Kurz & knapp: Schmerzensgeld ohne Anzeige
Grundsätzlich können zivilrechtliche Ansprüche aus einem Unfall – wie die Forderung von Schmerzensgeld – auch ohne Anzeige einer zugrunde liegenden Straftat geltend gemacht werden. Nicht in jedem Fall ist es zudem notwendig Straftaten anzuzeigen (Offizialdelikte).
Wenn Sie z. B. eine fahrlässige Körperverletzung nach einem Unfall zur Anzeige bringen, geht dies nicht automatisch auch mit einem Schmerzensgeldantrag einher. Zivilrechtliche Ansprüche wie das Schmerzensgeld müssen Sie gesondert beantragen bzw. einklagen. In einem Strafverfahren können die Ansprüche dann aber aufgenommen und mitverhandelt werden (Adhäsionsverfahren).
Ein (noch nicht titulierter) Schmerzensgeldanspruch verjährt regelmäßig nach drei Jahren (vgl. 195 BGB). Die Frist beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem der Anspruch angefallen ist.
Ist eine Anzeige zwingend erforderlich?
Inhaltsverzeichnis
Nach deutschem Recht ist eine Entschädigung immer dann zu zahlen, wenn es zu einem Schadensereignis gekommen ist, welches durch eine andere Person verursacht wurde. Kam es zu einem immateriellen Schaden durch beispielsweise eine Köperverletzung, wird vom Schmerzensgeld gesprochen. Infrage kommen aber noch weiter Tatbestände des Strafgesetzbuches (StGB).
Gemäß § 823 Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist die Entschädigungszahlung davon abhängig, ob das schädigende Ereignis vorsätzlich oder. fahrlässig hervorgerufen wurde. Ist dies nicht der Fall, besteht in der Regel kein Anspruch auf Schmerzensgeld.
So muss eine Körperverletzung z. B. willentlich bzw. durch grobe Vernachlässigung der Pflichten zustande gekommen sein. Daher stellt sich für viele die Frage, ob sie Schmerzensgeld auch ohne Strafantrag bekommen können. Muss also immer eine Anzeige gestellt werden, damit Sie die Entschädigung erhalten können? Der nachfolgende Ratgeber klärt diesen Sachverhalt.
Der Unterschied zwischen Straf- und Zivilprozess
Wer Schmerzensgeld beantragen möchte, sollte zunächst den Unterschied zwischen einem Straf- und einem Zivilprozess verstehen. Ersterer wird anberaumt, wenn eine Tat geahndet werden soll. Ein Richter urteilt im Namen des Volkes, wenn eine Person gegen die Gesetze verstoßen hat. Im Ergebnis erhält diese eine Strafe. Die kann eine Freiheits- oder auch Geldstrafe sein. Der Anspruch und die Höhe vom Schmerzensgeld werden im Strafprozess allerdings nicht automatisch verhandelt.
Möchte das Opfer neben der Bestrafung des Schädigers auch Schmerzensgeld beantragen, ist in der Regel ein Zivilprozess (bestenfalls mit Anwalt) notwendig. Hierbei soll eine Lösung zwischen zwei streitenden Parteien gefunden werden. Dies ist beim Schmerzensgeld der Fall, denn der Geschädigte verlangt einen Ausgleich bzw. eine Genugtuung für das erlittene Leid. Beide Verfahren sind aber voneinander unabhängig. Folglich ist es also auch möglich, ein Schmerzensgeld ohne Anzeige zu erhalten. Für die eigene Position ist es aber oft von Vorteil, wenn der Schädiger bereits in einem Strafprozess verurteilt wurde.
Dann ist meist im Zivilprozess die Haftungsfrage bereits geklärt und es muss nur noch bestimmt werden, wie viel Geld das Opfer erhält. Diesbezüglich kann Sie aber ein Rechtsanwalt beraten.
Gefährdungshaftung: Schmerzensgeld ohne Strafanzeige
Im Straßenverkehr erfolgt ein Unfall nicht immer fahrlässig bzw. vorsätzlich. Doch auch in diesem Fall kann ein Schmerzensgeld beantragt werden, denn es greift die Gefährdungshaftung gemäß Straßenverkehrsgesetz (StVG). Da nicht jeder Unfall strafrechtlich verfolgt werden kann, können Sie bei einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld auch ohne Anzeige beantragen. Bei komplexen Sachverhalten empfiehlt sich der Gang zum Anwalt.
Christine meint
26. März 2023 at 2:40
alles bezieht sich nur auf Verkehrsrecht, Mobbing am Arbeitsplatz usw. es wird aber nicht angezeigt Psychoterror durch Juristen. möchte mich zum Zeitpunkt nicht groß äußern da in meiner Sache noch alles läuft. eigenbeurkundung Notar, falsche Antragstellung durch Rechtsanwältin. Grund meiner Hartnäckigkeit ist Enteignung.