Schmerzensgeld bei einer Augenverletzung: Wenn die Sehkraft leidet

Die Augen als Tor zur Welt

Die Augen gelten als das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, denn nur durch sie können wir unsere Umgebung in Form von Bildern wahrnehmen. Möglich ist dies durch zehn Millionen Informationen, die pro Sekunde in unser Gehirn gelangen.

Wie sehr wir in der Regel auf den Sehsinn angewiesen sind, zeigt sich oft erst dann, wenn damit etwas nicht stimmt. Daher stellen Augenverletzungen, die in Folge eines Unfalls oder einer Gewaltanwendung auftreten, meist eine schwerwiegende Beeinträchtigung dar.

Doch steht den Geschädigten in einem solchen Fall eine finanzielle Entschädigung zu? Und wie hoch kann das Schmerzensgeld bei einer Augenverletzung ausfallen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.

Welche Verletzungen können beim Auge auftreten?

Eine Schmerzensgeld rechtfertigende Augenverletzung kann grundsätzlich viele verschiedene Formen annehmen. Dazu können unter anderem kleine Fremdkörper im Auge, Verätzungen oder Schäden an der Horn- und Netzhaut zählen.

Bei leichten Beeinträchtigungen – wie zum Beispiel einem Staubkorn im Auge – hilft sich das wichtige Sinnesorgan in der Regel selbst. So wird in diesem Fall vermehrt Tränenflüssigkeit produziert, welche den Fremdkörper aus dem Auge spülen soll.

Schwerwiegendere Konsequenzen können allerdings drohen, wenn eine Augenverletzung auf eine stumpfe Gewalteinwirkung – wie durch einen Faustschlag oder einen verirrten Sektkorken – zurückzuführen ist. Darüber hinaus können auch spitze Gegenstände zu einer Schädigung der Hornhaut führen.

Wie bemisst sich der Anspruch auf Schmerzensgeld bei einer Augenverletzung?

Das Zivilrecht sieht für Verletzungen einen Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich vor. Dies ergibt sich aus § 253 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Demnach können betroffene Personen bei einer körperlichen, gesundheitlichen, freiheitlichen oder sexuellen Schädigung für ihre erlitten Schmerzen eine Entschädigung fordern.

Allerdings schreibt der Gesetzgeber beim Schmerzensgeld für eine Augenverletzung keine konkrete Summe vor. Vielmehr erfolgt die Bemessung unter Berücksichtigung der individuellen Umstände. Dabei finden unter anderem folgende Faktoren Beachtung:

• Ausmaß und Schwere der Beeinträchtigungen
• Maß der Lebensbeeinträchtigung
• Intensität und Dauer der Schmerzen
• Zeitspanne der stationären Behandlung
• Dauer der Arbeitsunfähigkeit
• mögliche Spätfolgen
• Umstände der Verletzungshandlung (Fahrlässigkeit oder Vorsatz)

Anhand dieser Auflistung zeigt sich, dass beim Schmerzensgeld für eine Augenverletzung verschiedenste Kriterien zu prüfen sind. Dabei liegt die Beweislast in der Regel beim Geschädigten, welcher durch entsprechende Gutachten indirekt Einfluss auf die Höhe des Schmerzensgeldes nehmen kann.

Schmerzensgeldtabelle zur Augenverletzung: Was ist möglich?

Wie zuvor bereits erwähnt, spielen verschiedene Faktoren bei der Bemessung des finanziellen Ausgleichs eine Rolle. Daher ist es nicht möglich, eine pauschale Aussage über die Höhe vom Schmerzensgeld bei einer Augenverletzung zu treffen.

Einen Eindruck über mögliche Summen können allerdings sogenannte Schmerzensgeldtabellen vermitteln. Dabei handelt es sich um Auflistungen von vergangenen Urteilen. Einige Beispiel für gezahlte Entschädigungen bei Augenverletzungen zeigt die nachfolgende Tabelle:

(47 Bewertungen, Durchschnitt: 4,40 von 5)

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Über den Autor

Nicole P.

Nicole ist seit 2016 Mitglied der Redaktion von bussgeldkatalog.de. Sie absolvierte zuvor ein Studium der Buchwissenschaft und Kulturanthropologie in Mainz. Zu ihren thematischen Schwerpunkten zählen unter anderem die Verkehrsregeln und Bußgelder aus dem Ausland. Außerdem verfasst sie Ratgeber zum Thema Schmerzensgeld.