Kurz & knapp: Rettungskarte
Einsatzkräfte der Feuerwehr wissen nicht immer sofort, wo sie Schere und Spreizer ansetzen sollen, um Insassen nach einem Unfall aus dem Fahrzeug zu befreien. Hierbei hilft ihnen die Rettungskarte.
Diese Karte verzeichnet die wichtigsten Bauteile wie Tank, Airbag, Gurtstraffer und Batterie. Mit diesen Infos kann die Feuerwehr z. B. vermeiden, dass der Airbag nachträglich auslöst und die Rettung behindert. Warum die Karte wichtig ist, erklärt auch dieses Video hier.
Bei Neuwagen befindet sich die Rettungskarte meist schon im Fahrzeug. Oft bieten Hersteller diese Karten als PDF-Download auf ihrer Website an. Mehr dazu hier.
Die Rettungskarte beschleunigt die Bergung
Als Hilfsmittel unterstützen Rettungskarten die Einsatzkräfte bei der Bergung von Passagieren aus einem PKW nach einem Verkehrsunfall. Alle wichtigen Daten zum Fahrzeugtyp und Fahrzeugmodell sind auf der Rettungskarte vermerkt, so dass Feuerwehr und Co. genau wissen, wo welche Bauteile zu finden sind.
Auf der Rettungskarte sind die Positionen folgender Bauteile in einer Fahrzeugskizze vermerkt:
- Kraftstofftank
- Karosserieverstärkung
- Airbag
- Gurtstraffer
- Batterie
Durch die Informationen auf der Rettungskarte kennt die Feuerwehr die optimalen Punkte, an denen sie mit Schere und Spreizer ansetzen kann. Ziel der im Auto befindlichen Rettungskarten ist es, die Bergung zu beschleunigen und dadurch die Zahl der Verkehrstoten zu verringern. Ein tödlicher Unfall kann häufig vermieden werden.
Inhaltsverzeichnis
Zum Hintergrund der Rettungskarte
Autobauer haben in den letzten Jahrzehnten vermehrt verstärkende Elemente in die Fahrzeugkarosserien eingebaut, um die allgemeine Sicherheit des Fahrzeuginnenraums zu verbessern. Dies war erfolgreich, wodurch sich die Zahl der Verkehrstoten stark reduziert hat. Trotz dieser Vorteile erschwert die moderne Sicherheitstechnik die Bergung von eingeklemmten Personen. Die benötigte Zeit dafür hatte sich laut ADAC bei modernen Fahrzeugen enorm erhöht. Aus diesem Grund haben mehrere Verbände angeregt, eine einheitliche und herstellerübergreifende Rettungskarte zu erstellen, die einen festgelegten Standard folgt. Die Infos sollen die Rettungskräfte bei der Bergung unterstützen. Die Karte sollte unter der Sonnenblende auf der Fahrerseite befestigt werden.
Rettungskarte: Sicherheit im Fahrzeug
Mittlerweile stellen große Hersteller wie VW oder BMW die Rettungskarte für ihre Fahrzeuge zur Verfügung. Bei Neuwagen ist Sie meist schon on board. Auf der Online-Präsenz der einzelnen Hersteller gibt es die Rettungskarte auch für ältere Modell häufig als PDF-Download.
Empfohlen wird, dass die Rettungskarte für das Auto unter die Sonnenblende vom Fahrer gelegt wird. Dieser Ort ist für die Einsatzkräfte relativ leicht erreichbar. Außerdem verbleibt die Karte selbst bei schweren Unfällen meist an Ort und Stelle. Für die Rettungskarte erstellte Aufkleber können von innen an die Windschutzscheibe geklebt werden, um die Einsatzkräfte im Notfall auf das Informationsblatt aufmerksam zu machen. Die Aufkleber für die Rettungskarte erhalten Sie bei verschiedenen Vereinen und Verbänden wie TÜV, Dekra oder ADAC.
Vorteile der Rettungskarte:
- Durch die Rettungskarte kommt es zu einer Zeitersparnis. Gerade bei Unfällen kommt es auf jede Minute an.
- Rettungskräfte können durch die Rettungskarte schnell und effizient alle notwendigen Informationen über ein Fahrzeug erhalten.
- Die Rettungskarte ist kostenlos. Alle großen Autohersteller unterstützen das Projekt und bieten entsprechende Datenblätter mit Informationen an.
- Auf der Rettungskarte können bauliche Veränderungen am Fahrzeug festgehalten werden. Ist die Karte stets auf dem aktuellen Stand, können Feuerwehr und Co. die Rettung optimal durchführen.
Wie können Sie die Rettungskarte nachrüsten?
Bei einem Neuwagen ist meistens schon eine Rettungskarte ab Werk im Auto. Für ältere Fahrzeuge bieten die Autohersteller die Rettungskarten meist zum kostenlosen Download an. Diese müssen ausgedruckt werden. Am besten laminieren Sie das Informationsblatt.
Auf folgenden Seiten können Sie Rettungskarten für Ihr Auto beziehen:
- Ihr Fahrzeug ist nicht aufgelistet? Kontaktieren Sie Ihren Autohersteller!
Digitale Rettungskarte
In Zeiten der Digitalisierung verwundert es nicht, dass es die Rettungskarte mittlerweile auch digital gibt. Angefangen hatte die Daimler AG im Jahr 2013, als sie so genannte „Rettungssticker“ eingeführt hat. Diese sind bei Neuwagen bereits im Tankdeckel und auf der gegenüberliegenden Seite an der B-Säule verklebt. Darauf ist ein QR-Code, der mittels QR-Code-Scanner-App von den Rettungskräften eingelesen werden kann. Auf dem Endgerät wird dann die Rettungskarte angezeigt.
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