Detail aussieht, können Sie hier nachlesen.
Sie sollten nicht nur zum Erwerb von Ihrem Führerschein den Reaktionsweg anhand der Formel berechnen können. Zu wissen, wie lang der eigene Reaktionsweg bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Gemütszuständen mit längerer Reaktionszeit sein kann, rettet im besten Fall Menschenleben. Damit Sie für alle Eventualitäten gewappnet sind, sollten Sie die Reaktionsweg-Formel deshalb nicht nur für die Theorieprüfung der Fahrschule abrufen können, sondern verinnerlichen.
Berechnung des Reaktionsweges
Inhaltsverzeichnis
Warum ist es wichtig, dass Sie Ihren Reaktionsweg berechnen können? Und welche Vorteile hat das?
Wenn Sie unterwegs sind und Sie plötzlich von einer Gefahrensituation (z.B. ein Hindernis, spielende Kinder auf der Straße oder genommene Vorfahrt) konfrontiert werden, müssen Sie auf die Bremse gehen.
In diesen Situationen merken Sie schnell, wie einflussreich Ihre Geschwindigkeit ist. Oder wie viel Zeit und Abstand Ihnen bleibt, um rechtzeitig zu reagieren.
Denn schon ein paar Sekunden kürzere oder längere Reaktionszeit können den Unterschied zwischen einer Gefahrenbremsung und einem Unfall sein.
Faustformel: Den eigenen Reaktionsweg berechnen
Damit Sie ein besseres Gefühl dafür entwickeln und in Bezug auf Ihr Auto den möglichen Reaktionsweg im Voraus berechnen können, gibt es die folgende Faustformel:
Reaktionsweg in m ≈ (Geschwindigkeit ÷ 10) x 3
Um für den späteren Eigengebrauch oder auch die Fahrschule den Reaktionsweg richtig zu berechnen (grundsätzlich mit 1 Sekunde Reaktionszeit), müssen Sie lediglich die jeweilige Geschwindigkeit in die Formel einsetzen. Am Ende erhalten Sie den Weg in Metern. Dies ist in jedem Fall aber nur ein ungefährer Wert.
Können Sie auch die Reaktionszeit berechnen? Nein. Eine Formel wird Ihnen bei der Bestimmung nicht helfen, weil die Reizverarbeitungszeit grundsätzlich personenspezifisch ist. Der häufig angenommene Wert von 1 Sekunde ist dabei nur ein Mittelwert. Die Dauer bis zur Reaktion kann zudem durch andere Faktoren (z.B. Ablenkungen, Müdigkeit, Alkohol und Drogen am Steuer) weiter beeinträchtigt werden.
Anwendung der Reaktionsweg-Formel mit Berechnung und Beispielen
Wie lang ist der Reaktionsweg bei 50 km/h?
(50 km/h ÷ 10) x 3
Reaktionsweg ≈ 15 Meter
Wie lang ist der Reaktionsweg bei 100 km/h?
(100 km/h ÷ 10) x 3
Reaktionsweg ≈ 30 Meter
Anhand der obenstehenden Beispiele können Sie sehen, dass, wenn Sie den Reaktionsweg berechnen (einmal für 100 km/h und 50 km/h), dieser sich bei doppelter Geschwindigkeit ebenfalls verdoppelt.
Das gilt allerdings nur, solange die Reaktionszeit in beiden Fällen gleich bleibt. Bei negativer Beeinträchtigung kann der Reaktionsweg umso länger ausfallen. Sie sollten daher immer darauf achten, genug Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu lassen – in der Regel ist das die halbe Tachoanzeige in Metern (d.h. bei 50 km/h sind es 25 Meter Abstand).
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