Übersicht: Benötigte Sonderfahrten für den Führerschein
Ausbildungsfahrt* | Überlandfahrten | Autobahnfahrten | Nachtfahrten |
---|---|---|---|
A1, A2, A, B | 5 | 4 | 3 |
A1 auf A2; A1 auf A; A2 auf A; | 3 | 2 | 1 |
B auf BE; B auf C1; C1 auf C; C1 auf C1E; | 3 | 1 | 1 |
B auf C; C auf CE; | 5 | 2 | 3 |
C1 & C1E in gleichzeitigem Ausbildungsgang | Gesamt: 4 Solo: 1 Zug: 3 | Gesamt: 2 Solo: 1 Zug: 1 | Gesamt: 2 Solo: 0 Zug: 2 |
C & CE in gleichzeitigem Ausbildungsgang | Gesamt: 8 Solo: 3 Zug: 5 | Gesamt: 3 Solo: 1 Zug: 2 | Gesamt: 3 Solo: 0 Zug: 3 |
*Eine Fahrstunde entspricht 45 Minuten. |
Kurz & knapp: Für den Führerschein benötigte Sonderfahrten
Ja. Die Sonderfahrten sind gesetzlich vorgeschrieben. Sie müssen für den Erwerb jeder Führerscheinklasse absolviert werden. Andernfalls kann keine Zulassung für die praktische Fahrprüfung erfolgen.
Unserer Tabelle können Sie entnehmen, welche Sonderfahrten für den Führerschein der Klasse B absolviert werden müssen. Sie finden dort auch die erforderlichen Sonderfahrten für die übrigen Fahrerlaubnisklassen.
Da Sonderfahrten zeitlich einen größeren Umfang als übliche Fahrstunden haben, sind diese entsprechend teurer. Welche konkreten Kosten auf Sie zukommen, können Sie vorab bei Ihrer Fahrschule in Erfahrung bringen.
Das Autofahren in unterschiedlichen Situationen beherrschen
Inhaltsverzeichnis
Um eine Fahrerlaubnis zu erwerben, müssen Sie sowohl die theoretischen als auch die praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit einem Kfz erwerben. Letztere werden im Rahmen der Fahrstunden, bei denen stets ein Fahrlehrer anwesend ist, vermittelt.
Im Rahmen dieser sollen möglichst viele Situationen, die im Straßenverkehr auftreten können, geübt werden. Anfahren am Berg, das Fahren in einem Kreisverkehr, Beachtung der Vorfahrt – all dies können Inhalte der Fahrstunden sein.
Im Rahmen der sogenannten Sonderfahrten werden zusätzliche Gegebenheiten wie zum Beispiel das Autofahren bei Nacht simuliert. Doch welche Sonderfahrten sind für Klasse A, B und Co. eigentlich vorgeschrieben? Dieser Frage geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.
Welche Fahrstunden gelten als Sonderfahrten?
Wie viele Fahrstunden ein angehender Führerscheinbesitzer in der Fahrschule absolvieren muss, ist gesetzlich nicht geregelt. Dies hängt alleine von den persönlichen Fähigkeiten ab. Allerdings gibt es Übungsfahrten, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Es handelt sich dabei um die sogenannten Sonderfahrten.
Im Rahmen dieser soll der Fahrschüler mit dem Fahren bei Nacht, auf der Landstraße und der Autobahn vertraut gemacht werden. Bevor die Sonderfahrten angetreten werden können, muss der angehende Führerscheinbesitzer allerdings erst einmal Erfahrungen im Umgang mit dem Kfz sammeln.
Daher werden diese in aller Regel erst zum Ende der Ausbildung in der Fahrschule angesetzt. Haben Sie die Sonderfahrten erfolgreich abgeleistet, kann eine Zulassung für die praktische Fahrprüfung erfolgen und Ihre Fahrschule kann einen Prüfungstermin für Sie buchen.
Wichtig: Es gibt noch eine weitere Voraussetzung, die erfüllt werden muss, bevor Sie die praktische Fahrprüfung antreten können: Sie müssen die Theorieprüfung bestanden haben. Diese darf zudem nicht länger als zwölf Monate zurückliegen. Andernfalls verliert Sie Ihre Gültigkeit.
Sonderfahrten für die Klasse B: Die Überlandfahrt
In den nachfolgenden Abschnitten werden wir auf die einzelnen Sonderfahrten genauer eingehen. Wie beginnen mit der Überlandfahrt. Wie der Name bereits erahnen lässt, geht es hierbei raus aus der Stadt und ab auf die Landstraße.
Der Fahrschüler wird also in der Regel zum ersten Mal schneller als 50 km/h fahren dürfen. Neben dem Gewöhnen an ein höheres Tempo soll der Fahrlehrer im Rahmen dieser Sonderfahrt auch auf die Besonderheiten einer Landstraße eingehen.
Dazu gehört auch, dass dem Fahrschüler einmal ein Traktor begegnen kann, der nach Möglichkeit überholt werden muss. Der Fahrlehrer wird daher genau erklären, worauf es bei einem Überholmanöver mit hoher Geschwindigkeit ankommt.
Zudem wird die Orientierung des Fahrschülers auf die Probe gestellt. So kann der Fahrlehrer beispielsweise ein Ziel nennen, welches der angehende Führerscheinbesitzer selbständig anhand einer Karte oder der entsprechenden Beschilderung erreichen muss.
Fahrschule: Zu den Sonderfahrten gehört auch die Autobahnfahrt
Wer dachte, dass es auf der Landstraße schon schnell zugeht, wird im Rahmen der Sonderfahrten bei der Autobahnfahrt eines besseren belehrt. In aller Regel führt die ausgewählte Strecke über einen Abschnitt, auf welchem lediglich die Richtgeschwindigkeit gilt.
Lassen es Witterung und Verkehrsbedingungen zu, darf der Fahrschüler das Gaspedal voll durchtreten, um einmal zu sehen, wie schnell ein Kraftfahrzeug werden kann. Weitere Lerninhalte sind das Überholen sowie das Auf- und Abfahren von der Autobahn.
Beachten Sie: Bei einem hohen Tempo können schon kleine Fahrfehler zu schwerwiegenden Unfällen führen. Daher sollten Sie stets alle Lenkmanöver mit Ruhe ausführen.
Bessere Orientierung im Dunkeln: Lerninhalte der Nachtfahrt
Die Nachfahrt stellt die letzte gesetzlich vorgeschriebene Sonderfahrt dar. Hierbei soll der Fahrschüler das Fahren bei Dunkelheit erlernen. Dazu gehört auch die korrekte Bedienung der Beleuchtungseinrichtungen des Kfz.
In aller Regel werden diese vor der Abfahrt auf Funktionalität getestet. Beim Fahren wird dann auch der ordnungsgemäße Einsatz des Fernlichts geübt. Zudem erklärt der Fahrlehrer, worauf beim Fahren bei Dunkelheit besonders zu achten ist.
Wie viele Sonderfahrten müssen Sie absolvieren?
In aller Regel werden die Sonderfahrten als Fahrstunden am Stück abgehalten. Sie müssen also jede Sonderfahrt nur einmal durchlaufen. Unserer Übersicht können Sie entnehmen, wie viele Minuten für die jeweiligen Sonderfahrten für den Führerschein der Klassen A, A1, A2 und B vorgesehen sind:
- Überlandfahrt: 225 Minuten (entspricht 5 Fahrstunden)
- Autobahnfahrt: 180 Minuten (entspricht 4 Fahrstunden)
- Nachtfahrt: 135 Minuten (entspricht 3 Fahrstunden)
Sonderfahrten: Welche Kosten sollten Sie einplanen?
Da die Sonderfahrten mehr Zeit in Anspruch nehmen und auch der Fahrlehrer noch mehr gefordert ist, verursachen diese höhere Kosten als herkömmliche Fahrstunden. Wie hoch diese ausfallen, kann jede Fahrschule individuell festlegen.
Es kann sich also durchaus lohnen, schon vor der Anmeldung in der Fahrschule die Preise zu vergleichen und ungefähr zu kalkulieren, welche Kosten anschließend auf Sie zukommen können. So kommt es am Ende nicht zu bösen Überraschungen, wenn Ihnen die Fahrschule die Gesamtrechnung ausstellt.
Damien meint
30. August 2022 at 15:22
Mich interessiert ob Fahrlehrer darf/kann zusätzliche Sonderfahrtstunden verlangen und verlängern ?Bekommt man schriftlicheinen Bestätigung dafür?
Hanna A. meint
18. November 2020 at 11:31
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Sonderfahrten beim Führerschein machen. Mein Bruder macht gerade seinen Führerschein und macht nächste Woche seine erste Sonderfahrt. Gut zu wissen, dass für die Führerscheinklasse B mindestens 12 Sonderfahrten nötig sind.